Nachdem wir aus der Höhle gekrochen waren, klopfte ich mir den Staub von meinem Körper. Ich musste husten. "Hmpf. Wo gegen wir jetzt hin?", fragte ich. "Ich würde sagen immer noch auf den Berg. Ich glaube wirklich dort etwas gesehen zu haben. Ich meine wenn wir nichts machen würden wir nicht so schnell wieder heraus kommen. Wenn das wirklich so eine Wächterwelt ist, dann ist es vielleicht wie bei mir, dass Adrian gefangen ist... oder so..." Ich nickte. "Gut. Dann gehen wir mal los. Da können wir nur hoffen, dass der Berg kein Vulkan ist und deine Bewegung keine Eruption war...", meinte ich scherzhaft. "Vielleicht" Ich grinste Damion an.
Wir waren schon fast auf dem Berg oben. Wir hatten einen kleinen Weg gesehen und kämpften uns gerade nach oben. Als wir schließlich den weg erreichten sah ich wie groß er wirklich war. Er war fast hundert Meter breit. Hier waren auch die ganzen Lebewesen die unten nicht waren. Was wahrscheinlich daran lag, dass es unten viel gefährlicher war... oder so. Plötzlich war ich müde. Oh nein. Sie versuchten einen Schlaf-Zauber auf uns zu wirken. "Damion" "Ja?" "Ich glaub jemand versucht uns einzuschläfern..." "Glaub ich auch." "Gut. Oder ich mein nicht gut... ich meine es ist schlecht... aber gut dass du auch so fühlst also.. äh.." "Schon okay", grinste er. Ich schlug mit der Hand auf meinen Kopf. Gott. "Dieser Ort macht mich noch verrückt", murmelte ich. Plötzlich kippte Damion um. "Damion!" Ich stürzte über ihn. "Komm schon Damion... Alles ist gut... komm.. komm.." Er reagierte nicht. Ich zog ihn auf die Seite. Dort war wieder eine Höhe. Ich hatte normalerweise keine Angst, aber jetzt wenn Damion so da lag... ich musste schlucken. "Alles ist gut...", murmelte ich, obwohl ich nicht wusste, ob ich es zu ihm, oder zu mir sagte. "Damion..." "Ihm geht es gut", sagte eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. Dort stand ein blauer Mann. Inmitten einer orangenen Landschaft. Schon langsam fragte ich mich ob mit meinen Augen alles stimmte. "W..Was..?", versuchte ich zu fragen. "Ich bin Arakogolak" "Ara...?
"-Kogolak. Arakogolak." "Äh... ja.. schöner Name... Darf ich dich auch Ara nennen...?" "Das ist vollkommen irrelevant. Ihr gehört nicht hier hin. Zumindest nicht dieser Schönling hier am Boden. Du warst schon einmal tot. Also in einem Zwischen-Stadium. Bei dir ist es noch akzeptabler. Aber bei dem hier..." Er zeigte auf Damion "...Nicht. Ihr müsst gehen. Im Reich der Toten haben Lebende nichts zu suchen." "Das ist ja unser Problem Ara. Wir können nicht zurück. Also wir wissen nicht wie es geht. Außerdem suchen wir unseren Freund... Adrian... Wir wissen nicht wo er ist" "Das ist mir egal. Ihr seid mir egal. Aber ihr stört die Toten. Geht einfach." "Aber..." Er verschwand. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände. Verdammt. "Elli!" Ich sah zu Damion. "Damion! Du bist wieder wach!" Damion sah mich verwirrt an "DU bist ja umgekippt" "Hä... Gar nicht" "Seltsam... Aber ich hab dich doch hier her gezogen... von der Straße." "Ich schüttelte den Kopf. Ich habe doch das selbe gemacht. Ich glaube, dass das Ara war." "Ara...?" "Er hat gesagt dass er so heißt. Naja eigentlich Ara..Arakogolas... lak... sowas in der Art... Als ob ich mir merken würde wie irgendsoein Typ heißt." "Arakogolak.", meinte Damion "Der hat mich auch besucht. Gesagt wir nicht Toten sollen das Land der toten verlassen. Als ich gesagt hab wir wissen nicht wie, ist er einfach weg gegangen" "Tja der Typ ist wohl nicht sehr einfallsreich. Bei mir wars genau so."
Ich schaute mich um. Ich sah mir den Weg an und die ganzen toten... Leute? Jedenfalls die Toten. Die meisten bemerkten uns nicht. Einige starrten erschrocken zu uns. Wieder andere schauten zwar in unsere Richtung aber scheinten entweder durch uns durch zu sehen oder wir waren ihnen einfach egal. Ich fühlte mich hier nicht wohl. Außerdem war ich immer noch müde. Jemand wollte, dass wir hier bleiben. Aber das würde ich nicht zulassen.
"Wir müssen weiter", sagte ich. Damion nickte. Ich stand auf "Jetzt." Damion gähnte und stand auf. "Alles okay?" "Ja... ja.." Wir gesellten uns zu den Toten. Wir waren schneller als sie. Sie gingen alle sehr langsam. Fast so schnell wie eine Schnecke. Das Tempo war wirklich schwer zu toppen... Wir gingen an den Leuten vorbei. Ich sah mir die Gesichtsausdrücke der Leute an. Es waren nicht nur "Monster". Auch ein paar Menschen waren dabei. Ich sah eine Frau. Ihr langes braunes Kleid war zerfetzt und verkohlt. Die Haut war teilweise schwarz und auch verbrannt. Die Frau weinte. Sie weinte sehr viel. Sie schluchzte und japste aber jeder andere Geist ignorierte sie. Ich ging zu ihr und fragte sie: "Warum weinst du so?" "Mein Kind!", schluchzte sie "Ich habe mein Kind mitgenommen! Es ist hier. Mein süßes kleines Kind. Es ist tot." Sie weinte noch mehr "Es war erst ein Monat alt! Und meine anderen Kinder... Sie haben sowohl ihre Mutter als auch ihr kleines Schwesterlein verloren... Mein Kind... Es war noch so jung" Ich hatte Tränen in den Augen "W..wie alt sind die anderen Kinder?" Sie sah mich traurig an "Vier, Sieben und Elf" Sie schluchzte "Mein Mann konnte nur sie retten... Meine armen Kinderchen" "Wie heißen die Kinder? Vielleicht kann ich ihnen ja helfen... ihnen essen bringen oder so... Und ihren Mann unterstützen. Ich kann Ihnen sagen, dass du sie liebst" "Wie in würdest du das denn machen Kind. Tote können dieses reich nie wieder verlassen." Sie drehte sich um und ging weiter. Das Kind fest in ihren Armen. Es zerriss mir das Herz. Die Mutter musste sich sogar in der Unterwelt um ihre Kinder sorgen. Und das Kleine... Damion nahm mich in die Arme "Alles ist gut, Elli" Ich wischte mir die Tränen aus den Augen, aber sie kamen immer wieder "Du könntest nichts tun. Soetwas passiert manchmal. Bitte mach dir da keine Gedanken. Bitte. Wenn du über all diese Menschen nachdenkst wirst du verrückt. Das könnte kein Lebewesen verkraften" "Aber die Frau war doch erst so jung.. und das Kind..." Damion nahm meine Hand "Komm."Damion zog mich immer weiter. Immer wieder sah ich Wesen im schrecklichen Zuständen. Viele weinten. Ich wollte ihnen helfen aber Damion ließ mich nicht. Wir überholten eine Katze. Im Gegensatz zu den anderen war diese sehr fröhlich. Sie tapste herum und erkundete die Unterwelt. "Damion, wie hältst du das alles aus.. das Leid..?" Damion sah mich an "Wenn man lang genug in Gohrein lebt, hört und erlebt man so etwas oft. Irgendwann lernt man damit umzugehen. Natürlich ist man immer noch erschüttert und es macht einen traurig.. Aber ich weiß auch was ich tun muss damit ich nicht zusammen breche. Man muss das Leid teilweise... ignorieren. Das ist nicht böse. Oder unmenschlich. Oder etwas derartiges. Das ist eine normale Schutzfunktion ohne die man bricht. Außerdem weiß ich, dass es nicht nur schlechtes im Leben gibt. Bevor diese Leute starben hatten sie auch gute Zeiten und Spaß. Und auch die guten Dinge dir mir passieren helfen. Man darf sich nicht auf die deprimierenden Dinge konzentrieren. Sondern auf die positiven. Gott das ist jetzt eine Rede. So eine richtige Eltern-Rede", lachte er. Ich musste grinsen, obwohl ich mich eigentlich nicht danach fühlte. Aber es war einfach Damion.... bei dem musste man lachen...
Wir kamen einem Tor sehr nah. Es war riesig. Entweder man betrat dieses Tor oder man ging einen kleinen Weg der rechts abführte. Ich sah keinen Toten der dort hin ging. "Ich glaube wir müssen dort lang", sagte ich und zeigte nach rechts. Wir näherten uns dem Abgang. Nach zirka zwanzig Metern führte er in eine Höhle. Ich sah mir die Höhle an. Sie war dunkel. Ich sah fast nichts... aber ich sah, dass es nach unten ging... weit nach unten. Ich beugte mich nach vor um mehr zu sehen aber unten war es zu dunkel. Ich wusste nicht ob wir sterben würden, wenn wir sprängen. Plötzlich wurde ich nach vorne geschleudert. Ich schrie auf. Oh Gott. Ich sah nach oben. Ara stand dort. Verdammt. War das wie das Motto. "Wenn ihr aus den Land der Toten nicht gehen wollt, dann sterbt selbst" oder wie..? Damion flog neben mir. Er reichte mir seine Hand. Wir vielen immer weiter. Plötzlich sah ich den Boden...
DU LIEST GERADE
Gohrein - on Hold
FantasyDie 15-Jährige Elli hatte es nicht leicht im Leben. Ihre Eltern haben für sie nie existiert und sie lebt bei ihrem Onkel, der sie aufgenommen hat, in den Bergen versteckt von fast allen. Er will nur dass sie sich ihm hingibt. Doch sie will dies ganz...