Kapitel 21

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"Was?!", riefen Kali, Darrei, Damion und Leod gleichzeitig. "Was ist denn passiert?", fragte Leod geschockt. Ich konnte nicht antworten. "Später", sagte Damion "Wir werden sie zurück holen. Ich verspreche es dir, okay? Und jetzt komm. Wir müssen dich ablenken. Ich habe im der nähe einen See gesehen. Vielleicht könnten wir Baden gehen..." Ich wusste nicht, ob ich das wollte. Doch bevor ich irgendetwas dagegen sagen konnte rief Kali: "Jaaa! Los, komm Elli. Das wird lustig!" Dann fasste sie meine Hand und zog mich mit.

Ich stand am Ufer des Sees und wollte eigentlich gar nicht ins Wasser. Ich hatte mir zwar mein T-shirt und meine Hose ausgezogen, aber hatte nicht vor hinein zu gehen. Leod und Kali waren schon im Wasser. Sie riefen: "Los! Kommt rein!" Ich antwortete: "Ich weiß nicht... ich glaube... nicht heute..." "Komm schoon!", sagte Kali gespielt traurig. Auch Leod verzog bockig das Gesicht. Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte jetzt nicht Spaß haben.
Plötzlich grinsten die Beiden. Zu spät realisierte ich warum. Erschrocken drehte ich mich um. Zu spät. Plötzlich stand ich nicht mir auf dem Boden. Damion hielt mich in die Höhe. "Hey! Lass mich los!", rief ich. Aber er schwang mich stattdessen über seine Schulter. Er trug mich zum Wasser. "Lass mich runter! Jetzt! Sofort!" Er lächelte. "Niemals!" schrie er und ging ins Wasser. Er hob mich höher. "Nein! Hey! Bitte! Ich will nicht..." Er holte aus. Oh nein! "Wir werden sie finden", sagte er, bevor er mich ins Wasser schmiss. "Nein!" Schrie ich. Ich stürzte ins kalte Wasser und tauchte unter. Na warte, dass wirst du mir büßen. Ich schwamm zu seinen Füßen und wartete einen Moment. Jetzt! Ich durchstieß die Wasseroberfläche und stützte mich auf Damion. Das hatte er nicht erwartet. Er stürzte nach hinten um. Ich stellte mich auf und hielt die Hände in die Luft. Kali grinste. Plötzlich wurden mir die Füße weggerissen. Ich knallte wieder ins Wasser. Als ich wieder an der Oberfläche war schrie ich: "Das. Gibt. Kriiieeeeg!!!" Ich stürzte mich auf Damion. Auch Kali und Leod mischten sich jetzt ein. Gemeinsam planschten wir herum und warfen uns gegenseitig ins Wasser. "Komm doch rein Darrei!", rief ich, doch dann bemerkte ich, dass er gar nicht da war. Wo war er denn? Plötzlich knallte ich ins Wasser. Leod hatte sich auf mich gestürzt. "Hey!", rief ich. Das gab Rache. Ich rappelte mich auf und stützte mich auf Leod. "Ich bin dein Untergang!", rief ich. Wir lachten. Nachdem wir eine Zeit herumgetollt hatten verließen wir das Wasser.
"Wo ist Darrei", fragte ich, als ich mir mein Gewand geholt hatte. "Der ist zurück gegangen", sagte Leod. Ich schaute ihn verwirrt an. "Woher weißt du das?", fragte ich schließlich. Er sah mich an. "Ich habe ihn weggehen sehen", sagte er. "Woher weißt du, dass er zurück gegangen ist?", fragte ich. "Ich habe es.. angenommen...", sagte er ein bisschen verwirrt. "Oh. Ja. Entschuldige, hat mich nur interessiert. Gehen wir zurück?", sagte ich.

Als wir zurück kamen, saß Darrei einfach nur da. Er hielt die Hände an seinen Kopf und stützte sich daran ab. "Ist alles okay?", fragte ich. Er antwortete nicht. Ich setzte mich neben ihn. "Was ist los?" "Nichts. Is egal.", antwortete er. "Bitte. Sag es mir. Dann fällt es dir leichter es zu vergessen..." "Nein. Das geht dich nichts an. Verschwinde." "Na gut." Ich stand auf und klopfte mich ab. Ich schüttelte den Kopf. Was war den bloß los mit ihm? "Hey, schau!", rief Kali "Da sind die Pflanzen, die du Darrei und mir in den Mund gekippt hast, nachdem wir vom Schlaf-Zauber eingeschlafen waren. Erinnerst du dich?" Ich trat näher und schaute die Pflanzen fragend an. "Oh..", sagte sie dann "Entschuldige...." "Kein Problem", sagte ich "Diese Pflanzen schützen also vor Schlaf-Zauber? Dann nehmen wir sie doch mit." "Ja, also sie schützen nicht.... sie wecken nur auf. Aber wir könnten welche mitnehmen, du hast recht."
Ich zückte mein Messer und begann die Pflanzen durch zu schneiden, was sich aber als schwieriger herausstellte, als erwartet. Die Pflanzen wehrten sich hartnäckig gepflückt zu werden. Ich schnitt sie mit dem Messer auf, aber sie ließen sich trotzdem nicht leichter ausreißen. Leod kam zu mir und riss auch an der Pflanze an. "Die sind hartnäckiger als damals...", sagte Kali. "Die sind ja auch schon älter", sagte Damion und kam auch zu der Pflanze. Als wir es immer noch nicht schaffte sagte ich: "Ich glaub wir müssen in eine Richtung ziehen. Und nicht in mehrere..." "Okay", antworteten die Beiden. Leod stellte sich hinter mich und zog von hinten an der Pflanze. Damion schaute ein bisschen böse. "Ist alles okay?", fragte ich ihn. Er nickte und stellte sich neben mich. Er legte seine Hände knapp über meine und riss an. "So funktioniert das nicht", sagte er "Ziehen wir auf drei. Eins", ich machte mich bereit "Zwei", ich schüttelte noch einmal meine Hände "Drei." Ich zog mit aller Kraft an der Pflanze. Auch Damion und Leod zogen angestrengt. Plötzlich knallte ich auf den Boden. Leod saß direkt hinter mir, die arme immer noch nach vorne gestreckt. Langsam wurde es ein bisschen unangenehm... Damion saß neben mir und ließ die Pflanze los. Auch Leod ließ die Pflanze los und ich stand auf. Ich rieb mir den Hintern. Au. Das hatte weh getan. "Alles okay?", fragte Damion. Ich nickte. Ich öffnete meinen Rucksack und legte die Pflanze hinein. Meine Hände taten irgendwie weh. War ja auch klar, wenn mann bedachte, wie fest ich an der Pflanze gezogen hatte. Ich schüttelte den Kopf.
"Was sollen wir jetzt tun?", fragte ich schließlich "Jetzt, da Malia... weg ist..." "Ich würde sagen, wir sollten weitermachen wie bisher... Falls das Okay ist.... Aber es bringt ja nichts wenn wir unseren Plan ändern... was sollen wir sonst tun?", sagte Damion. Das ergab durchaus Sinn... Aber ich konnte Malia nicht einfach so im Stich lassen oder...? "Ich glaube auch, dass wir bei unseren Plan bleiben sollten... Wir wollten ja sowieso die Leute dort retten... nicht?", meinte Kali. "Hm... ihr habt recht", sagte Leod. Darrei äußerte sich dazu gar nicht. Ich wusste, dass es die einzige Möglichkeit war, aber ich konnte nicht einfach Malia so lange bei Gortov lassen. Ich schloss die Augen. "Du weißt, dass wir Malia nicht ohne Vorbereitung helfen können, oder?" Ich schluckte. "Ihr habt recht... aber...", sagte ich. Ich zitterte. "Wir werden sie retten.", sagte Damion. "Ich weiß. Ich... ich hab nur Angst..." "Komm", sagte Kali "Gehen wir weiter." Ich nickte. Ich hoffte, dass die Leute dort uns weiterhelfen konnten.

Während wir gingen, dachte ich nach. Über Gortov, über Malia, über das was wir jetzt vor hatten. Nach einiger Zeit beschloss ich, dass ich an andere Dinge denken sollte. Mir kam Damion in den Sinn und wie er immer schlecht gelaunt war wenn ich mit Leod sprach. Er mochte Leod überhaupt nicht und offenbar mochte er ihn jede Minute, die er bei uns war weniger. Was war denn bloß los mit ihm? Plötzlich ging Leod neben mir. "Ist alles okay?", fragte er besorgt. "Ja" "Sicher?" "Ja" "Nerve ich dich?" "Nein, wieso?" "Naja... du... wie soll ich es jetzt sagen... Du sprichst so kurz. Normalerweise redest du stundenlang und jetzt..." Ich lächelte "Nein, ich denke nur." "Über was?" "Egal" "Möchtest du mit mir sprechen wenn du fertig bist?" Jetzt grinste ich "Ich spreche doch mit dir." "Ja aber ich meine nicht so..." Ich grinste noch mehr "Was willst du denn von mir?" "Nichts... ich wollte nur mit dir reden" "Über was?" "Ich... Wird man bei dir immer so ausgefragt?" Ich lachte. "Jaja sehr witzig" "Was ist sehr witzig?", sagte der schlecht gelaunte Damion neben mir. "Ist alles okay?", fragte ich. "Ja", sagte er, aber es klang nicht echt. "Sicher?", fragte Leod. "Ja! Es ist alles okay!", schnauzte Damion Leod an. "Was soll denn das? Lass deine Wut nicht an Leod ab. Der kann doch nichts dafür", sagte ich. "Entschuldige, Leod", sagte Damion und ging weiter nach vorne. "Hab... hab ich was falsches gemacht", fragte Leod. "Nein...", antwortete ich "Ich weiß nicht was mit ihm los ist..." "Es fühlt sich so an, als würde er mich hassen. Was mache ich falsch?", sagte er "Du machst gar nichts falsch. Und er hasst dich nicht. Er hat nur ne Phase...", antwortete ich. "Sicher?" "Ja. Er hasst dich nicht." Er nickte "Okay"
Danach waren wir wieder Still.
Nach einiger Zeit sagte ich: "Wir sollten uns ein Lager für die Nacht suchen... Es wird schon wieder dunkel" "Okay, aber diesmal trennen wir uns nicht", antwortete Kali. Ich nickte.

Nach einiger Zeit, es war schon fast schwarz, fanden wir eine sehr kleine Höhle. Und ich meinte sehr klein. Eigentlich war es nur ein kleiner Platz, über dem ein Fels hing. Aber es sollte genügen. Wir legten uns hin und kuschelten uns zusammen. Kurz darauf waren wir eingeschlafen.

Gohrein - on HoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt