Narzissa

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Alice Sicht:

Den ganzen Tag lief ich schon durchs Manor, wie eine Verrückte und versuchte mich zu entspannen, aber nichts funktioniert. Ich hatte ein bisschen im Garten gearbeitet, gezeichnet, mit Twilly geredet, Dad war ich auch schon auf die Nerven gegangen und ein Entspannungsbad hatte ich auch schon genommen. Dennoch war ich viel zu aufgeregt, um auch nur für einen Moment still zu sitzen. Dass Draco mich heute Abend abholte, damit ich seine Mutter kennenlernen konnte, machte mich noch viel nervöser, als ich gedacht hätte. Was ist, wenn sie mich nicht mag? Was ist, wenn sie der Meinung ist ich sei nicht gut genug für Draco? Was ist, wenn sie mit meiner Behinderung nicht klar kommt? Ob Draco es ihr gesagt hat? Was ist, wenn er es nicht gesagt hat? Seit ich am Morgen aufgewacht war, kreisten diese Fragen in meinem Kopf. Dad hatte mich zwar versucht zu beruhigen und mir erzählt, wie liebevoll Narzissa ist, aber ist es nicht nur natürlich, dass ich am verzweifeln war. Es ist doch schließlich so (hab ich zumindest mal gehört), dass für Jungs es immer wichtig ist den Vater der Freundin zu beeindrucken, während die Mädchen darauf bedacht sind bei der Mutter einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wenn wundert es also, dass ich ein kompletten Nervenbündel war. "Twilly", rief ich meine kleine Freundin. Keine Sekunde später erschien sie mit einem plopp: "Jaa, Miss Alice, was kann Twilly für sie tun?" "Twilly, du musst mir unbedingt helfen etwas schönes zum Anziehen für heute Abend zu finden und mir eine schöne Frisur machen, bitte Twilly, ich schaffe das nicht alleine und es ist schon kurz vor drei und um sieben kommt Draco schon.", man musste deutlich die Verzweiflung in meiner Stimme hören. Normalerweise war es nicht schwer mir selbst einen Dutt zu machen oder mir etwas zum anziehen raus zusuchen, schließlich war mein Kleiderschrank so sortiert, dass ich wusste, wo ich was fand zum kombinieren. Aber bei diesem Anlass brauchte ich Twillys Hilfe, schließlich konnte sie sich das Endbild ansehen und ihre Meinung sagen. "Kommen sie mit, Miss Alice.", forderte Twilly mich auf. Als sie mich soweit fertig hatte und sie mir beschrieben hatte, wie ich ungefähr aussah, bekam ich Zweifel, ob das wirklich zu dem Anlass passte. "Dad!", rief ich also durchs Manor, jetzt musste er auch beraten. "Was ist denn los, Kleines?" "Kann ich das so anziehen? Oder ist das unpassend?", fragte ich ihn sogleich. Nur weil ich blind war, hieß das nicht, dass ich in dieser Hinsicht kein ganz normales Mädchen sein konnte. Insgesamt zog ich mich um die 20mal um. Nur die Frisur behilten wir bei. Sie saß gut und ich war der Meinung mit einem schön gemachten Dutt konnte man nicht viel falsch machen. Das Make-Up war dezent gehalten und ich trug eine weinrote Bluse und dazu einen schwarzen Tailenrock, schwarze Pumps und passenden Schmuck zu Dracos Armband. So setzte ich mich wieder an meinen Schreibtisch um zu zeichnen, während ich auf Draco wartet.
Pünktlich um sieben erschien Draco um mich abzuholen. "Du siehst toll aus Prinzessin! Ubd ich bin mir sicher meine Mutter wird dich lieben!", seine Worte nahmen mir ein bisschen die Angst, aber leider nur ein bisschen. Gemeinsam apparierten wir zum Malfoy Manor. Ich hasste nämlich Flopulverreisen, die Vorstellung in einen Kamin zu steigen, schrecklich.
Bei sich zuhause führte Draco mich gleich in den Salon, wo wir schon von Narzissa erwartet wurden.

Narzissa Sicht:

Ich konnte es kaum erwarten Alice endlich kennen zu lernen. Draco hatte schon viel von ihr erzählt und man sah ihm an, wie gut sie ihm tat. Er sprach immer von 'meiner Prinzessin'. Dieses Mädchen hatte es wirklich geschafft sein Herz zu erreichen. Als die beiden den Salon betraten, spürte und sah ich sofort die Liebe, die zwischen und um den beiden herum lag. Es war eine zauberhafte Erscheinung: Draco wie er Alice in den Salon führte und Alice an seiner Seite, die wie eine Fee neben ihn her schwebte. Dieses Mädchen hatte etwas sehr anmutiges in ihrem Auftreten und gleichzeitig strahlte sie voller Unschuld und Reinheit. "Hallo, meine Lieben! Schön das du gekommen bist, Alice, dass freut mich sehr! Ich darf doch Alice sagen? Ich bin Narzissa.", begrüßte ich die beiden. "Natürlich dürfen sie mich Alice nennen, Narzissa. Und ich habe mich sehr über ihre Einladung gefreut.", antwortet mir Alice sogleich. "Das Essen ist schon soweit, nehmen wir doch Platz", forderte ich die beiden auf, nachdem ich Draco noch kurz in die Arme geschlossen hatte.


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