17 Jahre spätet

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Alice war zu einem wunderschönen Mädchen mit langen dunkelblonden Haaren herangewachsen, die ihr in leichten Wellen über den Rücken liefen. Sie hatte gelernt zu sehen auch ohne ihre Augen. Remus, ihr Vater, hatte zwat einen Zauber gefunden, der ihr 'normale' Augen gab, aber keinen, der ihr ihr Augenlicht geben konnte. Sie hatte sich für blaue Augen entschieden, zwar hatte sie keine Ahung was das hieß, denn ihr Vater hatte nie Worte gefunden um ihr die Farben zu zeigen, in ihrer Welt gab es nur eine einzige Farbe, doch benennen konnte sie diese nicht. Sie wählte blau aus ganz anderen Gründen. Zum einen, da sie den Klang dieses Wortes liebte und zum anderen, weil ihr Vater ihr mal erklärte, das auch das Meer blau sei und Alice liebte das Meer. Sie liebte es im Wasser zu stehen und das Gefühl, wenn die Wellen an ihr zerbrachen. Wenn man sie ansieht, könnte man nicht darauf schließen, dass Alice blind ist. Andere Menschen erkennen Blumen an ihrem Aussehen, Alice an ihren Geruch, denn ihr Geruchssinn ist wie ihr Gehör viel ausgeprägter als bei normalen Menschen.
Alice liebte ihr Leben, auch wenn sie eigentlich keine Freunde hatte. Remus hatte sie immer vor der Welt verborgen gehalten. Auch konnte sie auf keine Schule gehen um dort Freundschaften zu schließen. Sie wurde immer von ihren Vater oder Twilly unterrichtet. Twilly ist eine Hauselfe, die eines Tages plötzlich vor der Tür stand und darum flehte für die Lupins zu arbeiten. Alice verstand dieses Verhalten nicht, aber sie war vom ersten Augenblick so glücklich endlich eine neue Freundin zu haben. Auch als sie 11 Jahre alt wurde und sie ihren Brief aus Hogwarts bekam konnte sie nicht hingehen. Eine blinde Schülerin, das ging nicht und das war vor allem Alice Meinung. Und so wurde sie weiter von Remus und Twilly unterrichtet.
Letztes Jahr hatte ihr Vater endlich geheiratet und jetzt hatte sie sogar einen kleinen Bruder Ted, den sie über alles liebte.
In letzter Zeit hatte Alice ihren Vater und Nymphadora, dessen Frau (Alice war wohl die einzige die Tonks bei ihren Vornamen nennen durfte, denn wie Alice immer sagte: "Nymphadora, es ist so ein schöner Name und hat einen außergewöhnlichen und zugleich wunderbaren Klang. Du kannst dich wirklich glücklich schätzen so einen Namen zu haben"), nur wenig gesehen.
Es herrschte Krieg in der Zaubererwelt. Alice hatte schon seit Wochen das Gefühl, dass die alles entscheidende Schlacht bald kommen würde.
Und nun saß sie, wie auch schon in den letzten Tagen auf der Veranda und wartete das ihr Vater heimkehrte. Sie rief sich immer wieder seine letzten Worte ins Gedächtnis: "Keine Sorge meine Kleine, uns passiert nichts! Wir müssen nur zu einem Ordenstreffen und dann sind wir wieder da. Ted ist bei seiner Oma also musst du dich um ihn auch nicht sorgen. Pass auf dich auf mein Kleines!" Dann ab er ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand. Dieser Abschied war inzwischen über eine Woche her und Alice begann sich wirklich ernsthafte Sorgen zu machen.
"Es ist bestimmt etwas schlimmes passiert, sonst hätte er sich doch schon längst gemeldet..", sprach sie zu sich selbst. Sie beschloss, sollte er morgen Abend immer noch nicht wieder zurückgekehrt sein würde sie sich auf den Weg nach Hogwarts machen.

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