Ich genoss die Zweisamkeit mit Louis sehr, auch wenn wir sie im Krankenhaus verbringen mussten.
Nach kurzer Zeit konnte Louis nicht mehr still sitzen. Er setzte sich auf und schaute mich an.
"Musst du eigentlich hier im Zimmer bleiben oder darfst du auch raus?", fragte er mich und streichelte dabei meine Hand, die nicht am Tropf hing.
"Naja erstmal muss ich von dem Ding ab, wenn das durch gelaufen ist.", ich zeigte auf den Tropf. "Aber es müsste gleich soweit sein. Dann müssen wir einen Arzt holen der mir dieses Ding verbindet und dann könnten wir eigentlich auch raus hier, aber ich darf noch nicht laufen. Deswegen sitzen wir wohl doch hier fest...", erklärte ich. Louis dachte kurz nach.
"Ich hab eine Idee. Warte hier, Prinzessin, ich bin gleich wieder da.", er gab mir einen Kuss, stand dann auf und lief aus dem Zimmer, bevor ich noch etwas sagen konnte . Er war wirklich lustig. Ich sollte auf ihn warten - mir blieb doch nichts anderes übrig. Ich grinste und wartete bis die Tür sich wieder öffnete und erst Louis und dann eine Schwester das Zimmer betraten.
"Ich habe gehört Sie wollen ein bisschen raus aus dem Zimmer hier?", fragte die Schwester freundlich und lächelte mich an. Als Antwort nickte ich nur. Dann ging sie zu meinem Bett und schaute auf das Gerät, an dem ich angeschlossen war. Sie entfernte den Schlauch und verband mir den kleinen Katheter an meinem Arm, damit ich mir nicht wehtat.
"So ich besorge Ihnen jetzt noch einen Rollstuhl und dann können Sie auch schon los.", sie lächelte mich an und verließ den Raum wieder.
"Aww Louis, danke. Komm her. ", sagte ich und streckte meine Arme nach ihm aus. Er kam und setzte sich auf die Bettkante. Ich nahm ihn in den Arm und küsste ihn kurz. Dann öffnete sich die Tür wieder und die Schwester kam herein. Sie stellte den Rollstuhl direkt neben das Bett.
"Wenn Sie noch etwas brauchen, sagen Sie Bescheid.", sagte sie und ging zurück zur Tür. Ich bedankte mich noch bevor sie wieder verschwand. Louis nahm die Fernbedienung und stellte das Bett so ein, dass ich wieder gerade saß. Dann half er mir, mich in den Rollstuhl zu setzen. Er ging vor mir in die Hocke und küsste mich noch einmal
"Ich liebe dich, Louis.", flüsterte ich in sein Ohr. Seine Mundwinkel formten sich zu einem breiten Grinsen.
"Ich liebe dich auch, meine Prinzessin.", erwiderte er, stellte sich hinter den Stuhl und fing an mich aus dem Zimmer zu schieben. Als wir aus dem Raum draußen waren, blieb er stehen. Ich drehte meinen Kopf und schaute ihn fragend an.
"Wo möchten Sie hin, verehrte Dame?", fragte er höflich, was mich zum Lachen brachte.
"Überraschen Sie mich, edler Herr.", antwortete ich und kicherte. Louis gab mir einen Kuss auf den Scheitel und schob mich den Gang entlang zu den Aufzügen. Dort drückte er einen Knopf und wir warteten, bis der Aufzug kam. Dann schob er mich rein und wir fuhren herrunter ins Erdgeschoss. Dort angekommen holte er eine Augenbinde raus und wedelte damit vor meiner Nase herum.
"Was soll ich damit?", fragte ich verwirrt. Louis fing an zu lachen.
"Du sollst gar nichts damit. Ich verbind dir jetzt die Augen. Du wolltest, dass ich dich überrasche, also mache ich das jetzt.", sagte er belustigt und verband mir vorsichtig die Augen. Ich merkte, wie er mich weiter schob. Wir fuhren um sämtliche Kurven. Dann hörte ich, wie er eine Tür öffnete und mich hindurch schob. Es war ein wenig frisch, weshalb mir bewusst wurde, dass wir draußen sein mussten. Irgendwann stoppte Louis und lief um den Rollstuhl herum, sodass er wieder vor mir stand. Er nahm mir das Tuch von den Augen und ging zur Seite. Als ich sah, was mein Freund vorbereitet hatte, klappte mir der Mund auf. Wir waren mitten auf einer großen, grünen Wiese, auf der vereinzelt Bäume standen. Überall blühten bunte Blumen. Es sah wunderschön aus. Dann richtete ich meinen Blick auf das Stück Wiese vor uns. Vor mir lag eine riesige Decke, auf der ein paar kleine Dinge zum Essen lagen, natürlich nur Schonkost, durch die OP durfte ich noch nicht viel essen.
"Wann hast du das gemacht?", konnte ich nur mit großen Augen fragen.
"Bevor ich wieder zu dir ins Zimmer gegangen bin und gewartet habe, bis du wach wirst.", erklärte er. Ich schaute ihn glücklich an, nahm seine Hand und drückte sie an meine Lippen.
Louis erzählte mir, dass er mir eigentlich hier seine Liebe gestehen wollte. Er hatte das alles von Zuhause mitgebracht und extra darauf geachtet nur Sachen mitzubringen, die ich nach der OP auch essen durfte, wie Zwieback oder Salzstangen.
"Das ist so süß von dir.", sagte ich leise. Louis beugte sich zu mir runter und küsste mich. Jedes Mal, wenn er das tat, explodierte alles in mir drin.
"Für dich doch immer, Prinzessin.", er hob mich aus dem Rollstuhl und setzte mich auf der Decke ab, auch wenn ich das selber gekonnt hätte. Dann setzte er sich neben mich, worauf hin ich mich an ihm anlehnte. Louis legte einen Arm um mich. Mit dem anderen fing er an mich mit Salzstangen zu füttern
"Es ist so wunderschön hier. Wie kann ich mich nur bedanken?", unterbrach ich die angenehme Stille und schaute meinem Freund in die Augen. Dieser grinste mich frech an.
"Nein, das kannst du vergessen!", lachte ich. Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn leidenschaftlich.
"Damit musst du dich zufrieden geben, Boo.", sagte ich grinsend als ich mich wieder von ihm gelöst hatte.
"Besser als gar nichts.", entgegnete er. Dann legte Louis sich hin. Mich positionierte er wieder so, dass mein Kopf auf seiner Brust lag. Er fing wieder an mit meinen Haaren zu spielen. Ich liebte es, wenn Louis das machte. Eine seiner Hände lag auf meinem Bauch. Diese nahm ich und führte sie zu meinem Mund, um ganz viele Küsschen auf ihr zu verteilen.
Erschrocken fuhr ich hoch, als mein Handy plötzlich anfing zu klingeln. Ich hatte es vorhin neben uns auf der Decke abgelegt. Louis streckte den Arm aus und reichte es mir. Ich sah, dass Summer diejenige war, die mich gerade anrief. Schnell ging ich dran und hielt mir das Telefon ans Ohr.
"Hey Süße!", begrüßte ich sie freudig.
"Joy, ich bin in deinem Zimmer, aber du nicht! Wo bist du?", fragte sie panisch.
"Oh sorry, ich bin draußen mit Louis.", antwortete ich. Ich hätte einen Zettel schreiben sollen, dass ich nur ein bisschen draußen bin.
"Aber du darfst doch noch gar nicht laufen. Die OP ist nicht mal 24 Stunden her.", stellte sie verwirrt fest.
"Ich bin auch nicht gelaufen. Louis hat mir einen Rollstuhl organisiert, " erklärte ich. Louis fing an Küsse in meinem Nacken zu verteilen, weshalb ich kichern musste.
"Louis, lass das.", sagte ich leise und schlug sachte auf seine Hand, leider hörte Summer es trotzdem.
"Was soll Louis lassen?", fragte sie mit einem speziellen Unterton in der Stimme und lachte dann.
"Ach nichts. Wir kommen dann gleich hoch.", lenkte ich vom Thema ab.
"Oki, bis gleich.", kicherte Summer und legte auf.
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He doesn't know about us
FanficJoy ist ein ganz normales zwanzigjähriges Mädchen. Sie wohnt mit ihrer besten Freundin Summer in einer kleinen Wohnung. Doch diese eine Nacht veränderte Joy's komplettes Leben. Seit dieser Nacht ist alles anders.