Kapitel 47

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Gemeinsam waren wir zu Luke nach Hause gefahren. Dort waren wir ungestört und konnten in Ruhe über alles reden.

Wie üblich hatten Liz und ich es uns auf dem Boden gemütlich gemacht. Luke saß auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch. Er war uns zugedreht und endlich kamen wir zum spannenden Part des Tages. Wie genau unser bester Freund es angestellt hatte, die Spraydosen den Besitzern zu hinterlegen.

Es dauerte einen Moment, weil er diesmal das Lachen nicht halten konnte. Das was er den Tag lang zurück gehalten hatte, ließ er nun raus.

Um Liz von einem kleinen Teil zu erlösen, erzählte ich: "Als du telefoniert hast, hat mir Bella gesagt, dass sie bereits Luke darüber informiert hat, dass Stacy bei meinem Spind gesichtet wurde. Angeblich hat Mary sie gesehen." Liz nickte und die Schlussfolgerung konnte sie selbst ziehen. "Dann hat crazy Stacy das Zeug in deinem Spind abgelegt. Luke hat es ihr dann zurück gegeben."

Er hatte sich einigermaßen beruhigt und fing an: "Exakt. Selenas Code war mir sowieso bekannt. Ihr Spind war kein Problem zu öffnen. Ich hatte keine Ahnung, ob das bei Stacy und Hailey überhaupt klappen würde, aber ich wollte es versuchen." Liz begann selbst zu lachen, nur ich verkniff es mir, damit ich jedes Wort verstand. "Wir müssen alle Mary danken, denn sie war mir gefolgt, als sie mitbekam, dass ich mir das ansehen wollte. Wenn man weiß wie, sind die Spinds sehr leicht zu öffnen. Mary hat mir das heute bewiesen."

Ich warf ein: "Das war zu erwarten, wenn sogar Stacy das schafft."

"Stimmt."

Lachen wollte ich mittlerweile nicht mehr, weil mir das mit Adam einfiel. Das dämpfte jegliche gute Laune.

Mit Unterstützung klappte so ziemlich alles besser, weshalb ich meine besten Freunde einweihen sollte. Sie würden mir helfen oder einen Plan ausarbeiten wie wir das mit dem zukünftigen Alpha lösen könnten.

Ich wandte mich Liz zu, die sofort ernst wurde, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. "Was ist los? Freut es dich nicht, dass die beiden Biester endlich mal eine Strafe erhalten? Man hat ihnen zu viel durchgehen lassen."

"Doch, doch. Aber der Kindergarten strapaziert meine Nerven. Ich habe keine Lust mitten drin zu sein. Irgendwie muss ich es schaffen, Adam wieder auf Abstand zu bringen. Das war genug Drama."

Luke rief etwas zu laut: "Nein!" Er klang ernsthaft entsetzt darüber, weshalb er von mir einen verständnislosen Blick erhielt. Das mit Team Adam nahm er viel zu ernst. Wir mussten uns der Realität stellen.

Abgelenkt wurde ich von Liz, die mich anstupste. "Dir ist bewusst, dass Stacy genau das erreichen will? Du tust ihr damit einen Gefallen." Ich verzog mein Gesicht, denn das gönnte ich ihr nicht, allerdings ging es um mein eigenes Seelenwohl. Man musste sich fragen, ob es den Irrsinn wirklich wert war. Ich gab noch ein Seufzen von mir und antwortete: "Ja, aber es geht ja nicht nur darum. Ich meine es rein freundschaftlich. Er angeblich nicht."

Luke war längst aufgestanden und setzte sich zu uns auf den Boden. Seine Meinung tat er gleich kund: "Das ist Blödsinn. Wie du auf ihn reagierst, sagt alles. Alleine dein breites Grinsen, sobald Adam in der Nähe ist." Genervt sah ich zu ihm hinüber, denn er verstand das Problem nicht. Dann musste ich es ihm eben ausführlich erklären. "Auch wenn, dann wäre es die pure Zeitverschwendung. Wir haben unterschiedliche Lebensziele. Ich will weit weg von hier studieren und habe nicht vor wieder zurück zu kommen. Adam will bleiben." Ich zuckte mit den Schultern, denn das war einer der Gründe.

Einen weiteren Grund konnte ich ihnen als Menschen schlecht aufzählen. Adam würde nämlich irgendwann seine Luna, dann war ich vergessen. Solche Zeitverschwendungen waren unnötig, wenn man sie verhindern konnte.

UndesirableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt