Severus Sicht:
Nachdem ich Draco allein im Kaminzimmer gelassen hatte, ging ich runter in den Keller, in mein Labor. Ich setzte einen Kessel auf und begann einige Heiltränke zu brauchen, um die mich Madame Pomfrey gebeten hatte. Auch wenn ich diese Tränke im Schlaf beherrschte half es mir auf andere Gedanken zu kommen. Mir war klar gewesen, dass Alice die Idee nicht toll finden würde, aber mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Die Schuldgefühle überkamen mich erneut und ich konzentrierte mich noch mehr.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Draco rief völlig außer Atmen: "Sie ist weg". Sofort spannte ich mich an: "Was soll das heißen: Sie ist weg?" Ich hatte Angst, Angst davor, was Draco mir jetzt sagen würde. "Sie ist einfach appariert. Ich weiß nicht wohin. Oh mein Gott, was hab ich getan..", er war verzweifelt, doch das er sich die Schuld dafür gab war nicht gerechtfertigt. "Wir werden sie schon finden", ich sagte es mehr zu mir als zu ihm, denn eine unbeschreibliche Panik überkam mich. Was ist nur, wenn wir sie nicht finden? Was wenn sie nicht mehr zurückkommt? Was wenn sie zersplittert ist? Woher konnte sie überhaupt apparieren? "Wir müssen sie finden", Verzweiflung war in meiner Stimme zu hören. Ich hatte Angst, große Angst um meine Kleine und so wie Draco aussah, machte auch er sich große Sorgen. Gemeinsam gingen wir nach oben und überlegten fieberhaft, wohin sie appariert sein könnte. Wir suchten sie an allen Orten, die uns ein fielen, doch nirgends war eine Spur von ihr.Zur gleichen Zeit
Alice Sicht:
Es war eine unangenehme Landung, aber wenigstens war ich diesmal nicht zersplittert. Eigentlich dürfte ich noch gar nicht apparieren, aber irgendwie hatte Remus es geschafft eine Sondergenehmigung zu bekommen. Er hatte es mir auch beigebracht, doch sonderlich gut war ich nicht und ich hasste diese Art zureisen, weshalb ich Dad und Draco nie davon erzählt hatte. Vor allem Dad hätte vermutlich darauf bestanden, dass wir es üben. Ich wusste sofort, dass ich am richtigen Ort gelandet war. Es roch nach zuhause. Remus hatte ein kleines Häuschen im Wald gehabt und dort war ich jetzt. Noch bevor ich das Häuschen betreten konnte brach ich zusammen. Es war zu viel gewesen. Ich wollte nicht nach Hogwarts, warum wollte das niemand verstehen. Menschenmassen und ich waren keine Freunde! Auch wenn es besser geworden ist, so fühlte ich mich immer noch unwohl, es war alles zu laut, zu viele verschiedene Gerüche, zu viel Chaos für mich. Ich weinte, schluchzte und blieb einfach auf den Boden gekauert liegen. Erst als ich merkte, wie sehr ich frierte, zwang ich mich aufzustehen und ins Häuschen zu gehen. Drinnen legte ich mich auf das Sofa und kuschelte mich in die Decke ein, welche noch immer fein säuberlich zusammengelegt am Ende lag. Vor Erschöpfung schlief ich ein, es war ein langer Tag gewesen, zu viel Aufregung und gesund war ich ja auch noch nicht.
Ich ging einen Gang entlang. Überall waren Stimme, Stimmen die ich nicht kannte und Gerüche von Menschen, denen ich noch nie zuvor begegnet bin. Dauernt stieß jemand gegen mich und mehrmals fiel ich fast zu Boden. Ich hörte wie die Stimme über mich sprachen:
Was will die denn hier?
So jemanden sollte es verboten werden nach Hogwarts zu gehen!
Die kann ja nicht mal gerade laufen, steht immer nur im Weg rum.
Wie kann man nur so dumm sein und blind nach Hogwarts gehen?
Sie gehört hier nicht hin!
Plötzlich erkannte ich einen Geruch, es war Draco. Ein Stein viel mir vom Herzen: endlich jemand, der mich vor den anderen schützen würde. Doch als ich seinen Namen rief, bekam ich als Antwort: Was willst du denn von mir, Missgeburt? Dies wurde von Lachen begleitet. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Das konnte nicht sein Ernst sein. Hatte er mir nicht so oft gesagt, dass er mich liebte.
Am Abend wollte ich Dad besuchen, doch bevor ich klopfte hielt ich inne, er unterhielt sich mit Draco:
Und dann hat sie mich mitten auf den Gang angesprochen, das war so peinlich. Was denkt sie sich dabei, dass ich wirklich Öffentlich zu ihr stehe? Das würde doch meine komplette Ehre ruinieren.
Und mein Vater stimmt ihm einfach zu..Schreiend und vollkommen panisch schreckte ich aus dem Schlaf. Nein, ich würde auf keinen Fall nach Hogwarts gehen. Vielleicht wäre es auch einfach besser, wenn ich hier bleiben würde: ich fühlte mich zwar irgendwie schuldig meinem Vater und Draco Sorgen zu bereiten und sie sorgten sich auf jeden Fall, so gut kannte ich die beiden inzwischen, aber dann müssten sie sich wenigstens nicht in der Öffentlichkeit für mich schämen. Ich fühlte mich allein und in meinem inneren Auge entstand ein Bild, ein Bild wie ich allein durch eine verlassene Straße im Regen ging. Die Tränen liefen mir übers Gesicht während ich mich langsam in den Schlaf weinte.
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Blind
FanfictionProfessor Snape ist dem Tod durch Naginis Biss knapp entronnen, doch weiß er nicht was er mit seinem Leben anfangen soll. Dies ändert sich als eines Tages ein Mädchen vor ihm steht und ihn bittet sie zu Remus Lupin zubringen. Doch wie soll er ihr er...