Shoppen

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Alice Sicht:

Trotz meiner anfänglichen Angst, habe ich Narzissa schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist eine wunderbare Frau und eine liebevolle Mutter. Als Dad Narzissa dann gestern zum Essen eingeladen hatte, er wollte sie auch gern mal wieder sehen, hatte sich Narzissa in den Kopf gesetzt mit mir shoppen gehen zu wollen. Shoppen, das heißt unter Mensch, an einem mir unbekannten Ort. Draco sah meine Verzweiflung und versuchte seine Mutter davon abzubringen. Aber wenn sich Narzissa etwas in den Kopf gesetzt hat, dann geschieht das auch! Draco hat mir danach erzählt, dass selbst sein Vater keine Chance dagegen hatte. Beruhigt hatte mich das aber wirklich nicht. Egal wie oft Narzissa mir versprach auf mich aufzupassen, mich nicht loszulassen, die Angst war viel zu groß. Trotzdem stand ich wie abgemacht am nächsten Morgen um 11:00Uhr im Eingangsbereich und wartete auf Narzissa. "Guten Morgen, Liebes. Wie schön, dass wir heute einen Frauentag verbringen können. Schau nicht so, es wird dir gefallen. Und schließlich musste ich heute Morgen Draco noch mindestens hundert Mal das Versprechen geben, dass du heil und nicht komplett verstört wieder nach Hause kommst.", begrüßte mich Narzissa. Als Antwort bekam sie aber nur ein schlichtes "Guten Morgen". Sie apparierte mit mir nach London in die Winkelgasse. Kaum waren wir angekommen krallte ich mich auch schon in Narzissas Arm. Zu viele Menschen, zu viel Lärm. Die Stadt in Frankreich, die Draco mit mir besucht hatte, war so viel schöner. Aber da musste ich jetzt durch. Mein Lichtblick war Draco, welcher mir versprochen hatte, am Abend zu kommen. Schon zog mich Narzissa in einen Laden hinein. Jetzt gab es kein zurück mehr. Wenn man davon absieht, dass dort viel zu viele Menschen waren, muss ich gestehen, dass es doch gar nicht so schlimm war. Narzissa brachte mir gefühlt jedes Teil aus jedem Laden zum anprobieren, ich musste dann sagen, ob es sich gut anfühlt und dann entschied Narzissa, ob wir es nehmen sollten oder nicht. Zu jedem Teil erklärte sie mir auch noch zu welchem Anlass dies passend sei. Nach dem wir mindestens 4 Stunden in 2 Läden verbracht hatten beschlossen wir eine Pause zu machen und uns in ein kleines Café zu setzten.

Narzissa Sicht:

Wir saßen schon eine Weile da, als Andromeda mit einem kleinen Jungen auf den Arm an uns vorbei ging. Es versetzte mir immer einen Stich ins Herz, wenn sie mich ignorierte, wie haben uns schon viel zu lange nicht mehr unterhalten. Dabei ist sie immer noch meine große Schwester. Stets habe ich zu ihr aufgeblickt, sie hat mich immer vor Bellatrix beschützt und auch vor Vater hat sie mich in Schutz genommen. "Teddy", ruft plötzlich Alice neben mir. Andromeda dreht sich zu uns um, während der kleine Junge auf ihren Arm zu lachen beginnt und seine Ärmchen in Richtung Alice streckt. Andromeda schaut sie skeptisch an und als ihr Blick auf mich fällt verfinstert er sich noch mehr. Sie wird mich immer hassen. "Narzissa", mit kalter Stimme und eine Kurzen nicken begrüßt sie mich, ehe sie sich zu Alice wendet: "Und sie sind? Woher kennen sie meinen Enkel?", ihre Stimme ist wieder warm, noch immer liegt ein wenig Skepsis drinnen, aber dennoch klingt es freundlich. Ich beschließe nichts zu sagen. Doch auf Alice Antwort bin auch ich gespannt. "Mein Name ist Alice, Madame. Ich wurde von ihrem Schwiegersohn groß gezogen, er war wie ein Vater für mich. So lernte ich natürlich auch ihre Tochter Nymphadora kennen. Übrigens ein sehr schöner Name, auch wenn Nymphadora ihn nicht zu schätzen wusste. Dadurch lernte ich dann Teddy kennen. Sie müssen dann vermutlich Andromeda sein. Dürfte ich Teddy kurz nehmen? Sie dürfen sich gerne auch zu uns setzen.", in ihrer Stimme lag so viel Wärme und Freundlichkeit, doch gleichzeitig schwand auch Trauer mit. Man konnte Alice nichts ausschlagen, so ging es auch meiner Schwester, die Teddy in ihre Arme legte und sich danach recht widerwillig setzte. "Sagen Sie Alice, wie kommt es dann, dass wir uns nie begegnet sind?", wollte Andromeda wissen. Alice Aufmerksamkeit war auf den kleinen Jungen gerichtet und etwas geistesabwesend, beantwortete sie Andromedas Frage: "Ich hasse es unter vielen Menschen und an mir unbekannten Orten zu sein. Bis Remus Nymphadora kennenlernte und mir vorstellte, waren er und unsere Hauselfe Twilly die einzigen Personen, die ich kannte. Ich wäre heute auch nicht hier, wenn Narzissa nicht beschlossen hätte, dass ich unbedingt mit ihr shoppen gehen muss." Das arme Mädchen, sie musste einsam gewesen sein. "Woran liegt ihre Abneigung gegen die Öffentlichkeit?", wollte Andromeda wissen, denn auch wie ich am Anfang schien sie nicht zu bemerken, dass Alice blind ist. "Ich bin blind", es war eine einfach, kurze Antwort, die von einem Lächeln begleitet wurde, Andromeda war allerdings so geschockt, dass sie fast vom Stuhl gefallen wäre. Meine Schwester und Alice unterhielten sich noch einen Weile, während ich anderen Gedanken nachhing. Wenn man Alice so betrachtete mit Teddy im Arm, so schien es, als würde das genauso gehören. Sie würde irgendwann eine perfekte Mutter werden. Ich war stolz auf meinen Sohn, dass er so eine wunderbare Frau gefunden hatte. Und so wie die beiden sich verhielten, würde diese Beziehung wohl noch ewig halten. Als Andromeda sich verabschiedete übergab Alice ihr eher widerwillig den kleinen Teddy und bekam die Erlaubnis jeder Zeit und auch unangekündigt vorbeizuschauen. Bevor Andromeda gehen konnte, hatte man das Gefühl, dass sie erst mich und dann meine Schwester durch dringlich musterte ehe sie uns aufforderte: "Sprecht euch aus, Narzissa, Andromeda, ich spüre, dass es euch beiden mit der Situation nicht gutgeht. Ihr seid Schwestern, springt über euren Schatten und redet!" Ich sah meine Schwester an: "Vielleicht hat sie recht, wir können zumindest versuchen uns auszusprechen." Andromedsa nickte nur, ehe sie sich umdrehte und ging. Alice ließ sich wieder auf den Stuhl zurücksinken. In dem Moment sah sie erschöpft und traurig aus. Draco wird mich umbringen, wenn er sie so sieht, schoss es mir durch denn Kopf. Ja, er liebte sie wirklich. "Lass uns nach Hause gehen, Liebes." Alice nickte dankbar, hielt sich an mir fest uns gemeinsam apparierten wir zum Prince Manor.

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