Kapitel 38

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Meine gute Laune konnte heute nichts drüben. Das breite Lächeln aus meinem Gesicht zu bekommen war durchaus schwer. Noch mehr, da ich immer wieder nach der Blume gefragt wurde. Dank dem Mindlink hatte es sicherlich schon die halbe Schule erreicht, was Adam getan hatte.

Den Vormittag hatte ich überstanden und betrat gerade mit meinen besten Freunden die Mensa. Automatisch sah ich zum Tisch hinüber an dem Adam normalerweise saß. Leider war noch niemand dort. Meine Augen wanderten weiter, die Essensschlange entlang. Wieder wurde ich enttäuscht. Dann kam er wohl erst nach uns in den Raum.

Ich unterdrückte ein Seufzen und Liz meinte: "Irgendwie hat das Gaffen schon wieder angefangen." Es war heute besser als gestern gewesen, aber gerade wurde es schlimmer. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich meine Ruhe hatte. Scheinbar war das ein Irrtum. Ich verdrehte meine Augen und befasste mich mit dem heutigen Essen. Da sich unser letzter Klassenraum in der Nähe befunden hatte, waren wir früh genug in der Mensa, dadurch gab es keine ewige Wartezeit. Die meisten Schüler trafen erst später ein, dennoch saßen ein paar bereits auf ihren Plätzen.

Wie meine besten Freunde nahm ich mir ein Tablett. Mit dem Unterschied, dass ich die Blume darauf ablegte. Erst am Tisch angelangt, würde ich sie wieder in die provisorische Vase geben.

Glücklicherweise gab es heute Joghurt, was klar stellte, dass wenigstens etwas heute essbar sein würde. Ich nahm mir einen Becher, da sagte Luke: "Ich weiß, warum sie starren. Schaut zu unserem Platz." Ich tat wie gewünscht und mein Hirn blieb für einen Moment stehen.

Saß Stacy ernsthaft an unserem Tisch?

Hailey und zwei ihrer Freundinnen befanden sich genauso dort. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie es geschafft, dass ich auf 180 war. Ich überspielte das und würde mich normal geben. Aber die gute Laune war da ganz schnell weg.

Das Essen interessierte mich nicht mehr, denn die Giftschlange hatte meine volle Aufmerksamkeit. Wie man Miss Diät kannte, hatte sie nichts zu essen vor sich. Ich blieb beim Joghurt und löste mich aus der Essensschlange. Zu meinen besten Freunden sagte ich: "Ihr könnt gerne nach draußen gehen. Heute scheint die Sonne." Ich wollte ihnen eine Möglichkeit geben abzuhauen. Die Zicken mussten sie sich nicht antun, aber ich würde das nicht auf mir sitzen lassen.

Ohne auf eine Antwort zu warten, setzte ich mich in Bewegung und unterdrückte meine Wut. Stacy musste einen Plan haben. Die Frau tat nichts ohne Grund. Auf jeden Fall musste ich aufpassen, vor allem auf die Blume. Vielleicht war genau das der Grund.

Schneller als mir lieb war, erreichte ich den Tisch und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Stacy saß ernsthaft auf meinem Platz, was mich noch mehr störte. Es waren nur zwei Stühle frei und einer befand sich direkt neben Stacy. Man konnte sich sicher sein, dass ich den neben Nora erwählte.

Begeistert sagte ich: "Hi Mädels. Wie schön, dass ihr mir heute Gesellschaft leisten wollt." Stacy hatte genauso ein falsches Lächeln im Gesicht, nur Hailey wirkte genervt. Bei Cora und Nora war es ungewiss wie echt das Lächeln war. Es wirkte zumindest nicht fake. Die Begrüßung wurde erwidert und ich stellte zuerst das Tablett ab, bevor ich mich auf den Stuhl setzte. Als Sicherheitsmaßnahme nahm ich die Blume in die Hand. Beiläufig legte ich meine Hand auf den Oberschenkel. So war sie unter dem Tisch versteckt. Ich würde es dem Biest nicht leicht machen.

Stacy meinte in einem zu freundlichen Ton: "Ich empfand es als eine tolle Idee, wenn wir mal Zeit miteinander verbringen. Es gab viel zu viele Missverständnisse zwischen uns." Wie gelogen das doch war. Dieser Frau konnte ich keine guten Absichten zusprechen. Genauso freundlich antwortete ich: "Ja, da tut eine Aussprache sicherlich gut."

Zu meiner Überraschung kamen meine besten Freunde zu uns, die die anderen genauso grüßten. Luke setzte sich auf den Stuhl neben Stacy und ich machte Liz Platz damit sie sich auf meinen Schoß setzen konnte. Die Distel hielt ich dabei hoch, damit sie keinen Schaden nahm. Anschließend hielt ich sie zwischen uns. Das war ein kluger Schachzug, denn so war sie gut beschützt. Meine beste Freundin stand zu ihrem Wort.

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