Mit dem Gedanken, dass ich ja jetzt, da ich den Schlüssel gefunden hatte, für ein paar Stunden oder so, zurück in die alte Wohnung gehen könnte, lief ich die Straßen entlang zu meinem alten Zuhause. Es war dunkel, nur die Straßenlaternen leuchteten mir den Weg. Ich überlegte die ganze Zeit, ob ich den Flugzeugmodus nicht lieber doch wieder ausschalten sollte und Lou wenigstens schreiben sollte wo ich bin und dass es mir gut geht. Nein! Das mach ich jetzt nicht! Es wird sie schon nicht umbringen, wenn ich eine Zeit lang nicht da war. Natürlich dachte ich in dem Moment nicht daran, dass Louis sich somit noch mehr Sorgen machen würde. Aber das war mir gerade auch egal. Ich wollte einfach nur meiner Ruhe, keinen um mich herum haben, der ständig jede meiner Bewegungen verfolgt und aufpasst, dass ich auch ja vorsichtig bin.
Ehe ich mich versah, stand ich auch schon vor meiner alten Wohnung. Meine Füße hatten mich einfach dorthin gebracht, ohne dass ich groß über den Weg nachgedacht hatte. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und sperrte die Tür auf. Drinnen kickte ich meine Schuhe in die Ecke und ging erst mal in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Dann lief ich ins Wohnzimmer und ließ mich auf das Sofa fallen. Ich legte meine Füße hoch und fuhr mir mit den Händen erst durch das Gesicht und strich mir dann meine Haare hinter die Ohren. Ich wusste nicht so ganz was ich jetzt machen sollte. Langsam fing das schlechte Gewissen an, an mir zu nagen. Ich nahm mein Handy in die Hand und schaute auf die Uhr. Es war schon zwei Stunden her, dass ich aus dem Club gerauscht und hier her gegangen war. Schließlich beschloss ich doch, den Flugzeugmodus wieder auszuschalten. Sobald ich das getan hatte vibrierte mein Handy einige viele Male hintereinander. Ich sah unzählige verpasste Anrufe und sehr viele Nachrichten. Die meisten waren überraschender Weise von Niall. Sollte ich ihn oder einen von den anderen anrufen? Nein, wenn ich ihnen wichtig sein würde, würden sie sich schon nochmal melden. Gerade als ich das dachte, fing mein Handy wieder an zu klingeln, es war Summer. Als ich dann den grünen Hörer drücken wollte, um ran zu gehen, stoppte ich. Ich hörte Louis zu, wie er sein Solo aus 'Story Of My Life' sang. Das hatte er mal für mich gesungen und ich hatte es aufgenommen und dann als meinen Klingelton eingestellt. Ich liebte es so. Dann fiel mir auf, dass ich vielleicht mal an das Telefon gehen sollte. Also fuhr ich mit dem Daumen über mein iPhone und ging ran.
"Hallo?", sagte ich leise. Und dann ging es los. Summer am anderen Ende der Leitung fing an zu weinen.
"Oh mein Gott, Joy! Geht es dir gut? Wo bist du? Ich... Wir haben uns solche Sorgen gemacht! Ist alles ok bei dir?", rief sie aufgebracht in den Hörer. Ich konnte sie schluchzen hören.
"Ja es ist alles ok. Ich bin in unserer alten Wohnung.", antwortete ich immer noch leise, da ich ein schlechtes Gewissen hatte.
"Sie ist in unserer alten Wohnung!", rief sie wahrscheinlich den anderen zu.
"Wie bist du da rein gekommen? Bist du nach Hause gegangen und hast den Schlüssel geholt?", fragte sie immer noch ein wenig weinend.
"Nein ich hab den Schlüssel zufällig in meiner Jackentasche gefunden und dachte, das ist der beste Ort, wo ich hingehen könnte.", erklärte ich meiner besten Freundin.
"Joy, bleib da. Wir kommen jetzt und holen dich ab. Wenn du dich auch nur einen Zentimeter aus der Wohnung bewegst, bevor wir da sind, gibt es Ärger. Und das meine ich ernst. Ich hatte solche Angst!"
"Ja, tut mir leid. Ich warte hier auf euch.", antwortete ich und legte auf. Das Handy legte ich auf den kleinen Tisch vor dem Sofa. Ich lehnte mich an die Sofalehne, legte meine Hände schützend auf meinen Bauch und schloss die Augen. Als ich plötzlich ein Klingeln hört, schreckte ich hoch. Ich musste kurz eingenickt sein. Sofort stand ich auf und lief zur Tür, die ich dann öffnete. Vor mir stand eine verheulte Summer, die mich stürmisch umarmte und wieder anfing leise zu weinen. Ich strich über ihr Haar, um sie zu beruhigen, was nicht so einfach war, da ich selber angefangen hatte zu weinen.
"Es tut mir so leid!", schluchzte ich an ihre Schulter. Summer nahm mich an den Schultern und hielt mich ein Stückchen von sich weg, damit sie mir in die Augen schauen konnte.
"Versprich mir, dass du das nie wieder machst! Ich hatte solche Angst, dass dir etwas passiert ist.", erklärte sie.
"Ich verspreche es.", ich schaute in Summers Augen und konnte die Sorgen darin noch erkennen.
"Sogar Niall hat geweint vor Sorge", fügte sie dann noch hinzu. Ich schaute Summer überrascht an.
"Was?", fragte ich ungläubig.
"Ja wirklich. Im Außen mag es so aussehen, als ob er sich nicht für dich und das Kind interessiert, aber in seinem Inneren schaut alles ganz anders aus.", erklärte sie kurz. "Komm, wir sollten zu den anderen gehen", fügte sie noch hinzu. Nachdem wir uns noch einmal umarmt hatten, nahm sie meine Hand und ging mit mir zur Wohnungstür. Ich zog meine Schuhe an, woraufhin wir gemeinsam die Wohnung verließen. Draußen standen die Jungs und Lou im Kreis und traten alle aufgeregt von einem Bein auf's andere. Niall merkte als erstes, dass wir aus der Wohnung kamen und rannte sofort auf mich zu und umarmte mich.
"Joy!", er fing wieder ein wenig an zu weinen. "Ist alles ok mit dir und dem Kind?", fragte er aufgeregt und ängstlich.
"Ja", flüsterte ich. "Uns geht es gut."
"Oh Gott ich hatte so Angst! Mach das nie wieder! Es ist auch mein Kind und auch wenn ich es bis jetzt nicht gezeigt habe, bedeutet es mir was.", erklärte er.Dass Niall diesen Satz gesagt hatte, trieb mir erneut Tränen in die Augen. Ihm war unser Kind doch nicht egal. In diesem Moment kam Louis und Niall löste sich von mir, um ihm Platz zu machen. Dieser schaute mir nur in die Augen. Ich merkte gar nicht, wie Summer die anderen weg von uns lotste.
"Es tut mir so leid, Joy. Das ist alles meine Schuld! Wenn dir etwas passiert wäre, hätte ich mir das nie verziehen. Ich hätte dich nicht wie ein Kleinkind behandeln sollen. Ich war, nein ich bin so ein Idiot...", plappert Louis aufgeregt drauf los.
"Shhh", ich legte ihm sachte einen Finger auf die Lippen, damit er still wurde.
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Ok hier kommt noch eins für meine cute Lea. Aber das wars für heute. Für ein weiteres lass ich mich nicht überreden :D
Love u lea ❤Bis bald
Chiara xx
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He doesn't know about us
FanfictionJoy ist ein ganz normales zwanzigjähriges Mädchen. Sie wohnt mit ihrer besten Freundin Summer in einer kleinen Wohnung. Doch diese eine Nacht veränderte Joy's komplettes Leben. Seit dieser Nacht ist alles anders.