Kapitel 31

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Ich verzog mein Gesicht. "Wie oft noch? Es ist nicht deine Schuld", sagte Kali als sie es bemerkte. "Ich... Keine Ahnung... ich... ich..." Ich stand auf und verließ das Zimmer. Mir war das gerade alles zu viel. Ich kam zurück zu dem Lagerfeuer. Wo waren eigentlich die Kinder? Ich schüttelte den Kopf. Ist ja egal. Ihnen wird schon nichts passiert sein. Nachdem ich einige Minuten ratlos dort stand und mich fragte, was ich tun konnte, beschloss ich in den Wald zu gehen. Ich lehnte mich am einen Baum und ließ mich zu Boden sinken. Ich schloss die Augen. Ich spürte, dass meine Wangen nass waren und wischte meine Tränen schnell weg. Es war alles gut. Leod war endlich wach und Damion würde es auch bald sein. Es wird alles gut werden. Ich hoffte so sehr dass das stimmte. Nach einigen Minuten wurde ich plötzlich müde. Desshalb beschloss ich mich kurz auszuruhen, bevor ich zurück ging. Nur ganz kurz...

Es war dunkel. Ich sah nichts. Ich hatte schreckliche Angst. War das ein Traum? Ich wusste es nicht. Wenn ich länger darüber nachdachte, dann war es ein Traum, aber es fühlte such irgendwie anders an als die anderen Träume. Es war nicht einmal so wie der Traum, wo meine Freunde umgebracht werden sollten. Es war ein ganz anderes Gefühl. Das hier wirkte realer, aber nicht so, als würde es jetzt passieren. Ich war ich und niemand anderes. Das waren meine Gefühle, meine Angst. Ich wusste dass ich jetzt nicht länger darüber nachdenken konnte, denn ich musste weg. Ich hörte hinter mir ein Geräusch. Es kam immer näher. Jetzt! Ich lieg los. Ich wusste nicht wo ich hin wollte. Ich wusst ed nicht wo meine Freunde waren. Ich wollte nur weg. Irgendwo musste es dich einen Ausgang geben. Ich lief weiter. Ich durfte kein Licht machen, dann würde ich auffallen. Ich musste weiter im Dunkeln schleichen und nichts sehen. Ich lief und lief und es kam mir vor als wären schon Stunden vergangenen, was allerdings durchaus auch möglich war, in diesem dunkeln Loch hatte ich mein Zeitgefühl vollkommen verloren. Ich hörte wieder Geräusche. Sie kamen näher. Ich hatte mittlerweile vollkommen vergessen, dass das alles nur ein Traum war. Es war so real...
Plötzlich waren sie ganz nah. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich stehen geblieben war. Die Schritte wurden immer lauter. Ich presste mich an die Wand und versuchte die nächste Abzweigung zu finden. Da! Ich stürzte fast hinein. Ich schaute auf, obwohl ich wusste, dass es nichts nutzte. Hoffentlich hatten sie mich nicht gehört. Ich lief weiter. Ich wollte nicht, dass sie mich doch bemerkten. Nach einiger Zeit war es wieder still. Ich hörte nur noch meine eigenen Schritte. Nach weiteren Minuten... oder Stunden, ich wusste es nicht, konnte ich nicht mehr. Ich brach zusammen und schlief sofort ein.

Als ich aufwachte, war ich immer noch dort. Was zum...? Sollte ich nicht eigentlich wieder in die reale Welt gekommen sein? Ich stand auf. Irgendeinen Sinn musste das doch haben? Oder war ich wieder in einer Zwischenwelt? Was war hier los? Nach einiger Zeit des Nachdenkens beschloss ich einfach weiterzugehen. Ich würde es noch herausfinden. Ich hörte wieder Schritte hinter mir. Verdammt! Ich lief weiter. Nicht zu laut auftreten... Die Schritte wurden immer lauter. Sie rannten wohl... aber warum....? Ich schüttelte den Kopf. Egal. Wenn ich jetzt nicht rannte holten sie mich ein. Wenn ich es doch tun würde, würden mich die Leute einholen und mich wahrscheinlich foltern. Und da ich nicht aufwachen konnte würde ich das ganze wahrscheinlich miterleben. Und das wäre nicht sehr schön. Es war zu spät. Sie würden mich finden. Sie hatten mich eingeholt. Ich presste mich wieder gegen die Wand und versuchte nicht zu atmen. Ich schloss die Augen. Bitte seht mich nicht. Naja sehen konnten sie mich ja sowieso nicht. Äh.. Bitte hört mich nicht. Oder spürt. Oder riecht. Oh nein! Ich war gestern so viel gerannt, wahrscheinlich stinkt ich furchtbar! Wenn sie mich rochen.... "Nein.... Alles ist gut... Und jetzt sei leise", sagte ich zu mir selbst. Die Leute liefen an mir vorbei. Es waren insgesamt fünf. Jeder von ihnen war männlich. Ich spürte ihre Überzeugung, für das was sie taten. Sie waren stolz darauf, aber ich spürte, dass es für mich und meine Freunde nicht gut war. Nachdem sie vorbei gegangen waren stand ich immer noch genau so da. Ich wollte nicht, dass sie mich doch hörten. Erst als ich ihre Schritte nicht mehr hörte konnte ich mich wieder bewegen. Ich beschloss aber in die selbe Richtung zu gehen. Vielleicht konnten sie mich ja hier hinaus führen. Nachdem ich ein paar Minuten gelaufen war hörte ich ihre Schritte wieder. Ich begann wieder langsamer zu gehen und folgte ihnen.

Gohrein - on HoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt