One Call Away Larry

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Durch die Schule haben wir uns kennen gelernt, aber nicht auf den normalen Weg als Schüler, sondern durch ein Brieffreundprojekt in der dritten Klasse. Seit dem schrieben wir miteinander. Als wir älter wurden, tauschten wir Handynummern und schreiben dann so. Harry war mein bester Freund, obwohl ich ihn noch nie gesehen habe. Wir sagten einander alles und ich wusste, dass er psychisch labil war. In der Schule hatte er Probleme und in der Familie wurde er nicht ernst genug genommen. Er versuchte sich anderweitig Aufmerksamkeit beschaffen und blieb dennoch unerhört. So oft habe ich versucht ihn abzubringen, und ihm gesagt er soll mir immer eine Nachricht schreiben oder mich anrufen, egal wie spät, aber er schaffte es nicht immer. Natürlich habe ich ihm oft schon gesagt, dass er in eine Anstalt gehen sollte, oder zu einem Psychologen. Harry hatte dennoch einfach Angst. Früher haben wir nicht gewusst, wie weit wir auseinander wohnten, aber dennoch haben wir es heraus gefunden. Ich wohnte gerade mal eine Stunde entfernt und ich habe oft schon gesagt, dass er mich nur anrufen muss, wenn er etwas braucht und ich komme sofort zu ihm.

Hey, ich muss mit dir telefonieren. Hast du gerade Zeit? Ich habe es schon wieder getan. Haz

Panisch wähle ich seine Nummer. „Hey Harry, was ist denn los?“, frage ich sofort nach dem er den Anruf entgegen genommen hatte. „Ich weiß es nicht, ich wurde schon wieder zusammen geschlagen und ich bin so gestresst.“ „Haz, du sollst mich doch vorher anrufen. Ich würde sofort kommen.“ „Nein, du sollst nicht kommen.“ „Haz, ich kann das nicht alleine im Raum stehen lassen. Lass mich kommen, ich habe frei und kann dir dann helfen.“ „Louis, es tut mir Leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Bitte, ich schaffe es auch so.“ „Ich komme und du kannst mich nicht aufhalten. Schicke mir doch bitte die Adresse.“ „Bitte du musst nicht kommen, es war nur ein Ausrutscher.“ „Mir egal, ich komme her und dann werde ich bei dir bleiben für ein paar Tage.“ Louis sagte mir die Adresse und wir beide legten auf. Durch unsere Brieffreundschaft ist mir eins klar geworden, er ist besonders und ich bin so froh, dass ich ihn habe. Ohne ihn würde ich nicht mehr so viel machen und kaum aus dem Haus kommen. Und dazu kommt es, dass ich mich in sein Art verliebt habe und ich mich immer wieder freue eine Nachricht zu bekommen. Ich habe ihn zwar schon auf Fotos gesehen und habe es immer mal wieder genossen seine Stimme zu hören, aber ich freue mich, ihn auch einmal anfassen zu können und ihn auch in den Arm nehmen können.

Die Fahrt hatte ich schnell hinter mir und ich stehe vor seiner Haustür. Besonders weil ich in wenigen Sekunden ihn sehen würde. Nach dem Klingeln kralle ich mich an meine Tasche und schwinge nervös auf meine Zehen auf und ab. „Hey. Louis? Bist du es wirklich?“, fragt mich Harry. Ich nicke, lasse meine Tasche fallen und lege meine Arme um ihn. „Ich bin hier. Alles ist gut.“ Ich versuche ihn zu beruhigen. Er zittert und weint. „Sollen wir rein gehen?“, frage ich ihn. „Ich denke, es ist besser, wenn wir uns ins Warme begeben.“ Harry lässt mich los und nimmt meine Tasche und Hand. Er zieht mich in sein Zimmer und setzt sich mit verheulten Augen auf das Bett. „Kann ich deine Wunden sehen?“ „Welche?“, fragt er mich. „Alle. Die du dir selbst hinzu gefügt hast und auch die dir die anderen durch die Schläge aufgebrummt haben. Ich möchte alles sehen, weil ich es einschätzen möchte.“ Harry schüttelt nur mit dem Kopf. Ich gehe auf ihn zu und lege meine Hände an den Saum seines Shirts. „Lass es bitte. Ich möchte das nicht.“ „Harry, Schatz. Ich mache nichts, damit es dir so schlecht geht. Ich möchte wirklich nur die Situation einschätzen. Ich möchte wissen wie schlimm es ist.“ Ich ziehe ihm das Shirt aus und schaue mir seinen blauen Bauch an. Harry verschränkt seine Arme vor den Bauch und legt die Schnittwunden auf. „Schatz, ich... tut mir so leid.“ Ich nehme seine Arm und betrachte alles im Gesamtbild. „Es tut mir leid, dass ich dich enttäuscht habe.“ „Hast du nicht, du bist wunderschön. Mach dir keine Sorgen, ich bin dir doch nicht böse. Schatz, du bist mir immer noch wichtig und ich mache dir nie einen Vorwurf.“ „Warum nennst du mich Schatz?“, fragt er mich um vom Thema abzulenken. „Weil ich mich in deine Art verliebt habe? Du bist so ein wundervoller und liebenswerter Mensch. Ich habe Angst, dass du verletzt wirst. Und ich habe auch Angst, dass du dich ebenfalls verletzt. Harry vielleicht habe ich mich in dich verliebt und... nein ich muss mich anders ausdrücken. Ich habe mich in dich verliebt, besonders weil ich dich gerade das erste Mal gesehen habe und du noch schöner bist, als auf den Bildern die du mir geschickt hast.“ „Danke“, antwortet er schüchtern. „Ich bin auch froh dich zu haben. Du bist derjenige, mit dem ich über alles sprechen kann.“ „Glaub mir ich bin froh, dass du überhaupt mit mir sprichst. Schatz, Harry, ich möchte dich etwas fragen. Ich würde mich so gerne um dich kümmern, denn ich liebe dich und ich möchte, dass es dir wieder besser geht. Und ich würde gerne, dass etwas mehr zwischen uns ist, als nur eine normale Freundschaft.“ „Fragst du mich gerade, ob ich mit dir ausgehen möchte? Wenn ja, dann ja. Ich würde mich freuen.“ „Das war meine Absicht. Du weißt gar nicht wie schwer es für mich war.“ „Danke“, flüstert er wieder einmal. Ich schließe meine Arme um ihn und küsse ihn zärtlich auf die Wange. „Ich werde mich um dich kümmern, es tut mir so leid, dass du Schmerzen hast.“ Ich löse die Umarmung und schaue noch einmal auf die Wunden. Ich beuge mich runter und platziere einige Küsse auf seinen Bauch, auf die blauen Flecke und auf seinen Arm auf seinen Schnittwunden. „Ich liebe dich“, flüstere ich und kuschel mich mit ihm zusammen in sein Bett. „Ich liebe dich so sehr und ich verspreche dir, ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst. Du brauchst nur meine Nummer zu wählen.“ „Ich habe dich doch schon auf der Kurzwahltaste. Ich liebe dich auch Louis.“ Harry kuschelt sich noch näher an mich und krallt seine Finger in den Schlaf an mich.

One Shots (boyxboy 1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt