One Shots (boyxboy 1D)

3. Dezember (Adventskalender)

Als Niall seine Augen öffnet, wundert er sich über eine rote Decke. Seine eigene Zimmerdecke war nicht rot, und auch nicht die von Louis. Seine Erinnerungen an den vorherigen Abend sind nur verblasst vorhanden und er kann sich an den Kuss zwischen Liam und seiner Freundin erinnern und an den Schmerz den er gespürt hat und das Gefühl der Tränen die ihm über die Wangen liefen. Eine weitere Erinnerung die ihn in den Kopf schießt ist der Mann der ihn am Abend angesprochen hat und ihn von der Straße weg geholt hat. Danach ist da nichts mehr, keine weitere Erinnerung. Mit einem scheuen Blick nach unten, muss er feststellen das er kein Shirt und auch keine Hose mehr trägt. Er hebt die Decke und atmet erleichtert auf, als eine Boxershort an seinen Beinen erkennen kann. Aber eine Boxershorts, die ihm definitiv nicht gehörte. Erschrocken setzt Niall sich auf und springt aus dem Bett. Über einen Stuhl hängen seine Anziehsachen, in die er schnell schlüpft. In dem Zimmer ist niemand zu erkennen, was bedeutet, dass Harry schon längst aufgestanden sein muss. Niall schämt sich, ist aber auch mit Wut erfüllt. Wie kann jemand einfach wahr los einen Mann mit nehmen und obwohl man genau erkennen kann, dass er bis oben hin voll ist, ins Bett zerren und ihn für Sex benutzen. Auf leisen Sohlen versucht unbemerkt das Zimmer zu verlassen und dann ohne das Harry etwas merkt, diesen Ort zu verlassen. Im Flur ist niemand zu erkennen, aber als er das nächste Zimmer kreuzt, hält Harry ihn zurück und zieht ihn in die Küche. „Hey, du möchtest doch nicht einfach so nach gestern abhauen? Iss doch erst einmal etwas, damit du wieder zu Kräften kommst. Hast du eigentlich Schmerzen?", fragt Harry darauf hin, dreht sich zu der Kaffeemaschine und bekommt nicht mit, wie Niall seine Schuhe anzieht, seine Jacke überstülpt und sich aus der Küche bewegt. Niall denkt wirklich, dass er mit Harry geschlafen hat, weil Harry auch komische Fragen gestellt hat. Er fühlt sich schuldig, weil er immer noch Gefühle für Liam hat und es sich für ihn anfühlt ihn betrogen zu haben, obwohl nicht mal ein Ansatz für eine Beziehung vorhanden war. Ohne eine Blick zurück zu werfen, verschwindet Niall nach Hause und verkriecht sich Zuhause in sein Bett und verspricht sich selbst, das Zimmer erst am nächsten Tag zu verlassen um in die Schule zu gehen.
In der Schule muss Niall feststellen, dass seine ersten Stunden ausfallen, und er ist in der Schule. Zum einem war er froh, weil er nicht mit Liam in der Klasse zusammen sitzen würde, aber er weiß, dass wenn er Langeweile hat, er auf sein Handy gucken wird und dann die ganzen Nachrichten liest, die Louis ihm geschrieben hatte. Na ja was soll's, denkt sich und liest den gesamten einseitigen Verlauf durch. Die meisten Nachrichten sagen nur aus, dass er sich entschuldigt und darum bittet ein vernünftiges Gespräch zu führen. Niall schaut, wann Louis zuletzt online war, sieht das er es in diesem Moment war und schrieb ihm eine Nachricht, dass er wenn er Zeit hat, zu ihm kommen kann. Louis sagt zu und zehn Minuten stand er vor Niall und zusammen suchten sich einen Platz wo sie ungestört reden konnten und nicht befürchten mussten, dass sich jemand zu ihm setzt. „Es tut mir Leid. Du weißt doch wie ich bin, wenn ich einen Streit sehe. Ich habe nur geholfen, weil sie den halben Laden auseinander genommen haben und ich bin mit einer gebrochenen Nase da raus gekommen. Ich hätte dir ja gerne geschrieben, aber ich habe nicht daran gedacht, sei mir nicht böse, dass könnte ich nicht auch noch gebrauchen." „Ich bin dir zwar sauer, weil ich gerne gewusst hätte, dass ich alleine bin, weil ich nämlich Mist gebaut habe, denke ich." „Was ist passiert? Muss ich mir Sorgen machen weil du mir auch nicht geschrieben hast vorgestern und gestern." Louis rückt näher an seinen besten Freund und legt seinen Arm um ihn und versucht ihn zu trösten. Niall hat angefangen zu weinen und sich zu schütteln vor Kälte. „Ich habe einfach zu viel getrunken. Bin sauer gewesen und verletzt, weil Liam nur mit seiner Freundin beschäftigt war und sie vor meinen Augen geküsst hat. Und dann war ich so betrunken und dann hat mich ein junger Mann mit genommen, weil ich kaum stehen konnte." „Wo ist denn das Problem ich meine, klar, du warst besoffen, aber du hast jemanden kennen gelernt?" „Ich habe das Gefühl ihn betrogen zu haben, weil ich denke, dass ich mit ihm geschlafen habe." „Wie willst du ihn denn betrogen haben, ihr seid doch nicht zusammen und du kannst machen, was du willst." „Aber ich liebe Liam mehr als alles andere auf der Welt und ich bin so blöd. Ich meine du hast es einfach, du hast jemanden und musst nicht mit den Gefühlen umgehen, so wie ich es gerade muss." „Trotzdem weiß ich wie es ist. Ich meine ich habe auch kämpfen müssen." „Du bist mir nicht böse?" „Niall, du hast keinen Fehler gemacht und wenn ja, dann bin ich auch daran schuld", antwortet Louis. Die beiden Jungs fallen einander in die Arme und sprechen sich gut zu.
„...mit ihm geschlafen habe." Die Worte brennen sich in Liams Ohr, als er etwas hinter Niall steht und das Gespräch zufällig mit anhört. Eigentlich wollte er nur wissen, ob Niall gut Zuhause angekommen ist und nach dem Grund für sein urplötzliches Verschwinden fragen. Doch er konnte den Jungen erst nicht finden und als er ihn mit einem anderen Jungen Arm in Arm gesehen hat, fühlte es sich nicht richtig an, sie zu unterbrechen. Ein unbekanntes Gefühl überkommt ihn und er macht sich unnötig Gedanken. Eigentlich könnte er nach Hause gehen, aber es war ihm wichtig mit Niall zu sprechen. Liam fühlte sich schuldig, weil er sich keine Gedanken gemacht hat, wie ein betrunkener Junge nach Hause kommen soll, aber schlimmer war es aber noch, dass er sich Gedanken darüber machte, sich seiner Freundin zu verschwören. Es kam nicht unerwartet, aber er hatte einfach das Gefühl nicht mehr zu seinen Freunden zu passen und das er sich etwas neues suchen sollte. Ohne einen Vorsatz rauscht Liam an den Jungs vorbei und macht sich auf die Suche nach seiner Freundin. Für ihn war das alles nur eine Phase in der er sich Sorgen machte, sein Leben könnte sich von heute auf morgen ändern. Eins soll sich aber in seinen Augen nicht ändern, die Beziehung zu seiner Freundin war ihm wichtig, nur weil er dadurch mehr Aufmerksamkeit bekam und sich keine Sorgen machen musste, dass wenn er mit ihr zusammen bleiben würde, je alleine zu sein. Um es sich selbst zu beweisen würde er über seinen Schatten springen und auf ihr Forderungen eingehen und sich auf etwas intimes einlassen. Von Anfang an hat er festgelegt, wenn auch nur für sich, dass er sich nicht einfach so dem Sexleben hingeben lässt sondern wartet bis er sicher war, die eine gefunden zu haben. Das wird sich ändern, mit seiner verwunderten Freundin an der Hand verlässt er das Schulgelände und geht zu ihr nach Hause, weil ihre Eltern nicht da waren und auch keine Fragen stellen werden. Fragen, die nur komische Antworten mit sich tragen.