Mein Vater?!

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Alice Sicht:

Das Manor ist riesig. Selbst wenn ich sehen könnte, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich verlaufe groß. Doch dank Severus Hausführung und der Tatsache, dass ich ein Zimmer direkt an der Treppe hatte fand ich mich Recht gut zurecht. Severus kümmerte sich die ganze Zeit so fürsorglich um mich. Ich habe selbst noch keine Erklärung gefunden, aber in Severus Gegenwart habe ich das Gefühl geborgen und am richtigen Platz zu sein. Darüber gesprochen haben wir noch nicht. Severus nahm die Bilder aus dem Haus mit und stellte sie im Wohnzimmer auf. Als ich ihn fragte warum er das tat, meinte er nur: "Ich wollte dir ein bisschen das Gefühl geben zuhause zu sein." Doch ich glaube es steckt mehr dahinter. Grad sitze ich an meinem Schreibtisch und zeichne. Ich kann die Dinge nicht sehen, aber vor allem bei Pflanzen, habe ich es gelernt durch das fühlen ein Bild entstehen zu lassen. Remus nannte es immer meine ganz besondere Gabe. Remus.. jedes Mal wenn ich an ihn dachte kamen die Tränen wieder und ich fühlte mich wieder so einsam. Auch wenn ich es nicht zugeben will, da ich schon immer das starke, 'eigenständige' Mädchen war, das einzige was dagegen hilft sind Severus' Umarmungen. Er sagte ich solle einfach rufen egal wo ich bin und wie viel Uhr es ist. Aber ich brachte es nicht über mich ihn mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden, so wie jetzt, zu rufen. Also versuchte ich mich auf die Zeichnung zu konzentrieren, doch es gelang mir nicht, zu sehr zitterten meine Hände und zu tief saß der Schmerz. An schlafen war schon seit Stunden nicht mehr zu denken, also schlich ich mich leise, damit Severus nicht aufwachte nach unten in den kleinen Salon, der hinaus zum Garten führte. Ich öffnete die Tür und stellte mich in den Türrahmen, während ich die Gerüche und Geräusche in mich einströmen ließ. Die Tränen liefen über mein Gesicht und doch begann ich mich langsam zu beruhigen. Meine Konzentration lag so stark auf dem was draußen war, dass ich nicht mitbekam wie Severus zu mir gekommen war, erst als er mich ansprach wurde ich mir dessen bewusst: "Alice?", seine Stimme war leise und klang besorgt. Ich drehte mich zu ihm um und befand mich auch so gleich in seinen Armen wieder. Es war so ein gutes Gefühl, warum fühlte es sich so verdammt richtig an. So hatte es sich nicht mal wenn Remus mich festhielt und der war mein Vater. Plötzlich blitzte eine Erinnerung in mir auf, sie kam so überraschend dass meine Beine nachgaben und Severus mich gerade noch auffing und aufs Sofa setzte. "Alice, was ist los?", seine Stimme zitterte vor Angst, doch zu sehr war ich von der Erinnerung in den Bann gezogen.

Wir waren in einem kleinen Raum, dass Kaminfeuer wärmte so schön, meine Mama hielt mich fest im Arm und ich war so glücklich. Doch als Mama zu sprechen begann wusste ich, irgendwas stimme nicht: "Alice bitte verzeih mir. Aber ich kann dich und mich nicht länger verstecken. Sie suchen schon überall. Und sie werden dich vermutlich töten, wenn sie dich sehen. Ich werde dich zu Remus Lupin bringen, er war ein Freund von mir und er wird sich gut um dich kümmern.", sie weinte, "ich werde dich immer liebe, genauso wie ich immer deinen Vater lieben werden. Doch kann ich ihm nicht von seiner Tochter erzählen, auch das wäre zu gefährlich. Dabei wäre er mit seiner fürsorglichen Art, auch wenn er mal so grimmig ist und seinen herbe Geruch nach Kräutern und Tränken ein perfekter Vater ich weiß es, auch wenn er mich nicht so sehr liebt, dich würde er von ganzen Herzen lieben.."

Meine Mutter sprach noch weiter, doch die Worte verhallten und zurück blieb nur Verwirrung 'herben Geruch nach Kräutern und Tränken". Ich kannte diesen Geruch, denn er gehörte zu dem Menschen, bei dem ich mich am geborgenen fühlte und der mich jetzt in seinen Armen hielt. Das würde es erklären, aber das hieße Severus Snape sei mein "Dad".


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