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"Es war nicht deine Schuld und du bist auch kein Idiot. Hör auf, so etwas zu sagen. Es war meine Schuld. Du meinst das alles nur gut und ich fahre dich so an. Das war nicht in Ordnung von mir, wirklich nicht. Du machst dir Sorgen um mich und ich mache dir Vorwürfe. Das war wirklich scheiße von mir. Ich weiß gar nicht, wie ich mich entschuldigen soll", ich merkte gar nicht, wie mir wieder Tränen die Wangen runter liefen, bis Louis sie mit seinen Daumen weg wischte.

"Shhhh, Honey. Es ist alles in Ordnung. Du hast gar nichts falsch gemacht. Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Und du musst dich auch nicht entschuldigen. Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss. Es war nicht richtig von mir, dich wie ein kleines Kind zu behandeln", während Louis redete schaute er mir in die Augen und hatte seine Hände immer noch an meinen Wangen. Ich stellte mir vor, wie sein Gesicht meinem immer näher kam. Bis ich auf einmal wirklich seine Lippen ganz sachte auf meinen spürte und merkte, dass das gar nicht meine Vorstellung, sondern die Realität war. In mir drin fand ein Feuerwerk statt. Ich schloss die Augen, bis mir auffiel, was wir da gerade taten und löste mich schnell von ihm. Louis wurde ein wenig rot im Gesicht.

"E-es tut mir leid", stotterte Louis und hielt sich die Hände vor sein Gesicht. Es war ihm sichtlich unangenehm, dass er mich geküsst hatte. Ich musste aber zugeben, dass ich diesen Kuss genossen hatte. Louis hatte so wunderbar weiche Lippen. Aber wir waren nur Freunde, beste Freunde, nicht mehr und nicht weniger. Oder? Nein, da war nicht mehr, da durfte einfach nicht mehr sein. Sowas würde nur unsere Freundschaft zerstören. 

"Ich glaub wir sollten mal zu den anderen gehen.", unterbrach Louis meine Gedanken. Ich nickte stumm und folgte ihm. Keiner von uns sagte etwas. Es lag eine unangenehme Stille zwischen uns, bis ich mich fragte wo die anderen überhaupt waren.

"Wo sind die anderen eigentlich?", wollte ich wissen, doch Louis gab keine Antwort. "Louis?", erst jetzt merkte er, dass ich mit ihm gesprochen hatte. Anscheinend war er in seinen Gedanken versunken.

"Hm, was? Sorry ich hab' nachgedacht.", erklärte er.

"Ich habe gefragt wo die anderen sind.", wiederholte ich meine Frage und schaute ihn dabei von der Seite an.

"Achso, die sind nach Hause gegangen. Summer hat vorhin zu mir gesagt, sie gehen dann schon mal vor, damit wir in Ruhe reden können. Wir sollen einfach nach Hause kommen, wenn wir uns ausgesprochen haben", teilte er mir abwesend mit. Ich blieb stehen. Louis war gar nicht bei der Sache. Er war vollkommen in seinen Gedanken. Ich hatte das Gefühl, dass das etwas mit dem Kuss gerade zu tun hatte. Wenn das jetzt unsere Freundschaft zerstört? Das durfte nicht kommen! Ich brauche Louis, als besten Freund, der mir wieder aufhilft, wenn ich am Boden bin, der immer ein offenes Ohr für mich hat. Ich musste ihm das klar machen. Ich blieb stehen.

"Louis, warte mal.", Louis blieb auch stehen und drehte sich zu mir um. Ich machte zwei Schritte auf ihn zu, damit wir nicht so weit auseinander standen.

"Ich will nicht, dass der Streit von vorhin oder dieser Kuss gerade unsere Freundschaft kaputt macht. Können wir das einfach vergessen? Bitte?", fragte ich leise. Louis schaute mich an. "Ich brauch' dich, als besten Freund. Ich kann nicht ohne dich. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, abgesehen von Summer, die ich schon mein ganzes Leben lang kenne. Louis, bitte!", flehte ich ihn schon fast an. Er machte noch einen Schritt auf mich zu und umarmte mich.

"Ich kann doch auch nicht ohne meine kleine Prinzessin. Der Kuss gerade war ein Fehler, das wissen wir beide. Wir vergessen den heutigen Abend einfach und tun so, als ob es ihn gar nicht gegeben hätte, ok?", er streichelte über mein Haar, während er diese Worte aussprach. Mir fiel ein ganzer Felsbrocken vom Herzen, als ich das hörte. Ich war so froh, dass er meiner Meinung war.

"Alles wieder ok zwischen uns? Beste Freunde, nicht mehr und nicht weniger?", fragte ich an seine Brust.

"Ja", antwortete Louis und gab mir noch einen Kuss auf's Haar, bevor wir uns dann auf den Weg zur Villa machten. Wieder lag Stille zwischen uns, aber dieses Mal eine angenehme Stille. Wir liefen nebeneinander her, ohne etwas zu sagen und genossen einfach den anderen bei sich zu haben.

Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit unser Zuhause erreichten, suchte Louis in seiner Jackentasche nach dem Hausschlüssel und schloss dann die Tür auf. Wir betraten das Haus und wollten unsere Schuhe ausziehen. Doch da hatten wir nicht mit Lou und den anderen Jungs gerechnet. Sie liefen auf uns zu, als sie gehört hatten, dass wir da waren, und redeten wild durcheinander, von wegen, dass sie alle so froh sind, dass ich da bin und dass es mir gut geht und dass sie mich alle nicht wie ein Kleinkind behandeln werden. Ich musste lachen. Sofort waren sie alle still und schauten mich verwirrt an.

"Warum lachst du?", fragte Liam ein wenig schockiert. Ich hörte auf zu lachen und wurde wieder ruhig bevor ich anfing zu reden.

"Ihr seid so süß, wie ihr alle durcheinander redet. Es ist alles in Ordnung beruhigt euch wieder. Mir und dem Kind geht es gut. Macht euch keine Sorgen. Außerdem habt ihr nichts falsch gemacht. Ich habe überreagiert. Das liegt wohl an den Hormonen. Aber jetzt wirklich, ich bin so dankbar, dass ich euch alle habe und dass ihr euch so um mich kümmert. Ich verspreche euch, ich werde nie wieder so etwas sagen.", erklärte ich, woraufhin alle anfingen zu lächeln. Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer. Dort setzten sich die anderen hin, währenddessen ich sagte, dass ich noch kurz in die Küche gehen würde, um etwas zu trinken. Ich drehte mich um und verließ das Wohnzimmer wieder, um mich auf den Weg in die Küche zu machen. Dort nahm ich mir ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser. Gerade als ich trinken wollte, kam Niall in die Küche und schloss die Tür hinter sich.



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