Kapitel 36

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Wir saßen an unserem üblichen Platz. Es war schon dunkel und kalt und ich spürte, dass es bald regnen würde. Aber das war kein Problem, da ich dass Wasser ja sowieso umleiten konnte. Außerdem mochte ich Regen. Diesmal waren alle da, also auch die Bären, was bis jetzt so gut wie nie passiert war. Es war genau zwei Wochen her, seit Damion aufgewacht war und desshalb unterhielten wir uns darüber wann wir aufbrechen sollten. Wir wollten immer noch zu den Rebellen und sehen, ob sie irgendeinen Plan haben. "Naja.. Ich würde noch eine Woche bleiben. Wegen Damion...", meinte Kali. "Mir geht's gut", erwiderte Damion "Wir könnten schon aufbrechen. Wir sollten. Wir haben nicht so viel Zeit... Ich denke Damion könnte bald mehr gute Menschen auf seine Seite bringen und die anderen töten. Er wird immer stärker werden und dann hätten wir keine Chance mehr. Er hat jetzt schon so viele Anhänger. Manche durch Zwang und manche..." Er stockte "Naja egal. Ich finde wir sollten morgen anreisen. Wenn nicht sogar heute." "Hm... ich gebe Kali recht", sagte Darrei "Wir sollten noch ein bisschen warten... Vielleicht glaubst du nur dass es dir gut geht. Ich meine das ist doch manchmal so. Ich meine.. Wir sollten bleiben. Zumindest ein bisschen." "Nein. Wir sollten gehen. Mir geht's wirklich gut. Ihr wisst doch was Gortov alles anrichtet. In der Zeit, in der wir hier herum sitzen zerstört er schon alles... Und das alles dann nur wegen mir." "Es ist erst zwei Wochen her, seit du aufgewacht bist. Du brauchst noch Zeit.", antwortete Adrian. "Ich bin auch dafür, dass ihr noch ein bisschen bleibt", meinte Barok. Marla nickte zustimmend. "Ihr dürft nicht gehen! Was mach ich denn ohne euch. Ich will nicht dass ihr geht. Warum wollt ihr überhaupt gehen?", jammerte Felicia. Ich musste lächeln. Sie war so süß. "Wir müssen, Kleine. Und am besten gleich jetzt.", antwortete ihr Damion "Es tut mir leid" Plötzlich schauten mich alle an. "Was meinst du, Elli?" Ich sah sie alle an. Damion hatte recht. Wir sollten bald aufbrechen. Nicht nur wegen seinen Anhängern, sondern auch wegen Malia. Was war, wenn er heraus fand, dass Malia glücklich war? Was war wenn er ihren Freund tötete? Oder folterte? Außerdem ging es Damion gut. Er wirkte nicht gerade irgendwie verletzt, er wirkte sogar ein bisschen stärker als sonst. "Ich denke...", fing ich schließlich an "Dass Damion recht hat. Wir sollten wirklich bald aufbrechen." Alle außer Damion seufzten etwas genervt auf. "Okay... Dann brechen wir morgen auf.", sagte Kali "Okay", meinten die anderen "Warum hört ihr alle auf mich..?", fragte ich etwas verwirrt. "Ich glaub du weißt am Besten, was wir tun sollten...", meinte Darrei. Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, darum sagte ich nur: "Okay..." Eigentlich wollte ich gar nicht, dass alle auf mich hörten, aber wenigstens machten wir das, was mir am vernünftigsten scheint... auch wenn due anderen vielleicht Recht haben... und uch unrecht und dann alles falsch mache und alles schief geht.. Nein.. Nein.. Egal. Ich schüttelte den Kopf. Oh man. Das war mittlerweile echt schlimm. Ich schüttelte wohl fast durchgehend den Kopf... Ich schüttelte erneut den Kopf. Verdammt! "Okay.. sei einfach still.", dachte ich mir schließlich.

Kurz darauf hatten wir alles gepackt, wir hatten ja nichts. Marla schenkte uns noch eine Decke und gab uns auch etwas zu Essen mit. Als wir fertig dort standen, um wegzugehen kam Adrian und verabschiedete sich von Darrei. "Warum kommst du nicht mit?", fragte ich schließlich. Adrian schaute mich an. Dann sah er zu Marla und Barok. Dann sah er sich Darrei an. "Darf ich denn...?" "Natürlich! Ich dachte, dass das klar wäre. Jeder darf mitkommen." Kali nickte zustimmend. Adrian lächelte "Okay! Dann komme ich wohl mit.." Er umarmte zuerst die Kinder, dann Marla und dann Barok und sagte: "Ich komme zurück." Die Bären nickten. Sie hatten Tränen in den Augen. Irgendwie kam mir dieser Moment total seltsam vor. Wie im Film. Als wäre das alles erfunden und was auch immer... Das war wirklich seltsam. "Okay... Dann gegen wir los?", fragte Adrian, als uns die Bären verlassen hatten. "Ja würde ich schon sagen...", meinte ich grinsend. "Okay... aber wo wollen wir überhaupt hin?" Ich sah meine Freunde an. "Ja... tja... Ich hab keine Ahnung.. Gehen wir einfach gerade aus.." Ich sah meine Freunde noch einmal unsicher an. Kali zuckte mit den Schultern. "Okay... dann gehen wir einfach mal"

Wir waren den ganzen restlichen Tag gegangen und als es schließlich Nacht war beschlossen wir, uns auszuruhen. Nachdem wir gegessen hatten, Darrei hatte wieder mal gekocht, legten wir uns schließlich auf Marlas Decke. Am Rand lag Adrian, daneben Darrei daneben Kali und dann ich und schließlich Damion. Jetzt wo wir wieder unterwegs waren kam es mir so ungewohnt vor. Leod hatte immer neben mir und Kali gelegen und irgendwie kam es mir komisch vor, dass er nicht mehr da war. Kali sah aus, als würde sie das Selbe denken. Ich sollte jetzt besser schlafen.. Es brachte nichts länger darüber nachzudenken.

Nach zirka vier Stunden konnte ich immer noch nicht einschlafen. Irgendwann beschloss ich aufzustehen. Ich spazierte durch die Bäume und irgendwann blieb ich stehen und schloss die Augen. Ich genoss die Natur und eigentlich meine ganze Umgebung, bevor mich wieder schlechte Gedanken einholen konnten. Ich liebte die Natur. Und auch wenn man das nicht wirklich glauben konnte, liebte ich es manchmal alleine zu sein. Ich wünschte es wäre einfacher. Plötzlich kam mir meine alte Deutsch Lehrerin in den Sinn. Wie sie es immer hasste wenn ich das machte. "Ich wünschte es wäre einfacher" Sie hätte mir das es fünfmal unterstrichen und daneben geschrieben: "Was wäre einfacher?" Ich wusste auch nicht wie ich jetzt auf meine Deutsch Lehrerin kam, aber ich wusste, dass dieses es perfekt passte. Ich meine... Es kann alles sein. Und ich wünschte mir, dass alles einfacher wäre. Aber zu sagen: "Ich wünschte alles wäre einfacher" kam mir ein bisschen zu jammernd vor. Als würde ich mein ganzes Leben hassen. Aber das tat ich eben nicht. Ich liebte dir Natur. Ich liebte meine Freunde. Ich war glücklich. Es musste nicht alles einfacher werden. Okay. Ehrlich jetzt? Was war falsch mit mir? Ich sollte aufhören so viel zu denken.. "Hallo. Kannst du auch nicht schlafen?", sagte auf einmal jemand hinter mir. Ich fuhr herum und zog mein Messer, das ich immer bei mir hatte. "Heilige Schei.. bengleister... Erschrecke mich doch nicht so!", stieß ich aus. Kali begann zu kichern. "Entschuldige." Sie setzte sich neben mich "Ich kann auch nicht schlafen. Während wir noch bei den Bären waren ist es mir nicht so aufgefallen. Aber ich weiß nicht... Es ist nicht so, wie es sein sollte. Es ist nicht so, dass er jetzt für immer aus unseren Köpfen verschwunden ist. Ich wünschte sein Kopf würde verschwinden. Aber ich werde mich wohl immer an ihn erinnern. Das ist einfach nur.." Sie begann Kotz Geräusche nachzuahmen. "Ich weiß." "Also ehrlich. Wie hat er das nur tun können? Wie kann man so ein niederwärtiger Schleim-Beutel sein?" Ich sah sie grinsend an "Niederwärtiger Schleim-Beutel?" "Naja ja. Er ist ja genau das. Auch wenn seine Oberfläche nicht so schleimig ist. Innen ist er es auf jeden Fall.", sagte sie trotzig Ich fing an zu lachen "Niederwärtiger Schleim-Beutel.. Also ehrlich diese Beschimpfung muss ich mir merken", lachte ich. Kali sah mich an. Dann fing auch sie wieder an zu kichern. "Ich glaube wir sollten schlafen gehen, Elli. Wir müssen früh wieder los...", meinte Kali. "Ich weiß. Komm, gehen wir zurück."

Gohrein - on HoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt