Take Me To Church Niam

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Meine Mutter hält mich für wahnsinnig, sie hat mich mit dem Mann gesehen, der mein Herz schon in Kindertagen erobert hat. Er hat mich nur liebevoll in den Arm genommen und mich geküsst, mehr ist nicht passiert, und dennoch hat meine Familie mich verstoßen. Er wurde in eine Gasse gezogen, und am Abend wurde in den Nachrichten verkündet, dass man den toten Körper eines jungen Mannes gefunden haben. Mein Herz ist zerrissen, aber nichts kann mich dazu bringen, ihn nicht wieder zu mir zu wünschen. Selbst hier in dieser Klinik bin ich vor meinen Gedanken nicht sicher, mein Gedächtnis spielt verrückt. Das Zuchthaus in dem ich mich befinde, versucht mich von meiner Homosexualität zu heilen, als ob das in irgendeiner Art und Weise möglich wäre. Anstatt mich normal zu therapieren, werden mir Elektroden an den Schädel gehalten und mein Gehirn sowie mein gesamter Körper wird mit Stromschläge zerstört. Jede verdammte Minute bereue ich es, nicht schon viel früher geflohen zu sein,zusammen mit Liam. Wir hätten in ein anderes Land ziehen können, indem es weniger Menschen gibt, die nicht so religiös geprägt sind.Meine Mutter hat selbst wenn sie die Toilette besucht hat, Gebote aufgesagt. Bei jedem noch so kleinem Schauer hat sie Gott gedankt und wenn sie mal krank wurde, hat sie zu Gott gebetet, er solle doch den Teufel von ihrer Seele befreien. Da war es irgend wie verständlich,dass sie mich verstößt, weil ich mich in einen gleichgeschlechtlichen verliebt habe.

Jedes Mal wenn ich denke, dass ich dem Tod ein Stückchen näher gekommen bin,wird die Behandlung beendet und ich werde wieder in meine Zelle gesperrt. All der Schmerz der mir zugefügt wird, ist nicht so schlimm, als das man weiß, dass man gehasst wird und nie wieder mit denjenigen zusammen sein kann, der einen die Welt erleuchten kann.Viel früher hätte ich ihn an mich heran lassen sollen. Zusammen hätten wir aufeinander aufgepasst und hätten uns gegenseitig den Rücken gestärkt.

Einer der sogenannten Ärzte kommt in meine Zelle und zerrt mich an meinen Handschellen heraus. Die Wächter halten die Tore auf und schaffen mich in das erste der vielen Behandlungszimmer. In diesem Zuchthaus durch läuft man mehre Therapiestufen. Zu Anfang sind es noch harmlose Hypnosen, in denen man sein inneres preis gibt. Man kann hier niemanden belügen, und selbst wenn, würde man hier alles erzählen. Ich werde an den Ketten gepackt und an einen Tisch aus Stahl gebunden. Mir werden die Augen verbunden und eine Kanüle in meinem Arm erlaubt es den Wachleuten mir eine Art Aphrodisiakum zuspritzen. Es besteht aus mehreren Drogen, die einem den Kopf so sehr vernebeln, dass man sich nach der Behandlung an nichts mehr erinnern kann, was man erzählt hat. Deshalb weiß man auch nicht, ob man geheilt ist, oder ob es den Ärzten nur Spaß macht, Menschen zuquälen.

Wie in einem Fieberdelirium halluziniere ich vor mich hin. Ich stelle mir vor, wie Liam zu mir spricht und mir sagt, wie sehr er mich liebt. Ich stelle mir unterschiedliche Szenarien vor, in denen wir zusammen etwas unternehmen. Sein Lächeln, wenn ich mich in seine Arme lege, oder wenn ich ihm meine Liebe gestehe. Mein Körper wie er kribbelt beider leisesten Berührung die von Liam ausgeht. Und jede verdammte Mal, kommt mir jemand dazwischen, wenn ich versuche ihn zu küssen,und jedes Mal ist es Schmerz der meinen Körper durchfährt.Anscheinend befinde ich mich schon in dem nächsten Zimmer. Die Augenbinde wurde mir entfernt und durch den Schmerz fange ich langsam an wieder einigermaßen klar zu denken. Ich spüre wie man mich aufeinen Stuhl gesetzt hat und mich wieder angebunden hat. Als ich meinen Kopf hebe, sehe ich nur einen weißen Raum, aber keinen anderen Menschen. Um meinen Kopf ist eine Art Krone oder Helm gebunden, ich kann nur das kalte Metall spüren, wie es meinen Kopf eng umschließt. Bei jedem neuen Stromschlag schreie ich, sonst ist nichts zu hören, nur meine Schreie die durch den Raum schallen. Mein Körper wird immer schwerer und ich nehme die Schmerzen so wie sie gerade sind, kaum noch wahr. Sie scheinen nur stärker als früher.Es stört mich aber nicht, denn ich weiß das heute mein Tag gekommen ist, an dem ich wieder zu Liam komme. Meine Sicht verblasst und ich höre auf zu atmen.

Warme Sonnenstrahlen wecken mich auf, um mich herum ist eine wunderschöne Wiese mit Blumen und umrandetet von Bäumen. Vögel zwitschern und scheinen mich zu begrüßen. Die Sonne scheint zwar hell und erleuchtet alles, aber sie blendet mich in keinster Weise. An dem Waldrand kann ich kleine Tiere erkennen, die keine Scheu vor mir haben. Es scheint so als wollen sie mir etwas sagen, mir sagen ich soll ihnen folgen. Ich stehe auf und bewege erst mal alle Gliedmaße.Mir tut nichts weh, stattdessen fühle ich mich unbeschwert. Mitschnellen Schritten verlasse ich mein Rastplatz und folge den Tieren.Aus dem Wald heraus werde ich getrieben, aber es ist nichts schlechtes, denn ich spüre, dass ich nach Hause gehen werde. Dieses Gefühl habe ich vermisst. Mitten auf der Straße höre ich eine bekannte Stimme die meinen Namen ruft. Ich drehe mich um und sehe Liam vor mir stehen. In unseren Augen spiegeln sich Tränen der Freude wieder. Ich werfe mich in seine Arme und auch er wirft sich in die meinen. Zusammen weinen wir uns die Augen aus, aber dennoch sind wir glücklich. Endlich habe ich ihn wieder und er auch mich.

„Niall, es tut mir so leid was du erdulden musstest. Ich liebe dich und werde dich für immer liebe, von nun an können wir glücklich sein, denn wir werden hier ewig leben." Liam hat mich bei sich aufgenommen,denn hier nach dem Tod können wir uns ein neues Leben aufbauen. Wir können das wünschen, was wir in unserem wahren Leben niemals erträumt haben. Hier können wir mit den Menschen glücklich sein,ohne das man uns komisch von der Seite anguckt. Liam macht mich glücklich und selbst unser unsterbliches Leben ist nicht so einseitig wie man es denken könnte. Uns wird niemals langweilig und selbst wenn können wir unsere kleine Familie erweitern.


One Shots (boyxboy 1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt