Der Elfenprinz Taèlione erwacht ohne Erinnerungen an seine Abstammung im Stützpunkt der Ferocez.
Der Erzfeinde der Elfen.
Angeführt von Rookėon, dem furchtlosesten aller ferocezischen Widerstandskämpfer.
Es gibt nur eine Furcht, die der Elf im Fer...
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Ausgelassen schenkerten die Ferocez miteinander.
Sie hatten genug Gefahr erlebt, sodass es für eine Nacht in Ordnung war, die Erlebnisse mit einem festlichen Gelage zu feiern und gebührend abzuschließen. Die nächsten Missionen würden bevorstehen und die galt es, mit einem erfrischten Kopf und neuem Mut zu begrüßen.
In regen Gesprächen tauschten sie epische Kriegserzählungen und überboten sich gegenseitig mit immer größeren Heldenepen. Die Weinkrüge klackten aneinander wann immer sie sich zu prosteten und sich die Kehlen mit dem erfrischenden Gebräu benetzten. Gurgelnd leerten sich die Krüge und bevor sich der Boden zeigte, da wurde ein neues Fass angezapft und unter dem schäumenden Geblubber eingeschenkt. Die Teller quollen über mit saftigem Braten und köstlich braungebratenen Kartoffeln.
Die Tische hatten sie an die Außenwände des großen Zeltes getragen und in der damit geschaffenen Freifläche vergnügten sich jene, die vom Wein in Übermut beflügelt lustige Tanzschritte aufführten. Mit verklärten Augen und einem heiteren Grinsen auf den Lippen drehten sich die Krieger in den feierlichen Kutten und wenn sie sich gegenseitig in ihrem Schenkern anrempelten, so klatschten sie einander auf die Schulter und hackten sich unter.
Abseits der sich tumelnden Feiernden hielt sich eine Gestalt bedeckt, nippte hier und da am Weinkrug und enthielt sich dem, wozu er sich nicht hinreißen lassen durfte. Unachtsamkeit.
Wachsam stahlen sich die dunklen Augen über den Krug hinweg über die Krieger, beobachtete sie in ihrem wankenden Gang und weil sie in den nächsten Tagen zu keiner Mission aufbrechen würden, so war ihnen dieses Gelage gegönnt. Lange genug lebten sie abseits der Norm und hausten in schnell mobil aufbaubaren Zelten, nun dürften sie wahrlich feiern und auf das anstoßen, was sie erreichten.
Rookėon schluckte den Wein und spürte den bitteren Nachgeschmack, der ihm mundete weil er das eigentliche Aroma des Getränks nicht verspiegelte.
Diese tapferen Krieger, meine Brüder, dachte er mit Stolz und empfand so wie ihm die Brust anschwoll, sie sind meine Familie. Sein Blick wandte sich und er richtete sich an Chimiras, der einige Reihen weiter bei den Mitgliedern seines Batallions saß und sich in einem Armdrücken gegen einen Satyr maß. Das markante Gesicht hatte ihm die Anstrengung entstellt, er ächzte und dennoch gab er nicht auf und unter dem Anfeuern der Ferocez da würde sich zeigen, wer diesen Sieg erringen mochte. Hinter ihm stand Váelerio und fieberte mit geballten Händen mit ihm, zeigte seine Unterstützung im Dasein, denn mit einer Stimme vermochte er die johlenden Rufe nicht zu stärken. Chimiras kniff die Lippen zusammen um symbolische Kraft zu schöpfen, die Stirn glänzte ihm unter Schweiß von der Anstrengung oder aber der Hitze der Feierlichkeit. Seiner Größe trotzend bündelten sich Ehrgeiz und ein beispielloser Wille in ihm, mischten sich zu einer gefährlichen Waffe und jedem, dem er mit Verstand und Schwert gegenüberstand, dem stand der Tod persönlich gegenüber.
Rookėon schmunzelte und neigte den Kopf an die Hand, stützte sich ab und wie er seinen ältesten Freund betrachtete, da wurde ihm einmal mehr bewusst, wie glücklich er sich für diesen einen Freund schätzen durfte. Chimiras hielt immer zu ihm, selbst dann wenn er offensichtlich im Unrecht war, doch wahre Freundschaft maß sich nicht an den Vorteilen die durch diese Bindung gezogen wurden, sondern an dem Maß an Vertrauen. Er ist immer da gewesen.