17 - entdeckte Kampferfahrung

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Die Zeit erweckte den Eindruck, keinem vorgegebenem Muster zu folgen. Abgegrenzt von den Wäldern trennten sich die Zivilisationen von Kestramoré und den umliegenden Reichen, ein jede existierte nebeneinander ohne einer gleichmäßigen Struktur zugrunde zu liegen.

Wie viel Zeit schon verstrichen war, seitdem Váelerio in dem Lazarett aufwachte, das war ihm nicht möglich abzuschätzen. Auf eine befreiende Art und Weise trug es keine Bedeutung für ihn, denn es änderte nichts an seinem Schicksal und an dem, der er begann zu sein seit dieser einen Nacht. In der Nacht, umgeben von Felsen und Stille, da erfuhr er durch Rookėon eine Namensgebung und wohin es für Außenstehende lediglich eine Aneinanderreihung von Buchstaben war, da bedeuteten diese für den Elf eine Identität. Charakterisiert mit einem Namen, der nicht sein eigener war, da erlebte er förmlich eine Wiedergeburt zurück ins Leben und erhob sich vom geisterhaften Dasein zu einer wahrnehmbaren Präsenz. Er kehrte wieder von dem Totenreich und zurück in eine Welt, die ihn aufnahm als der, der er fortan sein würde. Váelerio.

Sieben Tage lag es zurück, dass Rookėon die Kunde über die Namensgebung des Elfes unter dem Stamm kommunizierte.

Chimiras war es gewesen, der ihn als Erster und Einziger mit einer Umarmung willkommen hieß und dabei ließ er die argwöhnischen Blicke einiger Satyren unbeachtet an sich abprallen. Váelerio fühlte sich merkwürdig aufgenommen in dieser Gemeinschaft, obwohl ihn niemand darauf ansprach als warum Rookėon keine mordlüstigen Blicke mehr hin zu ihm warf und vermutlich, so erklärte es Váelerio sich, scheuten sich alle davor, Rookėon 's Zorn zu erwecken. Als Anführer oblag er der absoluten Weisungsbefugnis und Befehlsgewalt, der die Ferocez geschlossen Folge leisteten und sich an die ausgesprochenen Befehle hielten. Zwar hegte Váelerio zu Beginn äußerste Sorge ob ihm die spitzen Ohren nicht doch noch zum Verhängnis werden würden, jedoch bewahrheitete sich keine davon. Weder wachte er des Nachts mit einem Dolch an der Kehle auf, noch lockte man ihn unter falschen Angaben hinfort aus dem Stützpunkt um ihm im Wald den Garaus zu machen.

Die Ferocez hießen seine Anwesenheit zwar nicht gut, würden es wohl niemals gänzlich, jedoch sank ihre ablehnende Haltung mit verstreichenden Tagen zu harmlosem Desinteresse. Ein Desinteresse, das allgemein tolleriert wurde und lediglich Yoontos blieb übrig, dessen Augen den Elf mit bloßen Blicken Untaten antun mochte. Allerdings würde sich selbst der eigensinnige Yoontos niemals über das gesprochene Wort von Rookėon hinwegsetzen. Und so nahm die Furcht täglich mehr Abstand zu Váelerio.

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Neckisch zupfte ein Lufthauch an Váelerio Gestalt, spielte mit den inzwischen bis auf die Schultern hinabreichenden Haare und stob sie launisch auf. Váelerio ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, seufzend tat er einen tiefen Luftzug und wie er sich die Lungen füllte, da fühlte er mit jeder Facette sein Dasein. Der Wind im Haar, die Sonnenstrahlen die herrlich warm durch die Wolkendecke brachen und ihm den Rücken wärmten, dazu das grüne Gras auf der Senke das intensiv grün seine Seele berührte und mit Behaglichkeit streichelte. Es wirkte so vertraut, als bestünde dazu eine vergessene Verbindung.

Mit von sich gestreckten Beinen hatte er sich auf einem Baumstumpf niedergelassen, um den Ferocez beim Trainieren zuzusehen. Im Lazarett wusste er sich die Zeit nicht zu vertreiben und alleine wollte er nicht verweilen, denn allein sein implizierte er mit ausreichend Gelegenheit um sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was ihm wohl zugestoßen war um ihm die Erinnerungen zu rauben.

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The last Elven Prince  [Elve!AU]  vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt