"Warum bist du so scheisse zu mir?"

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Ich war noch immer wach und schaute noch einen Film an. Taylor schlief weiter, es war auch mitten in der Nacht. Ich wollte auf die Uhr schauen, aber fand mein Handy nicht. Wo ist es? Ich erinnerte mich, dass ich es auf Tay's Bett liegen gelassen habe. Wieso habe ich das nicht gemerkt? Ich brauche mein Handy. Soll ich hinüber gehen und es mir holen? Ich hab aber keine Lust auf Finn und seine Beleidigungen. Aber was ist wenn meine Mum angerufen hat? Ich stand langsam auf, um Taylor nicht zu wecken und zog mich um. Ich nahm meine Jacke und meinen Schlüssel und lief runter in den Flur um meine Schuhe anzuziehen. Schnell lief ich aus dem Haus und Richtung zu Finn, es war sau kalt und ich wollte nicht erfrieren. Ich klingelte an der Tür und hoffte das er noch wach war, nicht, dass ich umsonst in diese Kälte hinaus gegangen bin. Zum Glück machte mir jemand die Tür auf, und natürlich war es Finn.

"Oh Hey!", rief er und lächelte mich an, weswegen ich meine Augenbrauen zusammen zog und versuchte zurück zu lächeln.

"Ehm.. Hey.", sagte ich ein bisschen verwirrt.

"Was verschafft mir die Ehre?", lallte er und schien noch betrunkener als vor eine paar Stunden. Hat er etwa noch alleine gefeiert?

"Ich habe mein Handy vergessen und wollte es holen."

"Schade, ich dachte schon du kommst wegen mir.", lachte er und zwinkerte mir zu. Was ist mit dem los? Ich lächelte gezwungen.

"Ehm.. Darf ich rein?", fragte ich, da er mir den Weg versperrte.

"Ja klar.", er schlug sich auf die Stirn und ging auf die Seite damit ich durch gehen konnte. Ich nickte dankbar und lief hoch in Taylor's Zimmer. Sofort fand ich mein Handy und ging auch wieder 'runter. Ich wollte gerade gehen, als ich Finn hörte.

"So eine Scheisse!", rief er.

Ich lief ins Wohnzimmer, in dem ich ihn auffand und sah ihn auf dem Boden sitzen, und auf seine Hand starren.

"Alles okay?", fragte ich leise und ging auf ihn zu. Seit wann kann ich vor ihm normal reden? Er sah mich an und stand sofort auf.

"Äh, ja. Ich habe mir nur in die Hand geschnitten.", er hob seine Hand und zeigte mir den Schnitt.

"Okay. Wo habt ihr euren Verbandskasten?", ich sah ihn fragend an und wartete auf seine Antwort.

"Badezimmer.",sagte er nur und ich nickte, nahm seine unverletzte Hand und zog ihn hinter mir her, hoch ins Badezimmer.

"Mach langsam! In diesem Zustand kann Ich nicht so schnell laufen!", maulte er. Ich rollte mit meinen Augen.

"Selber schuld."

Als wir im Bad ankamen, suchte ich den Verbandskasten, weil sich der schlaue Finn nicht daran erinnern konnte, wo genau er war. Als ich ihn endlich fand, suchte ich Finn, der einfach verschwunden war.

"Finn!", rief ich.

"Ja?"

"Wo bist du?"

"In meinem Zimmer!", bekam ich als Antwort und rollte wieder mit meinen Augen. Super. Ich weiß nicht einmal wo sein Zimmer ist.

"Und wo ist dein Zimmer?", rief ich wieder.

"Da wo ich bin!", meinte er das ernst? Wie dumm ist der?

"Ach, hätte ich nicht erwartet!", ich hatte keine Lust mehr und lief einfach in irgendein Zimmer, das aber sicher nicht Finn's Zimmer war. Es sah aus, wie ein Büro. War das, das alte Arbeitszimmer von Finn und Tay's Vater? Ich suchte weiter, bis ich schließlich Finn fand. Sein Zimmer war grau gestrichen, genauso wie meins. An der Wand hingen Bilder von Finn und seiner Familie. An der rechten Wandseite hing ein Regal, mit Pokalen. Keine Ahnung für was er die bekommen hatte.

Ich sah nach links, dort stand ein normales Doppelbett, das sehr ordentlich hergerichtet war. Gegenüber von mir, war ein Balkon, auf dem Finn stand. Ich lief zu ihm, und zog ihn ins Zimmer.

"Was machst du? Es ist Arschkalt draußen! Und du trägst nur ein Unterhemd und eine Jogginghose!", ich sah ihn streng an und schüttelte meinen Kopf.

"Naund?", fragte er. Ich winkte ab und schupste ihn aufs Bett.

"Nicht so hastig Anisha! Wir haben Zeit!", sagte er und sah mich an. Schon wieder schüttelte ich meinen Kopf und musste schmunzeln. Ich kniete mich vor ihn und machte den Verbandskasten auf, um die Sachen rauszuholen, die ich brauchte.

"Ich habe gedacht, wir gehen gleich zur Sache, aber wenn du mir erst ein Blowjob geben willst, habe ich nichts dagegen!", ich sah ihn geschockt an. Was ist mit dem los?

"Dummkopf.", meinte ich nur und schüttelte meinen Kopf. Ich nahm seine Hand und reinigte die Wunde mit Alkohol. Er spannte seinen Kiefer an und sah mich die ganze Zeit an. Ich nahm ein Verband und band es um seine Hand. Als ich fertig war, packte ich alles zusammen und stand auf, er tats mir gleich.

"Wo ist eigentlich Taylor?", fragte er, während er versuchte sein Gleichgewicht zu halten.

"Bei mir."

"Warum ist sie überhaupt gegangen?", er sah mich verwirrt an.

"Des musst du doch am besten Wissen!", fuhr ich ihn an.

"Hä?"

"Du hast ihre alten Freunde eingeladen, obwohl du wusstest, was sie deiner kleinen Schwester angetan haben!", wieso hat er das gemacht? Ich verstand es nicht.

"Achso."

"Ich dreh gleich durch!", dachte ich mir und sah in fassungslos an.

"Und warum hast du Anastasia und die anderen eingeladen?", wollte ich wissen und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

"Keine Ahnung. Ich dachte es wäre sowas wie eine Überraschung für Taylor."

Und schon wieder. Dummkopf. Ich winkte ab und ging einfach runter, da es sowieso nichts bringen würde, weiter mit ihm zu diskutieren.
Alles war hier voller Plastikbecher, Zigarettenstümmel und Flaschen.

"Oh man.", kam es hinter mir. Ich drehte mich um und sah Finn fragend an.

"Jetzt muss ich alles alleine sauber machen.", er fuhr sich durch seine braunen Haare und starrte auf das Chaos. Ich bekam ein schlechtes Gewissen.

Das war bei mir das Schlimmste, ich bekam zu schnell ein schlechtes Gewissen, für Sachen, die ich noch nicht einmal getan habe. Deswegen sagte ich auch das, wofür ich mich hätte klatschen können.

"Ich kann dir helfen."

Er sah mich dankbar an und fing an auszuräumen. Nachdem ich Mülltüten holte, räumte ich mit auf. Ich dachte es würde länger dauern, aber wir brauchten nur 1 Stunde. In der Zeit haben wir nicht gesprochen, und uns vollkommen ignoriert. Als wir endlich fertig waren, schmiss ich mich auf die Couch und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf.

"Danke.", sagte Finn, als er ins Wohnzimmer kam.

"Kein Problem.", er setzte sich neben mich und starrte auf den Boden.

"Finn?", ich merkte, das er nicht mehr so betrunken war wie vorhin, aber mich quälte diese Frage.

"Hmm?", er sah zu mir, direkt in meine Augen.

"Warum bist du so scheisse zu mir?", fragte ich nun die Frage, die mir keine Ruhe ließ. Ich hoffte auf eine Antwort und bekam diese schließlich auch.

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The BadBoy My NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt