Die Zeit war schnell vergangen, da fühlte es sich an als würde man nach einem Wimpernschlag schon wieder nach Hause fahren. Die Fahrt lang hatten wir über den Film gequatscht und der war gut gewesen. Wie gedacht wurden wir nicht enttäuscht.
Als Adam in die Einfahrt fuhr, fand ich es einerseits schade, weil es schon vorbei war. Andererseits war ich erleichtert, weil es geschafft war. Dann konnte ich keine peinliche Aktionen mehr bringen. Wobei es heute normal verlaufen war und die Spannung hatte sich wieder gänzlich gelöst.
Als der Wagen zum Halt, kam schnallte ich mich gleich ab und sagte: "Danke für Alles. Es war wirklich nett."
"Ja, das war es. Wie fällt das Urteil?" Ich wandte mich ihm zu und hob dabei eine Augenbraue. Ich musste nicht weiter nachhaken, denn er fragte: "Bist du dabei die Liste abzuarbeiten? Ich habe ein paar gute Ideen. Die solltest du dir nicht entgehen lassen."
Im Grunde stand dem nichts im Weg. Ich verbrachte gerne Zeit mit ihm und wir hatten Spaß. So absurd das auch klang. Ausgerechnet der zukünftige Alpha ließ mich das empfinden.
"Ähm, ja ok."
Innerlich schlug ich mir mehrfach gegen die Stirn. Ich hatte es wieder getan. Das dämliche Ähm hatte über meine Lippen gefunden. Es wurde schlimmer, denn meine Wangen wurden rot. Irgendetwas Dummes hatte ich noch machen müssen. Es könnte nicht anders sein.
Er fing breit zu lächeln, weil es genau die Antwort war, die er hatte hören wollen. Mein Ähm wurde glücklicherweise ignoriert, denn er antwortete: "Perfekt. Du wirst nicht enttäuscht werden." Ich nickte, drehte mich der Tür zu und während ich sie öffnete, antwortete ich: "Ok, ich bin gespannt, was du dir hast einfallen lassen." Ich stieg aus und die kühle Nachtluft schlug mir entgegen. Für meine glühenden Wangen war das ein Vorteil.
Ich wollte mich schon verabschieden, aber Adam stieg genauso aus. "Es ist schon dunkel, da begleite ich dich besser zur Tür." Es war Kunst einen verständnislosen Gesichtsausdruck zurückzuhalten. Immerhin war es nicht weit und zur Not könnte er im Wagen warten bis ich im Haus war. Da es nett gemeint war, blieb ich still und machte mich auf den Weg ums Auto herum. Er merkte noch an: "Alles andere wäre verantwortungslos."
Egal wie sinnfrei es eigentlich war, man musste ihm zusprechen ein Gentleman zu sein. Mittlerweile hatte er das mehrfach bewiesen.
Ich antwortete noch: "Danke, das ist lieb von dir."
Bei ihm angekommen, setzten wir den Weg gemeinsam fort. Wir gingen quer über den Vorgarten, als Adam fragte: "Was ist eigentlich deine Lieblingsblume?" Darüber musste ich nicht mal nachdenken, denn ich hatte einen unumstrittenen Favoriten. "Die Mitternachtsdistel und deine?"
Wir gingen die paar Stufen zur Veranda hoch und er meinte: "Ok, ich habe keine Ahnung wie sie aussieht. Sind Disteln nicht stachelig?" Unser Ziel hatten wir erreicht, weshalb wir stehen blieben und uns einander zu wandten. Ich sah auf zu ihm und schüttelte leicht mit dem Kopf. "Nein, es gibt Ausnahmen. Die Mitternachtsdistel hat keine. Sie hat wunderschöne dunkelblaue Blüten mit einer noch dunkleren Umrandung." Wenn er die Pflanze schon nicht kannte, dann würde ich sie ihm eben beschreiben.
"Das klingt schön." Er wirkte nachdenklich und ich wollte nachhaken was seine Lieblingsblume war, allerdings lächelte er nun wieder. "Selena, es war wirklich ein schöner Abend. Und ich erinnere dich an Samstag, den hast du mir versprochen."
"Stimmt. Du wolltest ein Picknick vorbereiten." Ich musste ein Grinsen zurückhalten, denn seine Mühe würde jeden freuen. Dennoch war ein Lächeln unaufhaltsam. Er nickte und sagte: "Ja, ich habe mich bereits damit befasst. Ich bin optimistisch, dass das klappt."
"Ok, ich freu mich."
Nun drehte ich mich der Tür zu, denn es war Zeit zu gehen.
"Und ich mich erst." Mit seinem Verhalten machte er es einem verdammt schwer. Dass er nur derart nett sein musste. Adam wusste ganz genau wie man Sympathiepunkte sammelte. Das Rudel musste ihn praktisch als zukünftigen Alpha wollen. Er achtete auf andere und war charismatisch.
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Undesirable
WerewolfEin Sommer konnte vieles verändern, vor allem ich konnte mich verändern. ~~~ Die 18-jährige Selena verbrachte nicht wie jedes Jahr ihre Sommerferien in ihrem Rudel sondern in einem ganz anderen Territorium. Sie fand nicht nur ihr Selbstbewusstsein...