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"Joy, aufwachen.", hörte ich eine Stimme in mein Ohr flüstern, was mir eine leichte Gänsehaut über dem Körper jagte. Ich konnte die Stimme sofort Louis zuordnen. Langsam öffnete ich meine Augen und schaute in Louis'. Er lächelte mich an.

"Frühstück ist schon fertig.", meinte er. Ich nickte und schlug die Bettdecke bei Seite.

"Danke für's Wecken.", bedankte ich mich und stieg dann aus dem Bett.

"Ich geh schnell ins Bad, zieh mir was an und mach mich fertig.", teilte ich Louis mit, bevor ich zum Kleiderschrank ging. Dort suchte ich mir Kleidung, die ich zum Konzert anziehen konnte, die aber nicht zu warm war, raus. Dann ging ich ins Badezimmer und schloss die Türe hinter mir ab. Schnell zog ich mich um und machte mich fertig. Danach brachte ich meinen Schlafanzug zurück in unser Zimmer.
Anschließend lief ich runter in die Küche.

"Guuuuuuten Morgen, Joy!", rief Harry und stürmte auf mich zu, um mich zu umarmen.

"Hey Harry! Ich bin deine Freundin! Warum werde ich nicht so begrüßt?", beschwerte Summer sich gespielt beleidigt und verschränkte dabei die Arme vor ihrem Körper. Harry lachte, ging zu ihr und gab ihr einen Kuss.

"Du bekommst genug Aufmerksamkeit von mir und das weißt du, Schatz.", sagte er grinsend.

"Awww.", kam es von mir. "Guten Morgen übrigens.", lachte ich dann noch. Danach setzte ich mich an den Tisch und nahm mein Frühstück zu mir. Alle anderen hatten schon gegessen, da ich so spät aufgestanden war.

Nachdem ich fertig war, nahm ich meinen Teller und stellte ihn in die Spülmaschine. Dann nahm ich noch die restlichen Dinge, die auf dem Tisch standen und räumte sie ordentlich weg.

"Wann müssen wir denn los?" fragte ich, als ich ins Wohnzimmer kam. Dort saßen alle, sogar Niall, auf diversen Sofas und Sesseln verteilt.

"So in zwei Stunden.", bekam ich eine Antwort von Liam.

"Alles klar.", meinte ich nur. Heute war es echt total warm. Deshalb hatte ich ein trägerloses weißes Top und jeansfarbene Hotpants an.

"Ich hab eine Idee. Wie wär's wenn ich Limo mache? Da hab ich gerade irgendwie Lust drauf. Und es ist auch so warm. Dann ist das eine gute Erfrischung.", erklärte ich. Die Augen der Jungs, komischer Weise vor allem Nialls Augen, fingen an zu strahlen, als sie das hörten. Ich musste grinsen.

"Ja super Idee!", meinte Harry dann.

"Ich will helfen!", rief Niall und sprang auf. Ich schaute ein wenig überrascht, genauso wie Louis.

Wieso will Niall denn jetzt helfen? Er war doch die ganze Zeit so abweisend zu mir. Und jetzt auf einmal springt er übermotiviert auf. Naja mal sehen, was er vor hat.

Ich ging also in die Küche und Niall mir hinter her. Erst war es still und ich holte alle Zutaten aus den Schränken, die wir brauchten. Währenddessen stand Niall daneben und schaute mir zu. Wir wussten anscheinend beide nicht, was wir sagen sollten.

"Ähm, also zu erst brauchen wir die Zitronen und müssen den Saft auspressen.", fing ich an zu erklären. Niall stellte sich nun direkt neben mich und nahm mir die Zitrone aus der Hand, die ich gerade aus dem Obstkorb genommen hatte.

"Joy...", fing er dann an. Ich drehte mich um, damit ich ihn besser anschauen konnte. "Es, ach verdammt. Es tut mir leid. Ich hab mich wie ein Arsch benommen."

"Allerdings.", gab ich zu.

"Es tut mir wirklich leid. Ich bin nur so unglaublich überfordert. Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll. Die Situation macht mich total fertig.", erklärte er leise und schaute dabei auf den Boden, um mich nicht anschauen zu müssen.

"Niall, denkst du für mich ist es einfacher?", fragte ich und stützte mich mit einem Arm auf der Küchenzeile ab.

"Nein, natürlich nicht. Aber wie würdest du denn reagieren, wenn auf einmal ein Mädchen kommen würde, dass du nicht richtig kennst, und sagt sie sei schwanger von dir und du aber gerade alles andere zu tun hast, als dich mit so etwas auseinander zu setzen?", fing Niall an. Ich verstand ihn, aber irgendwie verletzte es mich, dass er unser Baby als "so etwas" bezeichnete.

Jetzt bloß kein Mitleid zeigen, Joy.

Ich legte die Zitrone in meiner Hand neben mich.

"Was soll ich dazu jetzt sagen, Niall? Ich versteh dich, sogar sehr gut.Ich war im ersten Moment auch total überfordert mit dieser Nachricht. Ein Baby, und das mit 20. So habe ich mir das auch nicht vorgestellt. Ich könnte es trotzdem nie über's Herz kriegen, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dieses kleine Wesen in meinem Bauch wegmachen zu lassen. Ich will aber auch nicht, dass mein Kind ohne Vater aufwächst. Klar, ich habe so viele Menschen, die mich unterstützen, Summer, Harry, die anderen Jungs. Vor allem Louis, er benimmt sich fast so, als ob er selber der Vater wäre. Aber das alles ist kein Ersatz für den richtigen Vater.", versuchte ich zu erklären. Niall schaute mich irgendwie verständnisvoll an. Vielleicht fängt er an, zu verstehen, in welcher Situation wir, oder wohl eher ich bin.

"Bist du überhaupt sicher, dass du das Kind wirklich haben willst?", seine Frage schockte mich ein wenig.

"Natürlich will ich das!", rief ich empört. Sofort hob er die Hände, um sich zu verteidigen.

"Ja schon gut, tut mir leid.", entschuldigte er sich schnell.

Ich dachte wirklich, dass er seine Meinung geändert hatte. Leider habe ich mich getäsucht, schon wieder. Genervt nahm ich die Zitrone wieder in die Hand und fing an, die Limonade zu zu breiten. Ich erklärte Niall, was er zu tun hatte und er befolgte meine Anweisungen. Als wir fertig waren, stellte ich das Getränk in den Kühlschrank und ging zurück ins Wohnzimmer. Alle außer Louis waren weg. Also setzte ich mich zu ihm. Er zog mich sofort an sich. Ich kuschelte mich an ihn und versuchte, nicht zu sehr zu zeigen, dass ich total genervt war. Doch Louis wäre nicht Louis und somit nicht mein bester Freund, wenn er nicht bemerkt hätte, dass ich nicht gut drauf war.

"Was ist los?", fragte er leise.

"Ach nichts.", antwortete ich nur kurz.

"Du musst mir nichts vormachen, Joy. Ich kenne dich inzwischen gut genug, um zu wissen, wann du schlecht gelaunt bist oder wann es dir nicht gut geht.", meinte er und drückte mir dann eine sanften Kuss aufs Haar.

"Du hast recht, es bringt nichts wenn ich dir versuche etwas vor zu spielen. Du merkst es sowieso.", sagte ich.

"Eben.", fügte Louis noch hinzu. Er merkte aber auch, dass ich gerade nicht darüber reden wollte. Weshalb die Unterhaltung auch abbrach und wir nur noch schweigend aneinander gekuschelt da saßen. Es war kein unangenehmes Schweigen.


He doesn't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt