Weihnachten

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Zu Beginn möchte ich heute ganz, ganz lich bei euchallen bedanken! Als ich diese Fanfiktion angefangen habe zuschreiben, habe ich es für mich getan, um ab und zu mal abzuschaltenund kreativ zu sein, ich wollte sie ursprünglich nicht einmal onlinestellen. Nie hätte ich erwartet, dass sie so gut bei euch ankommtund ich kann es gar nicht glauben, dass so viele von euch meineGeschichte gerne lesen.

Also vielen, vielenDank!
Entschuldige auch, dass dieses Kapitel so lange aufsich warten ließ.. jetzt aber viel Spaß beim Lesen!



Alice Sicht:


Ich hatte Weihnachten immer geliebt. Allein schon vom Namenher, Weihnachten - das Fest der Liebe. Wenn ich vor Aufregung nichtschlafen konnte, habe ich mir immer ausgemalt, wie es wohl sein würdeWeihnachten mit einer Person zu verbringen, die man mehr als allesandere auf der Welt liebte. Nicht so wie ich Papa liebte, sondernmehr wie der Prinz seine Prinzessin.
Auch wenn es die Geschenkeimmer erst am Morgen des 25.12 gab es, fand ich den Heilig Abendimmer viel schöner. Denn am Abend ging es nicht um die Geschenkesondern nur ums Beisammensein. Obwohl Papa und ich all die Jahre nurzu zweit, bzw. zu dritt, schließlich gehörte auch Twilly dazu,kochten wir immer das köstlichste Festmahl und zündeten all dienach Zimt und Orangen duftenden Kerzen an. Am Feuer, welches im Kaminknisterte, saßen wir dann oft noch bis in die Nacht und Papaerzählte mir Geschichten aus seinem Leben, welche ihm denWeihnachtszauber auch im Sommer hatten fühlen lassen. MeineLieblingsgeschichten handelten von den Rumtreibern, obwohl ich bisheute nicht weiß, wer sich hinter Tatze, Krone, Wurmschwanzverbergen. Nur das Papa Moony war, das hat er mir verraten.

"Alice, kommst du wir müssen los", holte mich DadsStimme zurück in die Gegenwart. Dad und ich wollten, bevor wir unsergemütliches Weihnachtsfest am Abend feierten, noch ins Dorf und dortbei dem Gemeindeessen mithelfen. Jedes Weihnachten veranstaltete diekleine Gemeinde ein Weihnachtsessen für jeden und ganz besonders fürdie Armen. Es wurde ein riesiges Festmahl gekocht und ausgegeben undals ich davon gehört hatte, fand ich die Idee so schön, dass ichsolange auf Dad eingeredet haben, bis er mir versprach dortmitzuhelfen. Also zog ich mir meinen Mantel über, rief: "Ichkomme" und lief die Treppe runter. Dad nahm mich am Arm und wirapparierten in die Seitengasse gegenüber vom Gemeindehaus, sodasswir nicht so weit zu laufen hätten. Ich hatte einen leichtenSchnupfen und Dad hatte mal wieder Angst, ich könnte sterbenskrankdavon werden.
"Ah Severus, Alice, wie schön euch zu sehen!Ich habe mich so gefreut, als man mir mitteilte ihr würdet heuteauch kommen und mithelfen", begrüßte uns Christa. Christahatte ich bis jetzt erst einmal kurz getroffen, eine sehraufgeschlossene und herzliche Frau. Ein Muggel, wie alle anderen hierauch, aber doch hatte ich das Gefühl als hätte sie eine besondereGabe, um Menschen zusammen zu bringen. Dad mochte sie nicht. Wiekönne man nur so fröhlich sein und jeden zu lieben scheinen,scheinheilige Kuh, hatte er einmal über sie gesagt. Ich konnte vormeinem inneren Auge sehrn, wie er die Augen verdrehte und seinen Mundverzog, aber das ignorierte ich und begrüßte sie genauso freudig:"Christa, wir freuen uns auch. Wo können wir helfen?"Sofort wurden uns Schürzen in die Hand gedrückt und der Weg zurKüche gezeigt. "Ich hab ein bisschen Schnippelarbeit fürdich." Es war für mich doch schwerer als erwartet, in dieserüberfüllten Küche zurecht zu kommen. Aber nach ein paar Minutenwurde es einfacher. So verbrachten wir den frühen Nachmittag in derKüche und halfen ein wunderbares Festmahl zu zauber nur diesmal ohneMagie. Während ich ein bisschen Smalltalk mit den Leuten um michherum führte, arbeitete Dad schweigsam. Das ist auch einWeihnachtswunder, ich fühle mich wohl in dieser Fremden, überfülltenKüche. Doch die Stimmung war einfach traumhaft, überall wurdegelacht und es duftete herrlich.
Ich weiß gar nicht wie vielZeit verging, aber irgendwann waren wir fertig. Dad und ich wünschtenjedem noch Frohe Weihnachten und apparierten dann nach Hause. Dorthat Twilly das Kommando übernommen und mein traditionellesWeihnachtsessen gekocht. Es war alles fertig, Dad und ich mussten unsnur noch an den Tisch setzen.



Severus Sicht:

"Endlich wieder zuhause", schoss es mir durch denKopf. Ich liebte Kochen, es war eine Art des Brauens und dies war jabekanntlich meine Leidenschaft. Aber in dieser kleinen Küche mitviel zu vielen Leuten war es nicht zum Aushalten gewesen. Warum ichmich überhaupt dazu hatte überreden lassen, ist mir fraglich, ichhatte von vornherein gewusst, dass dieser Nachmittag schrecklichwerden würde. Doch als ich Alice ansah, wurde mir bewusst, es gingnicht darum, ob ich es genossen hatte, sondern darum, dass es fürsie eine schöne Zeit gewesen war. So viel musste sie im vergangenenJahr durch machen und das Lächeln, welches nun ihr Gesicht ziertezeigte mir, wie wichtig es gewesen war, ihr diesen Gefallen zu tun.
Man konnte sagen, dass es ihr gut ging, besser als zu erwartengewesen wäre, nachdem ihr Leben auf den Kopf gestellt wurde. Immerwieder hatte sie Trauerphasen und auch wenn ich versuch mir nicht zuviele Sorgen zu machen, da dies in ihrer Lage nur normal ist, machtes mir doch Angst. In diesen Momenten kann ich nichts für sie tunund darüber reden möchte sie auch im Nachhinein nie. Es gibt mirdas Gefühl hilflos zu sein und dieses Gefühl hasse ich. Einer derGründe, wa.. "Dad!", unterbricht mich Alice Stimme, "duhörst mir gar nicht zu!" "Entschuldigung, was hast dugesagt?", frage ich nach. Alice lachte: "Ich wollte nursehen, ob du noch anwesend bist.", sie lachte wieder.
NachdemEssen setzten wir uns vor dem Kamin, Twilly brachte Alice eine HeißeSchokolade, was, wie man mir mitteilte, eine Weihnachtstradition war.Ich bekam einen schwarzen Kaffee und holte dann ein Buch überZaubertränke im 14. Jahrhundert hervor. Lange saßen wir beideschweigend neben einander, Alice hing ihren Gedanken nach und ichvertiefte mich in meine Lektüre. "Dad?", hörte ich AliceStimme. Ich blickte auf, doch anders als beim Essen, sah ich keinLächeln mehr. Ganz im Gegenteil, sie wirkte in auch gekehrt unstraurig. "Ja meine Kleine", beeilte ich mir daher zuantworten. "Würdest du mir dein schönstes Weihnachtsfestbeschreiben?"

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