Reise in die Vergangenheit

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Nachdem sie mein Herz zum blitzen gebracht hatte machten wir und dann auf den Weg. Zuerst gingen wir an die Bushaltestelle, wo ich sie damals zum ersten Mal gesehen haben soll.

V: Ich bin hier alleine über die Straße gelaufen und war so vertieft, dass ich die auf mich zukommenden Skater übersehen haben, aber du hast mich dann zum Glück noch zur Seite gezogen. Da sind wir dann ins Gespräch gekommen. Ich war damals total hin und her gerissen, zwischen Thomas und dir, aber als Thomas dann mit Ludmi anbändelte war meine Entscheidung schon so ziemlich geritzt. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich dich nur gewählt habe, weil du mir nicht entflohen bist, sondern, weil du bei mir geblieben bist und mich, wenn er mich zerrissen hast, dann hast du mich wieder zusammengeflickt. Ach, du bist einfach zu perfekt für mich. Du warst da, wenn ich dich brauchte und gingst,als ich allein sein musste und ich war mir sicher, dass das unsre kleine Unendlichkeit war. Unsre Chillout Area,... unser Leben. Ich dachte, sowas könne nie passieren.

L: Ich habe auch nie gehofft, dass sowas passiert. Was mir am meisten weh tut, ist dich zu verletzen und ich kann mich nicht dran erinnern. Einfach dieses nichts, ich habe nie gedacht, das Nichts weh tun kann aber es zerstört dich von innen, es fängt von innen an und zerfrisst dich dann immer mehr.

V: Du hast ja keine Schuld daran, es hätte jeden treffen können, ich dachte nur nicht, dass es uns treffen würde.

L: Soll ich dich wie früher in den Arm nehmen? Oder tut das zu sehr weh?

Sie nickte nur hastig und warf sich dann dennoch in meine Arme, die Tränen, die ihre Wangen herunter liefen machten mich verrückt, mon petit chou-fleur durfte nicht weinen. Mir fiel auf, dass ich sie in diesem Moment noch nicht lange kannte, aber ich liebte sie, als sei sie mein Herz.


Als sie sich schließlich beruhigt hatte gingen wir weiter. An einer Ampel musste ich warten -Vilu war schon vor gerannt,... Jetzt wusste ich warum :/ Sie verschwand in einer Bar, der Restobar. Ich kannte diese, sie gehörte Francescas Familie. Als ich das verlassene Resto betrat stand Vilu am verstaubten Klavier und ihr Finger flogen über die Tasten und sie spielte ein Lied, ein anderes ihrer Lieblingslieder. Auf eine Tafel stand Podemos und ich wusste in dem Moment, wo ich mich nur ein bisschen auf die Musik konzentrierte, dass sie dieses Lied spielte. Sie sang ich, ich kannte dieses Lied nicht, doch beim Refrain stieg ich aus Reflex mit ein. Und wieder Flashbacks. Immer wenn wir dieses Lied gesungen hatten, all diese Zeiten sah ich, doch wieder waren diese Momente, das Gefühl schon einen Atemzug später wieder weg,....




Leonetta until the EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt