Kapitel 32

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"Oh mein König, Elli!", rief Kali, nachdem ich mich beruhigt hatte und umarmte mich stürmisch "Endlich bist du wach!" "Was meinst du denn mit endlich?", fragte ich verwirrt. "Du warst ganze drei Tage weg! Ich habe dich heute endlich gefunden und die Jungs geholt, die dich schließlich zurückgebracht haben. Erst dann bist du aufgewacht. Ich sah sie an. "Drei Tage...?!" Hieß das, dass der Traum wirklich passiert war. "Elli, was hast du denn da für Schnitt Verletzungen?", fragte Kali. "Welche Schnitt...?" Ich fasste mein Gesicht an. Da war er. Der Schnitt, den die Männer mir zugefügt hatten. Ich sah meine Beine an. Auch die hatten die Verletzungen die ich im Traum bekommen hatte. Mir wurde schlecht. "Elli ist alles okay? Du bist ja total weiß?", fragte Leod besorgt. "I...ich muss zurück", sagte ich und lief zurück zu dem Baum. "Elli! Elli! Warte doch!", rief Kali "Wohin musst du zurück? Was ist denn passiert?" "Ich muss jetzt los. Ich sags euch später." "Nein.", antwortete Kali bestimmt "Du gehst hier nicht weg, bis di erzählt hast, was passiert ist" Ich nickte schließlich "Es hat keinen Sinn mit dur zu diskutieren. Da geht es schneller es gleich zu erzählen. Also... Nachdem Leod gefragt hat, wo Damion ist, bin ich hier her gelaufen und war auf einmal sehr müde. Ich habe mich hingelegt und bin sofort eingeschlafen. Ich wachte in einer komplett dunklen Welt auf. Ich hatte Angst und rannte vor irgendetwas davon. Mit der Zeit wurde es immer realistischer und dann kamen irgendwann Gortovs Leute. Sie sagten sie wollten jemanden foltern, desshalb bin ich losgegangen um demjenigen zu helfen. Irgendwann kam ich in den einzigen Raum, der beleuchtet war und nachdem ich ein paar Kerzen ausgeblasen hatte und sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah ich Damion. Er hing an zwei Seilen gekettet bewusstlos dort. Dann kamen die Männer. Sie sahen mich und wollten mich töten und dann habe ich irgendwie verraten, dass ich Damion kenne, sie haben mich aufgeweckt und Damion gezwungen alles zu verraten, was er weiß also auch wo seine Freunde sind. Ihm ging es offenbar schon sehr schlecht, denn er willigte ein mit der Bedingung, dass ich frei komme. Ich wollte ihn gerade davon abhalten, als ich auf einmal hier aufgewacht bin, darum wiederhole ich nur: Ich muss zurück" Ich lief wieder los und diesmal hielt Kali mich nicht zurück. Ich fasste in meine Tasche und zog die Karte heraus. Perfekt. Dann ging ich zu dem Baum und setzte mich genau so wi es letztes mal hin. Es passierte nichts. "Bitte. Bitte funktioniere...." Ich schloss die Augen. "Bitte... Er wird sonst sterben..." Meine Wangen waren wieder nass. Es war alles meine Schuld. Ohne mich wäre dass nie passiert. Ohne mich, würde Damion jetzt nicht sterben. Ich legte mich hin, meine Augen waren immer noch geschlossen. "Bitte..."

Ich war wieder in dem hellen Raum. Die Männer schlugen gerade auf Damion ein, aber er blieb still. "Du hast gesagt, wenn wir die Kleine frei lassen verrätst du uns alles", versuchte einer Damion in die Falle zu führen. "Das wart nicht ihr. Und jetzt sag nich doch, denn ich habe gesehen wie erschrocken ihr wart" Der Magier schlug ihm ins Gesicht. Damion begann zu husten. Er blutete aus der Nase und aus dem Mund und er hatte überall blaue Flecken. Er sah nicht so aus als würde er überhaupt noch leben. Ich schloss die Augen. Hier konnte ich nicht stehen bleiben. Sie würden mich irgendwann sehen. Ich musste mich beruhigen, sonst waren wie beide tot. Als ich mich beruhigt hatte, versteckte ich mich und genau zu diesem Zeitpunkt sah der Mann der mich geschnitten hatte in diese Richtung. Ich atmete aus. "Okay. Beruhige dich. Alles ist gut. Alles ist gut", sagte ich zu mir selbst. Wers glaubt... ich schüttle den Kopf. Ich musste mic h langsam echt konzentrieren. Wie konnte ich Damion retten und nicht die Aufmerksamkeit von den Magiern erregen. Denn wir konnten niemals fliehen. Dafür war Damion zu verletzt. Er würde niemals so schnell laufen können und ich war zu schwach um ihn zu stützen. Ich hätte das genauer durchdenken sollen.... Plötzlich rief einer: "Die Karte ist weg! Ich find die Karte nicht!" Der, der mich geschnitten hatte sagte: "Du, du und du, ihr gegt die Karte suchen. Nehmt euch eine Kerze mit. Los! Wenn ihr sie noch findet sind wir alle tot" Er scheuchte die drei aus den Raum. Okay jetzt sollte es einfacher sein. Aber mit zwei Magiern, oder Männern, da die Magischen Fähigkeiten hier offenbar nicht funktionierten, konnten wir auch nicht wirklich fliehen. Sie waren immer noch stärker und schneller als wir. Vielleicht konnten wir es so wie beim Zyklopen machen? Sich einfach vorbei schleichen? Aber wenn die Beiden es bemerkten, konnten sie viel schneller reagieren und sich viel schneller Fortbewegen. "Du.", der Mann zeigte auf Damion "Sag uns jetzt, wo wir deine Freunde finden, oder wir foltern dich so lange, bis du uns alles erzählen würdest. Leider können wir hier unsere Fähigkeiten nicht einsetzten, dann würdest du nämlich nach zwei Sekunden schon nachgeben." Die letzten Sätze murmelte er nur noch vor sich hin. Damion sah ihn an: "Lasst mich frei. Ihr braucht doch gar nichts von mir. Ich weiß nichts" "Du sollst nichts wissen? Das ist ja lächerlich. Also. Wo sind deine Freunde?" "Wo bleiben die denn so lange?" Der Mann holte wieder zu Schlag auf. Ich schloss die Augen. Ich konnte ihm nicht helfen. Denn dann wären wir beide tot. Irgendwas musste ich aber tun... Er schlug zu. Damion keuchte auf. Was konnte ich tun? Der Magier schlug noch länger auf ihn ein und als er nach Ewigkeiten ein Messer zog, unterbrach der andere Mann ihn: "Wo sind die denn so lange? Ich meine, dass kann doch nicht so lange dauern." "Schau mal nach. Und nimm das Messer mit, dann kannst du dich verteidigen, wenn irgendwas dich aufhaltet. Und beeile dich. Wir haben nicht ewig Zeit" Der Mann nahm das Messer und rannte los. Das war meine Chance. Ich nahm einen Kerzenständer einer ausgeblasenen Kerze und schlich mich an. "Erzählst du mir jetzt wo deine Freunde sind?" Damion schüttelte den Kopf. Ich holte aus. Damion sah mich an. "Was ist denn..." Der Magier drehte sich um und machte ein erschrockenes Gesicht. Ich schlug zu. Der Kerzenständer traf seinen Kopf und er taumelte zurück. Er hielt sich den Kopf und wirkte nicht so, als würde er sehr viel erkennen können. Ich löste die Fesseln von Damion und zerrte ihn in den dunklen Gang. Wir rannten und rannten und blieben erst stehen, als wir überhaupt nicht mehr konnten. Ich hielt mich an meine Knie fest und atmete tief durch. Als sich meine Atmung wieder halbwegs beruhigt hatte, sagte ich: "Wir müssen weiter, sonst holt er uns noch ein. Kannst du gehen, oder brauchst du Hilfe?" "Danke", antwortete er "Ich weiß nicht." Ich begann ihn zu stützen und wie gingen schließlich weiter. Ich sah mir die Karte an. "Wir müssen jetzt nach rechts", sagte ich und zog ihn in die Richtung.
Nach gefühlten Ewigkeiten hörten die Verzweigungen wieder auf und wir standen wieder dort, wo ich auf die Magier getroffen war. Jetzt stellten sich mir zwei Fragen. Die erste war; Wo waren die Magier und die Zweite; Letztes mal als ich den Weg gegangen war, war ich so erschöpft, dass ich eine Pause brauchte. Heute hatte ich das Gefühl noch viel weiter zu gehen können. Woran lag das? Ich schüttelte den Kopf. Egal. Ich würde später darüber nachdenken. "Brauchst du eine Pause, oder können wir weiter?", fragte ich "Ich weiß nicht... Ich möchte möglichst schnell hier heraus. Ich war hier schon so lange. Ich bin so froh dass du hier bist." "Okay, dann gehen wir weiter. Es ist nicht mehr weit."

Wir waren endlich angekommen. Es hatte sich angefühlt, als wären es Ewigkeiten gewesen, aber wir waren immer noch fit. Wir hatten keine Pause gemacht und mittlerweile konnte ich die Tür, zum entkommen sehen. Die letzten Meter bis zur Tür liefen wir fast schon, bis wir sie endlich öffneten. Drinnen saß ein seltsames Wesen. Es hatte die Farbe eines Baumes und es war klein und dick und sein Gesicht sah etwas zerdepscht aus. Es sah ein bisschen grimmig aus, aber da es so klein war wirkte es einfach nur niedlich.
Als wir rein kamen starrte es uns eine Weil an. Dann sagte es: "Wer bist ihr? Bist ihr von den Leuten geschickt sein? Sind sie unzufrieden waren? Sind Sie mich töten wollen? Ich bin nicht sterben wollen. Bitte tut mich nicht weh." Ich starrte es einen Moment fassungslos an. Dann erwiderte ich: "Wieso sollte ich dir weh tun? Ich wollte dich nur fragen, ob du uns in die andere Welt, unsere Welt bringen könntest. Er wurde entführt und wir müssen hier so schnell wie möglich weg." Das Wesen begann heftig zu nicken. "Ich verstehe du. Ich sind auch entführt geworden. Ich dich helfen werden." Ich musste auf einmal lächeln. Das Wesen war so süß! "Das ist sehr nett von dir, danke!", sagte ich "Möchtest du etwas dafür haben?" Es schüttelte den Kopf. Dann hob es die Hände und schloss die Augen. Es ging auf uns zu und berührte unsere Oberschenkel, da es weiter nicht hinauf kam. Eine Zeit lang passierte nichts. Dann wurde ich plötzlich in einen schwarzen Strudel geschmissen. Alles wurde schwarz. Ich sah nur noch das Wesen vor mir. Damion war verschwunden.

Ich wachte bei dem Baum auf, das Wesen dicht neben mir. "Damion...", war mein erster Gedanke.

Gohrein - on HoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt