17. Dezember ( Adventskalender )

766 45 15
                                    

Als Niall am nächsten Morgen aufgewacht ist, war er voller Tatendrang. Heute wollte er unbedingt mit Liam sprechen. Wobei es viel mehr ein Muss war. Viel länger würde er den inneren Druck nicht mehr stand halten und sich selbst dafür verantwortlich machen, weil es einfach nicht funktioniert hat. Sicher er war nicht gerade unschuldig an der ganzen Sache. Aber etwas was er nie wollte, war das Liam ihn dafür verantwortlich machte, dass Ethan ihn vergewaltigt hatte. Niall weiß auch, dass er ihn zu einem Teil dazu verleitet hat, aber eigentlich dachte Niall das er durch Ethan Liam vergessen könnte. Durch Ethan dachte Niall, würde er erfahren was es bedeutet geliebt zu werden. Da hat er sich aber getauscht. Nichts ist passiert. Viel mehr hat es nur gezeigt wie naiv ein Mensch sein kann und wie unberechenbar Menschen im allgemeinen sind. Man konnte es einem Menschen nicht ansehen, wie er wirklich war. Niall machte sich langsam fertig, denn egal wie wenig Zeit er sonst braucht um sich fertig zu machen, versucht er aus allem viel Zeit zu holen. Beispielsweise macht er sich ein großes Frühstück oder sucht sich extra etwas ordentliches und festliches aus dem Schrank. Dennoch weiß er nicht, was er machen soll. Louis und Harry hatten ihm beide geraten, dass er die Finger von der Sache lassen soll und Liam es selber machen sollte. Wie sollte das funktionieren wenn Niall viel zu sagen hat? Niall dachte das wenn er mit Liam schon reden würde, dann sollte endlich alles geklärt werden. Oder zumindest so viel wie nur geht. Nach dem Alles erledigt ist und selbst Niall Zimmer unendlich sauber ist, muss er sich schweren Herzens doch auf den Weg machen. Er nimmt nur einen Schlüssel und sein Handy mit und macht sich langsam auf den Weg.
Bei Liam angekommen begrüßen sich die beiden nur steif und Liam bittet den blonden Jungen in sein Zimmer. Dort hat er in einigen Schüsseln etwas vorbereitet, weil Liam dachte es wäre besser die beiden würden einfach einen Film gucken und dann gucken wie es Zeichen den beiden steht. Es war vielleicht nicht die beste Idee um Frieden zu stiften aber was anderes war ihm nicht eingefallen für diesen Moment. Wenn es einigermaßen gut um die beiden stand hatte Liam etwas größeres geplant, nicht nur ein einfachen Filmabend zusammen. Liam drückte innerlich die Daumen und musste sich ein breites und strahlendes verkneifen, weil es zum einen nicht angebracht war und weil er Niall nicht ein schüchtern wollte. "Ich weiß es wirklich nichts besonderes, aber ich hoffe es ist okay für dich. Und es soll nicht so aussehen als wollte ich es vermeiden mit dir zu reden. Eigentlich versuche ich nur die Stimmung zu lockern und ich weiß das du doch wohl fühlst wenn du gegessen hast, also habe ich eine große Auswahl an Essen für dich und mich." Liam lenkt Niall zu seinem Bett weil er unbeweglich im Zimmer stand. Liam macht sein sowieso ordentliches Bett noch ordentlicher. "Komm her. Ich beiße dich nicht", bittet er Niall. Dieser nickt leicht und setzt sich zu ihm auf das Bett. "Ich habe einige Filme zur Auswahl. Das meiste davon ist Disney aber ich habe auch noch andere." Liam hält an die zehn Filme hoch und es war Untertreibung zu sagen das einige Disney Filme waren. Die beiden entscheiden sich für einen traurigen Film. Vielleicht wollte Liam einfach nur Niall im Arm halten oder Niall wollte einfach mal weinen können ohne das man ihn fragt wieso oder er wollte einfach mal in den Arm genommen werden. Es gab viele Gründe aber keinen eindeutigen.
Während des Filmes ist Niall immer näher an Liam gerückt und hat sich immer weiter in ihn vergraben. Liam störte sich nicht dran und legte seine Arme schützend um den schmalen Körper. Gegen Ende des Films kann Niall sich nicht mehr zusammen reißen und bricht in Tränen aus. Die Protagonistin ist im einer Szene in einer Gasse vergewaltigt worden und danach wurde ihr die Kehle auf geschnitzt. Liam zieht Niall auf seinen Schoß und drückt Niall an ihn. Ohne auf eine Reaktion von Niall zu warten schaltet er den Film an und wiegt den weinenden Jungen in seinen Armen. Liam möchte nicht das Niall leidet, aber er kann nicht ungeschehen machen, was Ethan ihm angetan hat. Doch am liebsten würde er ihn dafür köpfen, niemand hatte das Recht Niall zu verletzen und dann ungestraft davon zu kommen. Nialls Schluchzen ebbt nicht ab, sondern wird immer stärker. Liam ist ratlos und versucht Niall beruhigende Worte ins Ohr zu flüstern. Es hilft nicht viel aber ein bisschen und das stimmt Liam zuversichtlich. Seine Mühen waren doch nicht vergeblich. Nach und nach schafft Liam es den Iren zu beruhigen. Dieser ist erschöpft von allem und kuschelt sich an Liam. Es gibt so viel das beide sagen wollen, aber sie entscheiden sich dagegen und schweigen sich an. Es war vielleicht auch besser so. Was wäre wenn Niall wieder anfängt zu weinen und sich nicht trösten lassen möchte von Liam? Es würde ihm das Herz brechen. Um Schmerzen im Rücken zu vermeiden, legt Liam sich hin und zieht Niall an seine Seite und auf seine Brust. Ihr Hände haben sie verknotet und sie spielten mit den Fingern des jeweils anderen. "Danke", bedankt sich Niall leise. "Da nicht für." Liam schreicht mit seiner freien Hand beruhigend über Nialls Rücken. "Ich weine zu viel. Immer dann wenn ich bei dir bin." Niall schaut runter auf die verknotetend Hände. "Ich bin für dich da, weil ich möchte das es dir gut geht." "Louis und Harry waren gestern bei mir und haben mir gesagt dass du verschwunden bist. Wo musstest du denn so schnell hin. Ich hätte dich gerne noch gesehen." "Ich musste zu meiner Mutter. Nach unserem Streit habe ich sie gefragt ob ich nicht zu meinem Vater ziehen könnte. Aber jetzt kann ich es einfach nicht mehr und ich will es auch nicht mehr." "Warum weg ziehen? Wir haben doch noch nie so viel miteinander gemacht und du wolltest weg?", fragt Niall sichtlich verwirrt. Liam nickt. "Ich dachte das wenn du mich hassen würdest es für uns beide einfacher wäre wenn ich weg bin. Du hättest dann deine Ruhe und ich könnte mir neue Freunde suchen. Auch wenn ich sicher bin das ich niemand so verrückten finden werde wie Louis, Harry und besonders dich." "Du gehst aber nicht mehr oder? Ich würde mich schrecklich fühlen, schließlich wäre es meine Schuld wenn du einfach weg gehen würdest. Weil ich ein verdammter Feigling bin und dich verletzt habe." Liam schüttelt nur den Kopf. "Es wäre nicht deine schuld. Sicher ist das einer der Gründe aber ich habe genug andere Sachen im Kopf gehabt, dass ich darauf gehofft habe anderswo ein neues Leben zu beginnen." "Ich habe noch eine andere Frage: hast du dich wirklich mit Ethan geprügelt?" "Der Kerl hat es nicht anders verdient", presst Liam zwischen seinen Zähnen hervor. "Er verletzt dich und prahlt damit rum. Ich habe einfach rot gesehen und hatte Louis mich nicht weg gezogen wäre ich hinter schwedischen Gardinen und Ethan läge auf dem Friedhof." "Mach das nicht. Liam, ich bin es nicht wert, dass du kriminell wirst." "Und wie wert du es bist. Niall du hast etwas besseres verdient und ich kann sagen, dass ich so froh bin den ganzen abend mit dir verbringen zu können." "Abend? Mist ich muss nach Hause. Meine Mutter kommt gleich wieder und wenn ich nicht da bin wird sie Fragen stellen. Liam, es tut mir so leid. Ich habe uns den Abend versaut. Du hast etwas schönes geplant und ich muss es mit meinem weinen zerstören." "Niall mach dir keinen Kopf. Ich bin dir nicht böse. Geh nach Hause nicht das du Ärger bekommst weil ich doch hier gehalten habe. Wir sehen uns doch bestimmt morgen auf der Weihnachtsfeier?" "Ich werde kommen." "Und ich freue mich." Liam und Niall stehen zusammen auf und gehen zur Haustür. "Bis morgen", verabschieden die beiden sich von einander und Liam beugt sich zu Niall und küsst ihn auf die Stirn. "Mach dir keinen Kopf. Versuch zu schlafen und wenn du nicht schlafen kannst, ruf mich an. Ich werde dann zu dir kommen und dich in den Schlaf langweilen." Liam lächelt liebevoll und Niall dreht sich mit roten Wangen von ihm weg. Nach dem Niall das Haus verlassen hat, setzt Liam sich an seinen Schreibtisch und bereitet Niall ein Geschenk vor. Morgen auf der Weihnachtsfeier wird er ihm ein Lied schenken. Ob er es singen wird oder nur ihm in die Hand drückt weiß er noch nicht genau. Es gab viele Möglichkeiten Niall eine Freude zu machen, aber die meisten wollte er sich für spätere Verabredungen zurück halten. Wenn es zu solchen kommen würde. Hundemüde fällt Liam auf sein Bett.

One Shots (boyxboy 1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt