Shoppingtime!

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Severus Sicht:

Die Zeit verging schnell um diese Jahreszeit. Wie jedes Jahr schien es, also würden die zu korrigierenden Aufsätze immer mehr werden. Neben dem Korrigieren hieß es auch noch Weihnachtsvorbereitungen zu machen. Meine sahen dieses Jahre ganz anders aus, als in den Jahren zuvor. Zum ersten Mal seit vielen Jahren bestanden meine Besorgungen nicht aus Trankzutaten,  neuen Kesseln und allem was ich sonst noch brauchte,um mich die ganze Zeit in meinem Labor zu verkriechen, sondern aus Weihnachtsdeko, Geschenken und Backzutaten. Ich hatte Alice versprochen mit ihr Plätzchen zu backen. "Ein so ausgezeichneter Tränkemeister macht bestimmt die besten Plätzchen!", hatte sie gesagt und mir dabei nur zugelächelt. Allein bei den Gedanken an mein kleines Mädchen schleicht sich ein Lächeln auf meine Gesicht. Ich kann es nicht leugnen und auch dem letzten Schüler ist es aufgefallen: durch den Krieg, aber vor allem durch das plötzliche Auftauchen meiner Tochter habe ich mich verändert und bin so zu einem angenehmeren Menschen geworden. Was nicht heißt, dass ich nicht wieder zur alten Fledermaus werden kann.
"Dad", reißt mich Alice aus meinen Gedanken, "wir sind hier und können jetzt los." Wir? Ich wusste gar nicht, dass noch jemand mit Alice und mir nach London zum Shoppen kommt. "Ich hoffe, es ist ihnen recht, wenn Ginny und ich mit ihnen kommen. Alice hatte die Idee, dass es doch viel lustiger wird, wenn wir unsere Kleider für den Ball gemeinsam kaufen." Damit war meine Frage, wer 'wir' sind auch geklärt. Miss Granger und Miss Weasley. Begeisterung ist was anderes, aber irgendwie wunderte es mich doch nicht, dass Alice gerne ihre Freundinnen beim Shoppen dabei haben möchte.
"Dann lasst uns mal losgehen", sagte ich dann doch eher unmotiviert. So mschten wir uns auf nach London, durch das Flohnetzwerk waren wir auch in wenigen Sekunden startklar und nun war es an der Reihe, die passenden Läden zu finden.

Ginny Sicht:

Shoppingtime!! Ich liebe Shopping und ich freute mich so mit Alice und Hermine Ballkleider zu kaufen. "Ich kenne den perfekten Laden", meinte Hermine auch schon gleich, nachdem wir alle aus dem Karmin gestiegen waren. Snape sah nicht ganz so begeistert aus und auch Alice sah man eine leichte Anspannung an. Alice hatte uns erzählt, dass sie große Menschenmassen nicht mag und dass es zwar besser geworden sei seit sie nach Hogwarts ging, aber sie sich immer noch in kleinen Gruppen wohler fühlte. Dass Snape sich unwohl fühlte konnte ich auch nach vollziehen, welcher Lehrer oder Mann will schon mit drei Mädchen Ballkleider shoppen. "Da sind wir", Hermine blieb vor einem kleinen und eher unscheinbar wirkenden Laden stehen. "Dieser Laden sieht aber nicht so aus, als hätte er eine große Auswahl", meinte Snape misstrauisch, doch hörte man auch ein bisschen Erleichterung in seiner Stimme, so müsste er nämlich nicht Stunden hier verbringen. "Das täuscht"; antwortete Hermine knapp und hielt uns die Tür offen. Hermine hat Recht, der Laden ist ein Traum. Überall hängen Kleider, an den Wänden mitten im Raum, von der Decke, es müssen tausende sein. "Wie kommt es, dass du von diesem Ort weißt und ich nicht, Hermine?! Hier ist es ja wie im Paradies!", staunte ich und machte mich auch gleich auf die Suche nach ein paar Kleidern, die ich gerne anprobieren möchte. Auch Hermine verschwand im Laden, um ein passendes Kleid zu suchen und Alice zog ihren Vater mit sich.

Alice Sicht:

All diese Gerüche, der Laden muss wirklich traumhaft sein. Ginny und Hermine strömten sofort los, um das perfekte Kleid zu finden. "Dad, komm mit wir suchen eine Verkäuferin", forderte ich meinen Vater auf. Ich möchte ihn nicht damit beauftragen und selbst wird es schwer ein Kleid nach Geruch zu finden. "Entschuldigen Sie", hörte ich Dad jemanden ansprechen. "Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?", fragte die Verkäuferin. Ihre Stimme klang freundlich und zuvorkommend. Daher hatte ich keinen Zweifel, dass sie das Kleid findet, welches ich gerne hätte. "Ich suche ein Kleid für den Winterball an meiner Schule. Es sollte nicht zu aufwändig sein, eher etwas schlichtes und in grün", versuchte ich ihr meine Vorstellung zu beschreiben. "Grün?", fragte Dad, während die Verkäuferin schon durch den Laden eilte. "Ja, grün. Die Farbe Slytherin. Ich möchte Draco eine Freude machen und selbst sehe ich ja eh nichts.", meine Stimme wurde leiser zum Ende. In diesen Momenten würde ich gerne sehen, liebend gern würde ich einfach durch den Laden gehen und jedes Kleid anprobieren, welches mir gefällt nur um zu sehen, wie es an mir aussieht, aber das kann ich nicht und werde ich auch nie können.
Die Verkäuferin kam mit ein paar Kleidern auf dem Arm wieder und führte uns zu der Umkleide. "Dad, welches Kleid sollte ich anprobieren?", ich wollte nicht alle anziehen, dabei hätte ich mich unwohl gefühlt, also suchte Dad zusammen mit der Verkäuferin zwei raus. Nachdem ich das erste angezogen hatte, trat ich raus, drehte mich einmal vor Dad und sagte: "Das nicht, da fühle ich mich irgendwie nicht wohl drin." Also ging es zurück in die Umkleide und ich zog das andere Kleid an, hoffentlich saß dieses besser. Dieser Ort machte mich traurig. Ich hatte mich zwar so darauf gefreut mit Ginny und Hermine shoppen zu gehen, aber jetzt wurde mir klar, dass ich mich nicht von ihnen beraten lassen wollte und dass ich sie nicht beraten konnte. Das zweite Kleid fühlte sich zum Glück wunderbar an, ganz leicht und elegant. "WOW, Alice du siehst einfach traumhaft aus!", meinte Hermine, die zu uns gestoßen war. "Danke, dann nehme ich das Kleid", und so schnell war die Entscheidung getroffen. Schuhe waren auch schnell gefunden, silberne Sandaletten und Dad meinte, um die Schmuck würde er sich kümmern. Meine beiden Freundinnen brauchten etwas länger und so verabredeten wir uns in 2 Stunden im Eiscafé in der Winkelgasse. So konnten Dad und ich Weihnachtsgeschenke kaufen, während die anderen mit der harten Entscheidung konfrontiert wurden, welches Kleid sie kaufen wollten.

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