"Ich will ihn kennenlernen."

44.2K 1.2K 140
                                    

Ani 's POV:

"Sehen wir uns später?", fragte mich Finn und ich nickte.

"Soll ich dann zu dir kommen, oder kommst du zu mir?", wir stiegen aus, nachdem er sein Auto geparkt hatte und holten unsere Koffer aus dem Kofferraum. Er legte seine Arme um meine Hüfte und zog mich an sich, worauf ich meinen Kopf auf seiner Brust ablegte.

"Is' mir egal. Entscheide du.", sagte ich und zuckte mit meinen Schultern.

"Dann kommst du eben zu mir.", beschloss er und wieder nickte ich nur, worauf ich hinüber zu meinem Haus sah, vor dem ein Auto stand, das ich nur zu gut kannte. Warum fällt mir das erst jetzt auf?

"Meine Mutter ist Zuhause.", dachte ich laut und Finn folgte meinem Blick.

"Wenn du willst, kannst du jetzt schon mit zu mir.", bot er mir an aber ich schüttelte meinen Kopf. Ich kann nicht einfach vor meiner Mutter sozusagen wegrennen. Sie war zwar fast nie Zuhause und ließ mich immer alleine aber sie ist trotz allem noch immer meine Mutter.

"Nein, schon gut."

"Wie du meinst, aber wenn etwas ist, ich bin gleich nebenan."

"Es wird schon nichts passieren, keine Sorge Finn.", lachte ich leicht, was ihn lächeln ließ.

"Dann sehen wir uns später, okay?"

"Jap.", lächelte ich, worauf mir Finn einen kurzen Kuss gab und ich mich aus seinem Griff befreite um mit meinem Koffer nach Hause zu gehen. Als ich vor meiner Haustür stand, öffnete ich diese langsam und lief dann ins Haus. Alles war still, aber ich wusste, dass meine Mutter wie eigentlich immer in der Küche ist. Und wenn nicht, dann in ihrem Schlafzimmer. Ich hob meinen Koffer hoch und trug ihn die Treppe nach oben. Mir war es gerade egal, dass ich mit meinen Straßenschuhen durch das Haus laufe, ich wollte einfach nur mein Koffer wegbringen und dann etwas essen, bevor ich später wieder zu Finn gehe. Als ich in meinem Zimmer ankam, stellte ich meinen Koffer in eine Ecke und setzte mich kurz auf mein Bett. Warum war meine Mutter Zuhause? Okay, ich wusste nicht, wann sie vorhatte zurück zu kommen, da ich sie nach unserem letzten Gespräch ignoriert hatte aber manchmal war es trotzdem für mich komisch, wenn ich weiß, dass meine Mutter im gleichen Haus wie ich ist. Ich atmete tief durch, zog meine Schuhe aus und ließ sie einfach in meinem Zimmer liegen, worauf ich runter in die Küche ging.

"Mum?", fragte ich, als ich in der Küche ankam und sie am Herd stehen sah. Anscheinend machte sie gerade etwas zu essen. Als sie mich bemerkte, wandte sie sich an mich und lächelte mich unsicher an, anscheinend wusste sie genau so wie ich nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen soll.

"Anisha Schätzchen, wie war es in Italien?", sie kam auf mich zu und umarmte mich fest. Auch wenn ich sauer auf sie war, dass sie anscheinend ihre Arbeit mehr liebte als mich, umarmte ich sie zurück, da ich sie trotzdem etwas vermisst und hatte.

"Gut. Es hat Spaß gemacht.", lächelte ich leicht, als wir uns wieder trennten und sie nickte, worauf ich mich auf den Esstisch setzte.

"Das ist schön.", ich nickte und spielte mit meinen Fingern. Ich musste sie die gleiche Frage wie immer stellen, wenn sie wieder zurück von irgendeiner Reise kam.

"Wie lange bleibst du?", ich hatte Angst vor ihrer Antwort. Meistens ist es so, dass sie nur einen Tag Zuhause ist. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie jemals länger da geblieben ist, seitdem Vater weg ist.

"Ich habe darüber nachgedacht, was du gesagt hast und natürlich bist du mir nicht egal Anisha, deswegen habe ich mir Urlaub für die nächsten 2 Wochen genommen, damit wir mal wieder etwas zusammen machen können.", meinte sie und lächelte mich an. Sofort lächelte ich auch. Das war aufjedenfall schon einmal ein Anfang, da ich natürlich will, dass unsere Mutter-Tochter-Beziehung gut ist.

The BadBoy My NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt