"Erste Nachhilfestunde"

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Ani's POV:

Müde streckte ich mich. Tay schlief seelenruhig neben mir und schnarchte leise. Ich unterdrückte es mir, zu lachen. Leise stand ich auf um mich fertig zu machen. Wir hatten 6:00 Uhr, also entschied ich mich, dass ich Tay noch schlafen ließ. Ich nahm mir frische Unterwäsche und Klamotten aus meinem Schrank und ging ins Bad. Ich stieg in die Dusche und genoss das Gefühl des Wassers auf meiner Haut. Ich wusch mich zuende und wickelte ein Handtuch um meinen Körper. Als ich vor dem Spiegel stand, sah ich wie immer, dieses Mädchen im Spiegel, dass vor fremden Menschen glücklich scheint, dabei aber innerlich zerbricht. Mein Blick wanderte zu meinen Armen. Wunden die am verheilen sind, verteilt darauf. Seufzend wendete ich meinen Blick ab und fing an mich anzuziehen. Heute entschied ich mich für eine Leggins und einem Rot karierten Hemd. Als ich damit fertig war, kemmte ich meine Haare und putzte meine Zähne. Ich lief wiedet in mein Zimmer und sah auf die Uhr.

6:47 Uhr.

Es wird Zeit, Taylor aufzuwecken. Leise lief ich aufs Bett zu und rüttelte an Tay's Schulter. Sie schlief aber ruhig weiter.

Ich rollte mit den Augen. Wie kann man so fest schlafen?

"Tay. Wach auf.", sagte ich leise. Sie murmelte irgendwas und drehte sich nun um.

"Taylor.", sagte ich nun lauter.

"Taylor!", ich zwinkte ihr in die Backe. Sofort schlug sie die Augen auf.

"Endlich. Wir müssen zur Schule."

"Mir gehts nicht gut Ani. Ich bleibe hier.", murmelte Taylor.

Und wieder rollte ich mit den Augen.

"Was hast du denn?", wollte ich wissen.

"Kopfschmerzen. Kannst du mich in der Schule entschuldigen?", fragte sie mich.

"Klar."

"Danke."

"Schlaf weiter. Wir sehen uns dann später.", sagte ich noch zu ihr bevor ich meine Tasche nahm, genauso wie mein Handy und meine Kopfhörer und mein Zimmer verließ.

Als ich in der Küche stand, kam mir wieder ins Gedächtnis, dass meine Mutter heute kommen müsste. Eigentlich müsste ich mich freuen, aber die Gewissheit, dass sie sowieso nicht lange bleiben würde, ließ die Freude verschwinden.

Ich schob den Gedanken weg und packte mir einen Apfel ein. Ich lief in den Flur und zog mir meine Schuhe an. Schnell nahm ich noch meinen Hausschlüssel und verließ dann das Haus. Ich steckte meine Kopfhörer an mein Handy und machte irgendein Lied an und checkte meine Nachrichten. Luke hatte mir eine Nachricht geschickt. Ich öffnete diese und lass sie mir durch. Ich seufzte.

'Hey Ani. Ich komme heute nicht in die Schule. Tut mir Leid. Viel Spaß trotzdem♡'

Als ob ich viel Spaß in der Schule hätte. Ich schrieb nicht zurück und machte mich auf den Weg zum Bus, der auch kurz darauf kam. Ich setzte mich in die erste Reihe und starrte aus dem Fenster. Ich hasse es, mit dem Bus zufahren. Zu oft ist dieser überfüllt und man muss sich durch die Menschen quetschen. Am schlimmsten ist es im Sommer, wenn alle Schwitzen und der Bus nach Schweiß stinkt. Widerlich. Deswegen laufe ich meistens nach der Schule nach Hause. Frühs ist es außen noch kühler, darum fahr ich eigentlich nur Frühs mit dem Bus. Ich freu mich schon auf den Moment, wenn ich meinen Führerschein habe. Dann muss ich nicht mehr mit dem Bus fahren.

Ich wurde aus dem Gedanken gerissen, als der Bus eine Vollpremmsung hinlegte und ich fast gegen die Glasscheibe, die vor mir war, geknallt wäre. Ich suchte nach den Grund der Vollpremmsung, fand diesen aber nicht. Als der Bus vor der Schule hielt, stieg ich genervt aus. Ich lief in die Schule. Jeder um mich rum, fing an zu tuscheln. Sonst ignorieren die mich doch? Ich sah hinter mich, aber da war keiner. Dann sah ich an mir runter.

The BadBoy My NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt