Kapitel 7

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Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Ich wusste nicht wieso. "Was war das gerade eben?", dachte ich "Lass den Schwachsinn! Das war wahrscheinlich bloß Einbildung. Du hast dich nur erschreckt." Ich konnte jetzt zum ersten mal sein Gesicht sehen, denn es wurde schon wieder hell. Die Erzählungen haben fast die ganze Nacht gedauert. Als ich ihm jetzt ins Gesicht schaute stockte mir der Atem. Es war atemberaubend. Er schaute aus wie im Traum. Ich schüttelte den Kopf, vielleicht war es nur Einbildung, aber nein. Er war immer noch gleich heiß wie vorher. Seltsam, dass ich das damals nicht bemerkt hatte. Aber es war damals schon Dunkel.... naja egal... jetzt sah ich ihn ja genauer. Er hatte schwarzes Haar und fast genauso dunkle Augen. Er sah aus wie sechzehn und wirkte so, als würde er gut kämpfen können. Ich wurde aus ihm aber sonst nicht wirklich schlau.
Nach einigen Sekunden löste sich meine Strarre. "Was zum Teufel machst du hier?", fragte ich. Ich war sichtlich Erstaunt. "Du kennst ihn?", fragte Darrei. "Naja... Ihr erinnert euch an den Jungen...? Ähm.. ja... das ist er." "Du hast nicht gesagt wie gut er aussieht", meinte Kali. "Ich wusste es nicht", antwortete ich doch als ich die verwirrten Blicke von Kali und Darrei sah fügte ich hinzu: "Es war dunkel..." "Ähhm.... Hallo... Kennst du mich noch? Ich äh... hab Stimmen gehört und bin ihnen gefolgt. Schon seltsam, dass es gerade du warst oder?
Tja... dagegen kann man wohl nichts machen... Äh ja... ist viel passiert seit... starrt mich nicht so an. Das macht mich nervös...", sagte der Junge. Doch ich starrte ihn weiter an. Er fing an zu reden: "Äh... Entschuldige... soll ich ähm... soll ich wieder gehen? Ich kann gerne..." "Nein nein! Passt schon. Ähm... komm doch her und setzt dich zu uns", sagte ich. Kali schaute von mir zu dem Jungen und zog die Augenbrauen hoch. Ich verdrehte die Augen. Er kam und setzte sich. "Warum bist du hier?", fragte ich. "Ich äh... naja... ich..." jetzt schüttelte er den Kopf. Seltsam... das erste mal war er viel selbstsicherer. Plötzlich hob er den Kopf und starrte in eine Richtung. "Wir müssen gehen!", rief er. "Was?" Ich schaute ihn verwirrt an. "Jetzt!!!", schrie er und in dem Moment tauchten sechs Männer in schwarzen Roben auf. Wo kamen die her? Und warum schickten sie sechs Männer für vier Jugendliche? "Es ist zu spät", flüsterte der Junge, währen Kali und Darrei geschockte Laute von sich gaben. "Gleich sechs?", flüsterte Kali. Alle außer mir wirkten, als wäre es ihr Untergang. "Wir sind hier im Auftrag von dem einzig wahren König. Ergebt euch.", sagte einer in der Mitte. "Was zum Teufel wollt ihr von uns? Warum wollt ihr uns verhaften?", rief ich. "Es ist uns untersagt mir Ihnen darüber zu sprechen.", meinte der ganz rechts. Was?! Der, der ganz links stand sagte: "Ergebt ihr euch freiwillig?" "Was? Nein! Ich weiß ja nichtmal was ich getan haben sollte. Vergesst es!", schrie ich bevor die anderen etwas sagen konnten. Diese waren ganz klar gegen meinen Vorschlag. "Wie ihr wollt", sagte wieder der in der Mitte. Die die nicht gesprochen hatten hoben die Hände. Kali schrie auf. Was zum...? Kurz darauf ging Darrei zu Boden. Er flüsterte: "Nein... nein..." Dann stürzte auch Kali. Sie weinte bitterlich. Kurz darauf verzog der Junge schmerzverzerrt das Gesicht. "Lasst... mich... Ruhe... Aahh...", sagte er. Doch er blieb stehen. Dann spürte ich es auch. Sie versuchten in meinen Kopf einzudringen! Oh nein! Sag nicht... Ich versuchte mich mit aller Macht zu wehren. "Nein!!", rief ich. Doch ich war zu schwach, denn alle drei hatten mich jetzt fixiert. Ich hielt noch circa eine Minute stand. Dann drangen sie, ihn meinen Kopf, ein. Es wurde alles schwarz.

Ich wachte in einer Zelle auf. War das real? Ich wusste nur eines. Diese Typen waren Zauberer des Bösens. Verdammt! Was sollte ich tun. Ich schaute mich um. In dieser Zelle war nichts, doch an einer Wand war ein Fenster. Ich sah durch und stolperte zurück. Nein... Kali lag dort. Um sie herum war sehr viel Blut... Sie hatte kaum lebendig ausgesehen, aber ich wusste nicht, ob sie tot war. Ich wollte nicht daran denken. Ich konnte nicht...
Die Tür wurde aufgerissen. Jemand trat herein, doch ich konnte sein Gesicht nicht sehen. "Komm mit", sagte er. Ich hatte keine Wahl. Ich folgte ihm. Er führte mich in eine Kammer. An der Wand hing jemand. Nein... es war Darrei. Er lebte, aber eigentlich kaum noch. Aus seinem Mund lief Blut... Warum...? Sie hatten doch nichts getan... Ich stolperte, als der Mann mich weiter stieß. Als ich weiter ging, kam ich in einem neuen Raum. Ich hatte Tränen in den Augen. Am Boden lag der Junge. Er hatte keine äußeren Verletzungen, war aber bewusstlos. Oh Gott... was war nur passiert... "Er ist vergiftet", sagte ein Mann in einem Thron. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt. "Warum haben Sie das gemacht? Was wollen Sie?!!", schrie ich. Ich bemerkte, dass ich weinte. "Ich will dich. Schließ dich mir an und ich gebe ihm das Gegengift. Sonst... wird er wohl leider von uns gehen...", meinte der Mann. Ich bekam große Angst. Was sollte ich tun? Was konnte ich tun? Die Angst war unerträglich. "Siehst du nicht wie er leidet?" Ich begann zu zittern. Nein... "Willst du ihm nicht helfen?" Nein... Nein... Nein..... "Du musst nur den Schwur ablegen" Nein! Geh weg! Verschwinde!!!! "Schwöre, dass du mir für immer dienen wirst..." Verschwinde! Geh weg! Jetzt!! "...und er wird leben sonst..." Nein, nein, nein, nein, nein, nein... "Neeeeiiin!!!!", schrie ich "Verschwinde!! Du bist nicht real! Verschwinde aus meinem Kopf! Geh weg! Verschwinde!" Zuerst sah er mich belustigt an. Doch der Ausdruck wechselte bald auf entsetzt. Ich schrie so laut ich konnte. "Verschwinde!!!!!!!"

Ich war wieder beim Baum. Kali und Darrei waren immer noch am Boden und auch der Junge war jetzt zu ihnen gestürzt. Die sechs Magier starrten mich entsetzt an. Ich nutzte die Gelegenheit, um mir Kalis Bogen zu schnappen. Für mehr reichte es nicht, denn sie erwachten aus der Starre Jetzt hoben die anderen drei die Arme. Plötzlich stand einer der Männer direkt vor mir. Er griff mich an. Ich wusste nicht wie, aber ich riss rechtzeitig den Bogen hoch und schoss. Er landete auf dem Boden. Seit wann hatte er ein Schwert? Ein zweiter Magier tauchte vor mir auf. Er war zu nah, ich konnte nicht mehr schießen. Instinktiv riss ich die Arme hoch und hielt sie vor mich. "Was sollte das denn", fragte ich mich selber. Doch als der Mann sein Schwert schlug, prallte es ab einer unsichtbaren Wand ab. Was zum...? Er stolperte zurück. Ich warf den Bogen zur Seite, rannte zum ersten Magier und nahm das Schwert, das am Boden lag. Ich richtete mich keine Sekunde zu spät auf, denn der Magier stand direkt vor mir. Ein Zweiter tauchte links von mir auf. Ein Dritter rechts. Verdammt. Ich fühlte gar nichts mehr und steuerte mich auch nicht selbst, aber ich bewegte mich fließend, wehrte Schläge ab und landete selber Treffer. Der Erste ging zu Boden. Kurz darauf der Zweite. Die zwei anderen Magier kamen jetzt auch. Ich wusste nicht was geschah, doch ehe ich mich versah Lage alle auf dem Boden. Ich wusste nicht ob sie tot waren. Hektisch lief ich zu meinen Freunden. Der Junge war wach und starrte mich entsetzt an "Wie...?", fing er an, dich ich unterbrach ihn: "Ich weiß nicht, ist aber jetzt auch egal. Wir müssen hier weg! Kannst du gehen?" "Ich weiß nicht..." "Versuchs!" Verdammt! Was war hier los? Ich hörte rufe dir näher kamen. Nein, nein.... Bitte nicht! "Wo sind sie? Wir müssen uns aufteilen. Wenn ihr sie findet, dann tötet sie! Bis auf das blonde Mädchen, die brauchen wir!" Oh nein!
Sie kamen näher. Ihre Schritte wurden immer lauter. Ich zitterte. Warum musste die Angst genau jetzt wieder kommen? Was sollte ich tun? Ich bemerkte, dass meine Wangen nass waren. Ich musste etwas tun! Ich nahm Kalis und Darreis Hand. "Komm!", rief ich. Ich zog sie ein Stück, doch ich war zu langsam. Ich wusste, dass sie uns einholen würden. Die Katze, die mir am aller ersten Tag, wie lang war das her, äh.. egal, die mir am ersten Tag den Weg gewiesen hatte stand auf einmal vor mir. Was wollte sie? Sie konnte doch auch nichts tun. Sie wanderte um meine Beine. Wollte sie, dass ich sie streichle? Sie hatte mir einmal geholfen... vielleicht konnte sie mir jetzt ein zweites mal helfen? Ich bückte mich und streichelte sie. Kaum hatte ich sie berührt, stand ein kräftiger Löwe vor mir. Doch nicht nur das: Er hatte Flügeln. Der Löwe hatte tatsächlich Flügeln. Keine Zeit zum Nachdenken. Ich zog Kali und Darrei auf den äh... Löwen, dann lief ich zu dem Jungen und half ihm. Auch ihn musste ich auf den Löwen ziehen, er war viel zu schwach. Ich kletterte schließlich auch auf die Großkatze. Sie flog weg. Gerade rechtzeitig, denn dann wurde der Ort auch schon gestürmt. Diesmal waren es acht. Der Anführer war eine Frau. Sie schaute uns nach. Die anderen bemerkten uns auch und sie hoben die Arme. Die Frau sagte etwas. Sie senkten die Arme wieder sahen aber nicht sehr erfreut aus. Ich versicherte mich, dass die anderen sicher lagen und lehnte mich dann zurück. Es war ein sehr großer Löwe. Ich schloss die Augen und die Erschöpfung übermannte mich. Ich schlief ein.

Gohrein - on HoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt