Shape Of My Heart Lirry

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„Geh wieder in deine Klasse. Wir können uns nicht zusammen zeigen, dass weißt du doch. Ich kann das noch nicht. Wir besprechen das später wenn wir Zuhause sind." Harry drängt mich zurück in das Klassenzimmer. „Ich kann das nicht mehr, ich kann es nicht ertragen, nicht mit dir zu sprechen und wenn du mich weiter so zurückweist, dann sehe ich keine Zukunft in unserer Beziehung." „Wir besprechen, dass später. Ich komme später zu dir und dann haben wir Zeit alles zu klären." Es war doch immer das gleiche mit ihm. Erweist mich zurück und tut so als würde ich nicht existieren und selbst wenn wir zusammen arbeiten sollen, bekomme ich nicht die Chance mit ihm über uns zu sprechen. Wir sind seit zwei Jahren zusammen und ich habe ihm versprochen, dass wir zusammen bleiben werden und ich ihn nicht zurück weisen werde, egal was er macht. Seine Krankheit wollte ich nicht in der Beziehung beachten. Sie stand zu Anfang nicht im Weg, aber nach einer gewissen Zeit und einer gewissen Routine, kam sie auf und stellte sich uns in den Weg. Schizophrenie – so nennt sich dieser Mist. Mal ist Harry ein ganz lieber Junge und manchmal ist er einfach ein riesiges Arsch. Wenn ernicht er selbst ist, dann will er mich nicht bei sich haben und weist mich von sich. Er tut so als wären wir nicht zusammen und hasst mich in dieser Phase. „Ist gut." Meistens hatte er diese Phasen in der Schule und macht mich echt fertig.

Zuhause werfe ich mich auf mein Bett. Jetzt habe ich etwa eine halbe Stunde Zeit um mich in meiner Trauer zu suhlen, aber es bringt nicht viel. „Schatz, habt ihr euch schon wieder gestritten? Ich kann das nicht mehr mit ansehen. Vielleicht sollten wir mal mit Anne sprechen, sie könnte ihm helfen. Dich so zu sehen, macht es mir echt schwer, eure Beziehung zu akzeptieren auch wenn ich dich nicht verurteile, ihn an deiner Seite zu sehen." „Mum es ist alles gut, er kommt gleich vorbei und wir klären alles und du hast mir versprochen, nicht über seine Krankheit zu sprechen mit niemanden – auch nicht mit seiner Mutter. Zur Not erkläre ich alles mit Anne." Meine Mum legt ihre Hand auf meine Haare und streicht mir über Kopf und Rücken. „Ich weiß, aber es tut mir weh, zu sehen, wie er dich verletzt." Meine Mutter verschwindet wieder, ich drehe mich auf den Bauch und hole eine Kiste unter dem Bett hervor. Darin sind alle Fotos die ich mit Harry zusammen gemacht habe, von unseren Küssen und unseren Verabredungen. Jedes Bild ist tausenden Emotionen verbunden. „Liam bist du da?", Harry steht in meiner Zimmertür und sieht mich liebevoll grinsend an. Er ist wieder normal – und er kann sich an nichts erinnern. „Klar, komm rein." Ich setze mich auf und packe die Bilder wieder in die Kiste. „Ich wollte dich fragen, ob wir zusammen an einem Projekt arbeiten können. Ich könnte deine Hilfe gut gebrauchen." Stumm nicke ich. „Worum geht es, also in welchem Fach und welches Thema." „Für Pädagogik und es geht um mein Leben – ich möchte mit dir über meine Krankheit sprechen und über unsere Beziehung. Ich weiß niemand weiß davon, aber ich sehe wie du leidest und alleine schaffe ich es nicht." Pädagogik, eins der wenigen Fächer in denen wir zusammen arbeiten können, ohne das man uns einen Partner zuteilt. „Ist gut, aber bist du wirklich sicher,dass du das mit mir machen möchtest, du kannst auch über deine Hobbys schreiben, über deine Begabungen. Niemand würde etwas dagegen sagen und du musst dich nicht unter Druck gesetzt fühlen."Harry kommt zu mir, klettert auf das Bett und meinen Schoß. „Ich möchte. Mum und ich gehen zusammen zu einer Therapie. Ich habe es ihr heute vorgeschlagen, weil ich gemerkt habe, was ich mit dir mache, dass ich dich von mir stoße, wenn ich nicht ich bin, und du mich immer noch unterstützt. Ich muss darüber sprechen, es frisst mich auf, dass ich so viele schon verletzt habe und es nicht schaffe ihnen die Wahrheit zu sagen. Schatz, Li, du bist mein ein und alles und brauche dich bei mir." Mit diesen Worten küsst er mich liebevoll und mit so viel Elan, dass wir zusammen auf das Bett fallen, worauf wir zuvor nur gesessen haben.

Einen Monat hatten wir für das Referat Zeit und wir haben es geschafft.Harry hat sich aufgerafft und hat es hinbekommen, mit seinen Phasen klar zu kommen. Sie können kontrolliert werden und machen sich schon im Vornherein bemerkbar. Er sagt mir Bescheid und mit der Unterstützung von Medikamenten, konnte sie gedämpft werden. Wenn sie mal aktiv ist, dann nicht mehr ganz so präsent und auch nicht mehr so verletzend. „Li, kommst mit in die Klasse, wir müssen das Referat nach der Pause vorstellen und müssen noch einiges vorbereiten. Der Raum ist offen." Harry zieht mich an der Hand über den Schulhof, ins Schulgebäude und in den Raum. Ich baue meinen Laptop auf, während Harry sich ein bisschen beruhigen muss. „Denkst du, sie werden es verstehen, sowohl die Beziehung, als auch die Krankheit. Li, ich habe Angst." Harry schaut mich an wie ein scheues Kätzchen. Ich nehme ich in meine Arme und küsse seine Stirn, seine Nase, sein Kinn und zu guter Letzt seinen Mund. „Mach dir keine Sorgen, du bist das Beste, was mir passieren konnte und ich möchte dich nicht verlieren. Wir schaffen das, gemeinsam, dafür bin ich doch hier. Ich bin dein Anker, wie du es immer sagst. Dein Ruhepol, aber du möchtest nicht, dass ich mir Sorgen machen. Hast du deine Tabletten genommen? Wie gesagt ich mache mir nur ein kleines bisschen Sorgen um dich und da habe ich das gute Recht zu." Harry nickt und drückt mir noch vor dem Klingeln einen atemberaubenden Kuss auf die Lippen.

One Shots (boyxboy 1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt