Kapitel 29

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Als ich aufwachte stand ein Junge über mich gebäugt da. Einen Moment lang wusste ich nicht was passiert war, doch kurz darauf traf es mich wir ein Schlag. "Wo ist Damion?", murmelte ich. "Kannst du aufstehen?", fragte der Junge. "Vielleicht. Wo sind meine Freunde?" "Darrei und Kali geht es gut. Sie ruhen sich im Moment aus." "Wo ist Damion?", fragte ich noch einmal. Der Junge seufzte. "Komm mit." Ich stand auf und fiel gleich wieder hin. "Willst du dich noch weiter ausruhen...?" "Nein." Der Junge kam zu mir und half mir auf. Dann gingen wir aus dem Haus. Oder eigentlich aus der Höhle. Ich schaute mich um. Überall um mich herum waren Bäume. Es waren aber keine Loren. "Wo sind wir?" "Du wirst es gleich erfahren. Jetzt komm einmal mit." Ich nickte. "Okay...." Er führte mich in eine andere Höhle, aber ich hatte Angst zu sehen was dort war. Er öffnete die Tür. Dort lag Damion. Er war nicht bei Bewusstsein und er lag halb nackt dort. Man hatte seine Wunde verbunden, aber es blutete durch. Ein riesiger Fleck war auf dem Verband zu sehen. "Damion...", murmelte ich. Ich stürzte zu ihm und das meine ich Wort wörtlich, da ich vor ihm auf den Boden knallte. "Wir müssen ihn neu verbinden", sagte ich. Der Junge nickte. "Ich hol Verband." Ich versuchte mich bequemer hinzusetzen und nahm Damions Hand. Ich sagte nichts. Es war überhaupt nicht so wie in den ganzen kitschigen Filmen, wo die Leute den Bewusstlosen das Herz ausschütten und diese wachen dann auf und es gibt ein Happy End. Wenn er aufwachte müssten wir dann sogar noch Gortov besiegen. Der Junge kam wieder mit ein paar Pflanzen und einem langem Tuch, das als Verband diente. Er legte die Pflanzen neben mich und ich berührte sie. Ich suchte mir zwei passende aus und zerieb sie. "Wie geht's ihm?", fragte auf einmal Kali. Ich zuckte mit den Schultern, öffnete den Verband und rieb den Pflanzen-Saft auf seine Brust. Er stöhnte auf. Also verspürte er Schmerzen. Ich schloss die Augen um mich zu beruhigen, dann begann ich den Verband um Damion zu wickeln. Als ich fertig war legte ich ihn wieder hin und ging aus der Höhle. Kali lief mir nach. "Es wird alles gut werden...", fing sie an, doch ich unterbrach sie: "Bitte. Bitte lass mich kurz allein." Danach lief ich in dem Wald und lehnte mich an den Baum. Ich rutschte auf den Boden und stützte meinen Kopf auf meine Hände, dir wiederum auf meinen Knien gelagert waren. Es war meine Schuld. Ich hätte ihn beschützen sollen. Ich hätte nicht einfach da stehen sollen. Und jetzt war Damion halb tot. Ich begann zu schluchzen. Alles nur weil ich das Junge getötet hatte. Ich hätte es nur betäuben müssen. Es war alles meine Schuld. Ich sollte jetzt dort liegen. Ich legte meinen Kopf an die Knie und schluchzte noch mehr. "Warum...?", war das einzige was ich heraus bekam. Ich saß noch eine Zeit dort, schluchzend und zitternd, bis ich beschloss zurück zu gehen. Ich musste nach meinen anderen Freunden sehen. Auch sie waren wegen mir verletzt worden... Nein. Nicht jetzt. Ich verdrängte meine Gefühle und Gedanken wieder in das hintere Eck in meinem Kopf. Ich fühlte schließlich nichts mehr. Es war so angenehm nichts zu fühlen. Aber ich wusste, was ich in Wahrheit fühlte. Ich durfte nur nicht daran denken. Ich stand auf und ging zurück. Kali stand dort. "Ist alles okay?", fragte sie und ich nickte. "Wie geht es dir?", fragte ich "Ist alles okay? Hast du irgendwelche Schmerzen? Wo sind Darrei und Leod? Geht es ihnen gut?" "Mir geht's gut ich hab nicht so schlimme Verletzungen, so wie Darrei. Leod hat auch keine Schlimme Verletzungen, aber er ist immer nich bewusstlos." "Wo sind wir hier? Wer ist dieser Junge?" "Wie sind im Ariagh-Wald. Mia hat uns hergebracht. Offenbar haben Darrei und ich doch Magie in uns. Naja.. egal. Wie sind bei den Ariagh-Bären", antwortete Kali mir. "Bei Barok und Marla? Und den Zwillingen? Und ist der Junge Adrian? Wo ist Felicia. Und Mia?", überfiel ich Kali mit fragen "Felicia ist bei Garlu und Gari. Mia ist bei ihnen. Sie sind im Wald spielen. Und ja, der Junge ist Adrian. Ich frag mich warum er verfolgt wurde... Er sieht nicht so als würde er so dumm sein und Gortov verärgern. Und er wäre stark genug für die Armee zu arbeiten, also wenn er das wollte. Du hast ihn doch gesehen oder?" Ich musste auf einmal lächeln "Du schwärmst ein bisschen von ihm, oder" "Was, nein!" Kali lief rot an. Ich begann zu kichern. "Nein wirklich nicht", verteidigte sie sich "Ich finde nur, dass er nicht schlecht aussieht... ich kenne ihn ja kaum." "Jaja, ist schon okay", sagte ich "Ich habe Hunger. Gibt es was zu Essen?" "Ja klar komm mit"

Wir saßen um ein Feuer. Kali, Darrei Adrian, die Bären Familie, Mia, Felicia und ich. Darrei bereitete wieder irgendetwas zu und lächelte ganz verträumt vor sich hin. Ich ging zu ihm und setzte mich neben ihn. "Warum denn so glücklich?", fragte ich. Er antwortete: "Keine Ahnung...." "Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht. Du warst in letzter Zeit so... keine Ahnung..." Ich sah ihm forschend an. Noch vor ein paar Tagen wäre er ausgezuckt und hätte geschrien, dass er eh normal wäre und warum wir ihn nicht in Ruhe lassen könnten. Er zuckte mit den Schultern. "Ja. Ich weiß. Ich hatte eine schlechte Phase. Keine Ahnung warum. Ist einfach so." Er seufzte verträumt. Okay.... Ich stand auf. "Wie lang dauert das Zubereiten noch?" "Hm...?" "Wie lange... Ach egal. Ich schau kurz zu Damion und Leod. Ich komm gleich wieder", sagte ich, als ich bemerkte das Darrei mir im Moment nie zuhören würde. Seltsam... So hatte ich ihn noch nie gesehen... Ich schüttelte den Kopf. Ist ja egal... Hauptsache ihm ging es besser.

Ich öffnete die Tür zur Höhle. Dort lag Damion, immer noch bewusstlos. Der Anblick versetzte mir einen kleinen Stich. Ich kniete mich neben Damion. "Bitte wach auf. Ich bin erst einen Tag wach, aber es fühlt sich schrecklich an, dass du und Leod nicht da sind. Ich fühle mich so alleine. Ich weiß dass Kali und Darrei immer nich da sind, aber das ist nicht das Selbe. Es war meine Schuld, dass du jetzt da liegst. Du hast es nicht verdient sondern ich. Bitte wach auf. Ich... ich kann nicht daran Schuld sein, dass es die so schlecht geht. Das geht nicht. I..ich.." Ich begann zu weinen. Na toll auch das noch. Ich stand auf und ging zu Leod Höhle. Ich schaute ihn an. Er sah bei weitem nicht so schlecht aus wie Damion, aber er hatte eine Kopfverletzung. Auch er war bewusstlos. Warum gerade die Beiden? Warum nicht jemand anderes? Wenn ich eines weiß, dann das, dass die Beiden es nicht verdient hatten. Ich setzte mich zu Leod. "Hallo Leod", sagte ich. "Ich denke es wird Zeit aufzuwachen. Die Bären sagen, dass es eine leichte Gehirnerschütterung ist und dass du nicht mehr lange bewusstlos sein wirst, also wach auf. Sonst hab ich gleich zwei Jungs auf dem Gewissen. Und ehrlich. So viele gute Jungs gibt's nicht" Ich versuchte einen Scherz zu machen, erstens, damit es mir besser ging, was allerdings nicht funktionierte und zweitens, Leod aufzuwecken. Vielleicht konnte schlechter Humor ihn ja wecken.... "Ach, du wirst schon einen finden", sagte eine Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen und sprang gleichzeitig einen Meter zurück, wobei ich an dem Nacht Kästchen ankam. Ich hörte es klirren und zuckte wieder zusammen. Na toll. Ich hatte den Kerzenhalter zerstört. "Tut mir leid...", murmelte ich. "Kein Problem", sagte Adrian "Komm mit. Das Essen ist fertig und außerdem tut dir das nicht gut. Du solltest mehr lächeln. Tu dir das nicht an. Und auch wenn du es glaubst: Du bist nicht Schuld. Im Gegenteil. Du hast sogar alle gerettet. Wenn du nicht da wärst, wären jetzt alle tot." "Wenn ich nich da wäre, wäre das alles nie passiert." "Es ist gut, dass das passiert ist. Ich wäre sehr unglücklich wenn es nicht passiert wäre, und versteh das jetzt nicht falsch. Komm mit. Wenn du dich von ihm entfernst, wird es dir sicher besser gehen." Ich nickte. "Okay...."

Wir aßen schweigend das Tier. Ich dachte über Damion und Leod nach. Adrian hatte recht. Ich sollte nicht nicht zu viel damit beschäftigen. Sie werden schon aufwachen... Ich schüttelte den Kopf. "Wirst du meine Mama finden?", fragte Felicia und schaute mich mit großen Augen an. Na toll. Das hatte ich total vergessen. Noch mehr Leute dich ich auf meinem Gewissen hatte. Ich versuchte zu lächeln "Natürlich. Ich werde deine Mama und alle deine Freundinnen finden. Und dann werde ich sie zurückbringen. Ich verspreche es dir." Ich hoffte so sehr, dass mein Versprechen wahr werden würde. Danach schwiegen wir wieder und aßen auf. Nach einer Zeit stand ich auf und sagte: "Ich gehe schlafen. Es war ein anstrengender Tag." Kali nickte mir zu "Gute Nacht." "Gute Nacht", sagte ich und ging zu meiner Höhle. Meine Zimmergenossin Felicia folgte mir. Ich legte sie in das kleine Bett auf meinem Nacht Kästchen. Danach legte ich mich in mein Bett und schloss die Augen. "Schlaf gut, Kleine...", murmelte ich bevor ich einschlief.

Gohrein - on HoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt