Alice Sicht:
Im Turm wartete Hermine schon auf mich: "Wo warst du denn, ich hab mir Sorgen gemacht als du plötzlich nicht mehr da warst?" Ich setzte mich zu ihr an den Kamin: "Ich war bei Dad", gab ich eine knappe Antwort, es war schon wieder so laut. Der Gemeinschaftsraum war so viel angenehmer als noch keine Schüler drin waren. "Ich geh hoch in den Schlafsaal", meinte ich deswegen zu Hermine, die aber anscheinend noch ein paar Fragen hatte und deswegen gleich mitkam. Ich setzte mich auf eins der Betten und beschloss damit, dass es meins sei. Hermine suchte sich eins der anderen und man spürte förmlich, dass sie etwas sagen wollte. "Hermine stell deine Fragen schon, ich werde versuchen sie zu beantworten", erlöste ich sie von ihrer Qual. Ich hatte wirklich vor ihre Fragen zu beantworten, aber meine ganze Geschichte wollte ich ihr dann doch nicht gleich erzählen und das ich blind bin, lieber auch noch nicht. Ich hatte Angst anders behandelt zu werden, wenn die Leute es wissen.
Und schon begann die Frage-Antwort-Stunde:
"Okay, also dein Vater ist wirklich Professor Snape?"
"Jaa"
"Cool und wie ist er so als Vater,ist er da auch so streng und kalt?"
"Streng schon, aber das ist ja nichts schlechtes und kalt nein,nicht zu mir jedenfalls."
"Ich kann mir das gar nicht vorstellen, ich hätte nie erwartet, dass Snape eine Tochter hat und erst recht nicht, dass diese dann nach Gryffindor kommt. Was hält dein Vater denn davon?"
"Er hätte mich natürlich gerne in Slytherin gehabt, aber er meinte es hätte ihm klar sein müssen, dass die Löwin in mir steckt."
"Cool. Und was ist mit deiner Mutter?", diese Frage stellte Hermine sehr vorsichtig.
"Ich habe sie nie kennen gelernt.", es war eine einfache Antwort und spiegelte in keiner Weise das Drama wieder.
"Oh, das tut mir leid."
"Also nächste Frage", sagte ich, damit diese bedrückte Stimmung verschwand.
"Ok, warum kommst du erst jetzt nach Hogwarts?"
"Ich wurde zuhause unterrichtet, war einfacher für uns."
"Wieso einfacher? Dein Vater war doch immer in Hogwarts?"
"Das ist eine kompliziert Geschichte.."
"Erzähl!"
"Ein anderes Mal vielleicht.."
"Okay, na gut. Was ist deine Lieblingsfarbe?"
"Blau, wie das Meer"
Und so ging die Fragestunde weiter und weiter. Bis irgendwann die Frage: "Und hast du einen Freund?", kam.
"Ja", antwortete ich mir einem Lächeln. Es machte mich jedes so glücklich an Draco zu denken. "Und wer ist es?"
"Draco"
"Malfoy?!"
"Ja!"
"Wirklich dieses Frettchen?!"
"Hermine!"
"Entschuldigung. Es ist nur, ich habe mir ihm keine so guten Erfahrungen gemacht.", es schwingt Traurigkeit in ihrer Stimme mit. Also stand ich auf und setzte mich zu ihr. "Ich weiß, er ist nicht immer ganz leicht und sagt oft genug Dinge, die er besser für sich behalten sollte. Und vor allem früher hat er viele Sachen gesagt und getan, was er nicht hätte tun dürfen, aber auch er hat sich durch den Krieg verändert."Hermine Sicht:
Malfoy hatte mich meine ganze Schulzeit beleidigt, fertig gemacht und es hatte ihm nie leid getan. Und jetzt saß ich neben seiner Freundin, einer Gryffindor. Alice war so anders als ich sie mir vorgestellt hätte. Sie war so offen und herzlich, so lieb und sie hatte eine Art an sich, bei der man sie einfach gern haben musste. "Hermine, weißt du eigentlich, dass du einen wunderschönen Namen hast?", verwirrt schaute ich Alice an. Mein Name sollte schön sein. Ich war mit ihm zufrieden, aber wirklich schön fand ich ihn nicht. "Doch, achte mal auf den Klang: Her-min-e. Ich find ihn schön", sie stellte es in den Raum und irgendwie konnte ich nicht anders als ihr zu zustimmen. Ein bisschen komisch war sie ja schon. Ich wollte gerade noch etwas erwidern als Ginny hereinkam. "Da seid ihr, ich hab euch schon gesucht! Hermine ich muss dir unbedingt noch was erzählen!", während Ginny sprach, erhob sich Alice und ging wieder zu ihrem Bett. Ginny setzte sich aufs Bett und schon fing sie an auf mich einzureden. Sie erzählte mir alles von ihrem kurzen Urlaub mit Harry. Ich freute mich für die beiden, es war so schön, die beiden glücklich zu sehen. Während Ginny und ich über unsere Freunde sprachen, denn auch ich war glücklich mit Ron zusammen, zog Alice ihre Vorhänge zu und schien sich schlafen zu legen.
Alice Sicht:
Ich hatte Hermine und Ginny noch sehr lange reden hören. Hermine mochte ich sie wirkte sehr freundlich auf mich, ein bisschen neugierig, aber wer kann es ihr verübeln, damit hatte ich gerechnet. Draco hatte mir viel von ihr erzählt und auch von Dad hab ich etwas über sie erfahren, aber da kamen meisten Aussagen wie "Ja, Hermine Granger, Miss Know-It-All". Ich glaube, Dad schätzt Hermine eigentlich, da sie so Wissbegierig ist und sie eine der wenigen ist, die wirklich eine Begabung für Zaubertränke hat. Von Draco hab ich sehr viele Geschichten über die gemeinsame Schulzeit gehört, er meinte, er hat sich ihr immer wie das größte Arschloch gegenüber verhalten, aber dass es ihm jetzt im Nachhinein wirklich leid tut. Vielleicht wird er sich irgendwann bei ihr entschuldigen, so wie ich Hermine einschätze wird sie ihm auch verzeihen, er muss es nur ehrlich meinen. Natürlich kenne ich auch die Geschichten über das Goldene Trio, Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger, von denen hat mir auch schon Remus erzählt. Remus.. er würde sich so freuen, mich jetzt in Hogwarts zu sehen. Er wollte immer, dass ich nach Hogwarts gehe. "Dort lernst du echte Freunde kennen, Freunde fürs Leben!", hat er immer gesagt. In diesen Momenten hat man immer deutlich gespürt wie einsam er sich doch gefühlt hat. All seine Freunde sind im Kampf gestorben und schlussendlich er auch. Ich hoffe, die Rumtreiber sind da wo sie jetzt sind wieder vereint. Und während ich meinen Gedanken nachhängen, beginnen die Tränen über mein Gesicht zu laufen. Schnell spreche ich einen Stillzauber über meine Bett, ich möchte nicht, dass die anderen mitbekommen, wie ich weine. Remus fehlt mir und auch Tonks. Ich bin so froh meinen leiblichen Vater gefunden zu haben, aber Remus, meinen Papa vermisse ich trotzdem sehr.
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Blind
FanfictionProfessor Snape ist dem Tod durch Naginis Biss knapp entronnen, doch weiß er nicht was er mit seinem Leben anfangen soll. Dies ändert sich als eines Tages ein Mädchen vor ihm steht und ihn bittet sie zu Remus Lupin zubringen. Doch wie soll er ihr er...