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Louis' PoV:

Niall und ich schauten uns an.

"Der kann doch nicht einfach die blöde Tür zu machen. Der soll mich da sofort wieder rein lassen! Es geht da immerhin um mein Kind!", fing Niall an. Seine Stimme klang wütend und verzweifelt zu gleich. Ich legte ihm einen Arm um die Schulter und führte ihn zu zwei Stühle, die gegenüber von der Tür standen. Dort setzten wir uns.

"Niall, wir müssen uns jetzt beruhigen. Wir können nichts machen außer hier warten. Du hast doch gehört, was der Arzt gesagt hat. Wir müssen draußen warten. Ich wäre jetzt auch lieber bei Joy, aber es geht nicht.", versuchte ich meinem Bandkollegen und gleichzeitig besten Freund zu erklären. Er spielte die ganze Zeit mit seinen Händen herum und starrte ununterbrochen auf die Tür, hinter der Joy war. Irgendwann konnte Niall nicht mehr still sitzen und stand auf.

"Niall, komm setz dich wieder.", versuchte ich ihn dazu zu bringen, sich wieder niederzulassen. Doch er hörte nicht auf mich und lief weiter vor der Tür hin und her.

"Niall, komm schon.", versuchte ich es nochmal.

"Nein, Louis! Ich kann nicht einfach so rumsitzen während Joy da drinnen ist und es um das Leben meines Kindes geht!", rief er mit zitternder Stimme. Ihm ging das ganze verständlicher Weise ziemlich nah. Ich stand auf und nahm ihn in den Arm.

"Ich kann dich doch verstehen. Mir geht es nicht anders. Ich glaub', wir sollten jetzt erstmal die anderen informieren, dass wir im Krankenhaus sind. Ich ruf Summer an und du holst uns beiden einen Kaffee.", erklärte ich und führte Niall sanft Richtung Kaffeeautomat. Er war wirklich am Ende mit den Nerven. So sieht man Niall nie. Er ist eigentlich immer fröhlich und lacht. Aber nicht nur er war gerade ein Nervenbündel, auch ich machte mir total Sorgen um Joy und das Kind. Ich hatte so Angst, dass etwas schlimmes mit den beiden ist.

Als Niall um die Ecke verschwunden war, holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und wählte Summers Nummer. Ich fand sie sollte es zu erst wissen, da sie Joys beste Freundin war. Sie konnte es den anderen dann erzählen, aber ich musste sie informieren und ihr sagen, was los war. Nach gefühlten zehn Minuten ging Summer endlich an ihr Handy.

"Hallo?", fragte sie verschlafen.

"Summer? Endlich gehst du ran. Ich bin's, Louis. Wir sind im Krankenhaus, also Niall, Joy und ich.", fing ich an, wurde aber von ihr unterbrochen.

"Ihr seid was?", fragte sie schockiert und sofort war die Müdigkeit aus ihrer Stimme verschwunden. "Warum? Was ist passiert? Ist was mit Joy? Louis, rede mit mir! Was ist los? Oh Gott, ich muss sofort Harry aufwecken und dann kommen wir!", mit diesen Worten hatte sie dann auch schon aufgelegt, bevor ich überhaupt noch etwas sagen konnte.

"Was hat sie gesagt?" fragte Niall immer noch nervös, als er sich mit zwei Kaffeebechern in der Hand zu mir setzte.

"Sie weckt jetzt Harry und dann kommen die beiden.", erklärte ich und steckte mein Handy wieder in die Hosentasche. Langsam merkte ich die Müdigkeit, denn meine Augen wurden langsam schwer. Ich entdeckte eine Uhr und checkte gleich mal die Uhrzeit. Es war inzwischen schon 4:30 Uhr. Wir saßen nun schon seit über 1,5 Stunden hier und warteten, dass der Arzt uns endlich sagte, was mit Joy los war.

"Wann ist der denn endlich fertig? Ich will wissen, was mit Joy und meinem Kind ist.", beschwerte sich Niall. In genau diesem Moment öffnete sich die Tür gegenüber von uns. Ich sprang sofort auf und lief auf den Arzt zu, genau wie Niall.

"Was ist mit unserer Freundin? Ist mit dem Kind alles ok? Was ist los?", fragte Niall drauf los.

"Jetzt beruhigen Sie sich erstmal, Mr. Horan. Kommen Sie mit, ich erkläre Ihnen alles.", sagte der Arzt ruhig, der hatte aber Nerven.

"Nein! Ich will da jetzt rein. Es geht um mein Kind!", Niall war so verzweifelt, dass ihm eine Träne die Wange herunter rollte.

"Sie können da noch nicht rein. Ich erkläre Ihnen beiden, was passiert ist und dann können Sie zu Ihrer Freundin.", erklärte er nochmal freundlich und bat uns dann ihm zu folgen. Niall wollte noch etwas sagen, aber ich hinderte ihn daran, indem ich ihm eine Stoß mit meinem Ellbogen gab. Somit blieb er still und wir gingen dem Mann hinterher. Er führte uns in einen Raum, in dem ein Schreibtisch stand. Hinter dem Schreibtisch stand ein Stuhl und vor dem Schreibtisch zwei weitere. Der Arzt setzte sich auf den Stuhl hinter dem Tisch und deutete uns, auf den anderen beiden Platz zu nehmen. Niall war schon total genervt, weil der Arzt es so herauszögerte, uns zu erzählen was mit Joy ist.

"Können Sie uns jetzt endlich sagen, was mit Joy ist?", fragte ich hibbelig. Endlich setzte der Mann zu einer Antwort an.

"Ich muss Ihnen sagen, dass Ihre Freundin an einer Blinddarmentzündung leidet. Wir mussten sie operieren.", fing er an, aber Niall unterbrach ihn.

"Was? Ist alles ok bei ihr? Geht es ihr und dem Kind gut?", fragte er aufgeregt.

"Es war knapp. Hätten Sie nicht sofort gehandelt und sie hier her gefahren, hätte es schon zu spät sein können. Aber es ist alles in Ordnung. Ihr und dem Kind geht es gut. Sie liegt in einem Aufwachraum. Ich kann Sie gleich zu ihr bringen. Aber Ihre Freundin braucht jetzt Ruhe. Jede Aufregung oder Anstrengung ist nicht gut für das Baby.", teilte uns der Arzt mit. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Auch Niall war sichtlich erleichtert.

"Vielen Dank", sagte ich. Dann stand der Arzt auf und führte uns zu dem Raum, in dem meine beste Freundin lag.

"Wenn sie aufwacht, holen Sie bitte einen Arzt.", sagte er noch, bevor er dann verschwand. Ich öffnete die Tür und wir betraten das Zimmer. Joy lag in einem Bett, an Kabeln und Schläuchen angeschlossen. Ich mochte diesen Anblick nicht. Es tat mir weh, sie so zu sehen. Niall lief auf das Bett zu. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben sie. Ich schloss die Tür und setzte mich auf die andere Seite des Bettes

"Ich bin so froh, dass mit dir und dem Kind alles in Ordnung ist.", flüsterte er und ich sah wie ihm eine Träne die Wangen runter lief.

He doesn't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt