Roar Zarry

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Keiner wird mir glauben, was ich in den Ferien gemacht habe. Nur eine Reise und ich bin ein ganz anderer Mensch. Nicht nur mein Aussehen hat sich verändert, sondern auch mein Einstellung anderen Menschen gegenüber. Niemals wieder würde ich mich so hintergehen lassen, zwar kann ich die Gerüchte nicht aus den Köpfen der Menschen vernichten, aber ich kann etwas dagegen tun, so dass alle es vielleicht vergessen könnten. Das Gel aus meinen Haar ist verschwunden und die Brille gegen Kontaktlinsen ausgetauscht, meine Hemden aus der Hose und auch die Farben meiner Kleidung hat sich von farbenfroh zu kohlrabenschwarz. Meine Hosen sind enger und ich habe mir ein eher Badboy mäßiges Image zu gelegt, wenn auch nur von der Kleidung her. Meine Vorlieben für Männer werde ich nicht ablegen, was sollte es mir bringen, wenn ich mich mit Frauen abgebe, aber nichts an ihnen attraktiv finden kann. Meine Eltern haben sich zwar darüber gewundert, dass ich mich verändert habe, aber die Tatsache, dass sich ihr kleiner Sohn weiter entwickelt hat, kam ihnen fremd vor, mittlerweile akzeptieren sie mich, und wenn meine Mutter einkaufen gehe, dann bringt sie mir immer wieder etwas zum anziehen mit.
„Wer ist der Junge da vorne? Er kommt mir bekannt vor? Warum steht er an dem Schrank von dem Nerd." Vermeintlich leise Gespräche drängen in meine Augen. Plötzlich drängt mich eine Person an meinen Spind. „Ich... ich es tut mir Leid. Ich habe dich nicht gesehen." Eine männliche Stimme dringt in mein Ohr vor. Sie ist sanft und rau zu gleich. „Schon gut, aber kannst du mich vielleicht los lassen?" „Natürlich. Es tut mir wirklich Leid." Ich drehe mich zu dem Jungen, und streiche mir den vielleicht imaginären Schutz von der Kleidung. „Kannst du mir vielleicht sagen, wie ich zu diesem Raum kommen kann, ich bin neu an der Schule und finde mich hier nicht zu recht." Ich nicke nur, bin aber viel zu fasziniert von dieser unbekannten Stimme. Mein Gesicht dreht sich in die Richtung von dem Jungen, wie von Geisterhand. „Das hier ist mein Stundenplan." Ich sehe mir den Zettel an und muss zu meiner Freude feststellen, dass der Junge mit mir in einer Klasse ist. Zusammen mit unseren Taschen gehen wir zu seinem Spind und im Anschluss zu dem Raum in dem wir Unterricht haben.
Der Schultag musste ja nicht ohne Komplikationen enden. Das war mir von Anfang an bewusst, spätestens als die Lehrer die Listen durch gegangen sind, und bei meinem Namen an gekommen sind, musste jeder Schüler der vorher mit mir in der Klasse gewesen ist, stutzt und sieht mich an, als wäre ich ein Alien. Kann ich aber auch verstehen, weil ich mich nie wieder unterkriegen lasse, egal von wem. Vielleicht wäre es auch gut, wenn ich mich von den Menschen fern halte die mich in den letzten Jahren nicht einmal mit dem Hintern angeguckt haben.
In den letzten Monaten hat sich viel verändert. Viele Mädchen sind hinter mir her, denn ich habe mich den Tipps angenommen und mich nur noch gekleidet wie ein Badboy. Alles in schwarz, enge Hosen und eine Lederjacke. Zusätzlich habe ich mir eine es-ist-mir-doch-egal-Einstellung zu gelegt. Es heißt nicht, dass ich mein Gehirn in keinster Weise mehr benutze, eher würde ich sagen, dass ich mich nur auf diese Sache konzentriert habe. Unter anderem habe ich mich auch dem neuen Schüler angenommen. Zayn ist sein Name. Wir sind in den letzten Monaten zusammen geschweißt. Für die Schule gebe ich ihm Nachhilfe und er unterrichtet mich in Puncto Umgang mit Menschen, besonders mit Freunden. Zusammen haben wir tagtäglich gesessen und uns ausgetauscht. Er hat mir seine Geheimnisse verraten und ich ihm fast jedes meiner. Zayn hat mir dabei auch erklärt, dass er sich verliebt hat und es sich nicht um ein Mädchen handelt. Ich finde es nicht schlimm, denn ich bin ebenfalls schwul. Ich kann es ihm aber nicht sagen, denn ich befürchte, dass er sich von mir abwenden könnte, auch wenn er es selber ist. „Harry, kannst du mir die Aufgaben erklären? Ich blicke nicht bei diesem Satzbau durch." Ich lächle ihn an. „Klar komm her." Zayn klettert über die Sofalehne und setzt sich auf meinen Schoß. „Du weißt aber schon, dass du dich neben mich setzen kannst?" Er nickt nur, macht es sich trotzdem auf meinem Schoß bequem. Damit er nicht abrutscht, lege ich meine Arme von hinten um ihn und lege sie um seinen Bauch. „Du musst doch nur sagen, was der Zusammenhang zwischen dem Autor und seines Werkes ist. Dabei musst du beachten, dass..." Ich erkläre ihm die Aufgabe und nach etwas mehr als eine halbe Stunde sind alle Aufgaben erledigt und Zayn dreht sich etwas auf meinem Schoß. Sein Kopf landet auf meiner Schulter. „Weißt du, du bist der beste und erste Freund den ich hatte. Dabei ist es so, dass ich etwas mehr empfinde und ich mir so dumm vorkomme, wenn ich mich mit dir unterhalte. Du bist so eine wundervolle Person und nicht so wie du vorgibst zu sein. Kannst du mich verstehen? Du bist nicht nur intelligenter als ich, nein, du bist auch vom Charakter der beste Mensch den ich kenne. Ich muss jetzt etwas machen, ich habe keine andere Wahl. Halte mich auf, wenn du es nicht möchtest." Mit diesen Worten dreht er mein Gesicht hoch zu seinem und legt seine Hände an meine Wangen. Ich genieße seine Berührungen und so hypnotisiert von seinen Augen, kann ich mich darauf einstellen, was als nächstes geschieht. Bin aber dennoch nicht abgeneigt, als sich Zayn's Lippen auf die meinen legen. Mit einem leichten Lächeln, schließe ich meine Augen und erwidere den Kuss ohne zu Zögern.

One Shots (boyxboy 1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt