14. Verbockt?

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POV. Erik

Aus der Ferne sah ich, wie Alex sich noch einmal umdrehte und dann hinter den Bäumen verschwand. Ich löste mich aus meiner Schockstarre und schnappte mir ebenfalls meine Schuhe. Ich fing an langsam den Weg, den ich mit Alex gekommen war hinauf zu trotten. Was war das eben? Ich fand den Kuss einfach unglaublich schön. Darauf hatte ich lange gewartet, sie endlich küssen zu dürfen, aber war das die richtige Entscheidung gewesen? Ich hatte endlich meine Chance ergriffen. Ich bin alleine mit ihr gewesen und Julian konnte mir nicht dazwischen funken. Egal was wir unternommen haben, Julian war immer dabei gewesen. Wir waren immer zu Dritt unterwegs gewesen. Doch ich hatte das Gefühl, dass es zwischen Alex und mir schon immer anders gewesen ist, als zwischen ihr und Julian. Die beiden waren und sind schon immer beste Freunde gewesen, aber das zwischen uns? Ich konnte eigentlich noch nie so wirklich definieren, was das war. Hatte ich sie mit dem Kuss jetzt etwa verstört? Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass sie das auch wollte. Ich war mittlerweile im 2. Stock angekommen, wo sich meins, wie ebenso Julians Zimmer befand. Ich lief mit gesenktem Kopf über den Flur. Kurz vor meiner Zimmertür stieß ich mit jemandem an den Schultern zusammen, aber es war mir egal, wer oder was das gewesen war. Ich wollte einfach nur noch alleine sein. "Heyyy", sagte der jenige. Ich reagierte erst gar nicht drauf. Ich holte stattdessen meine Schlüssel aus der Tasche und schloss meine Tür auf. Ich betrat das Zimmer und wollte die Tür hinter mir zu machen, doch irgendwie ging diese nicht zu. Ich drehte mich um und versuchte ein paar mal mit Kraft die Tür zu zudrücken, aber es ging nicht. "Sag mal Erik, spinnst du?! Mein Fuß ist dazwischen!", sagte Julian. Ich ging eine paar Schritte von der Tür weg. "Sorry, falls du rein kommst, mach die Tür zu!", murmelte ich und lief weiter durch mein Zimmer, auf mein Bett zu. Julian kam mir hinterher gelaufen. Er sah mich fragend an. Ich zuckte nur mit den schultern und seufzte: "Ich hab's verbockt!" Gleichzeitig ließ ich mich rückwärts auf mein Bett fallen, während Julian gegenüber von mir auf dem Sessel Platz nahm. "Was hast du verbockt? Ich versteh nur Bahnhof.", meinte er. "Alex.", sagte ich nur. "Was ist mit Alex? Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!" "Sie war vorhin hier." "Ja, das weiß ich auch du Hirniii. Ich wollte dich eigentlich eh noch fragen, wo du mit ihr hingegangen bist und warum sie dann so schnell weg war. Ich hab sie noch gesehen vorhin." "Ich bin mit ihr zum See gegangen. Es war auch voll schön und so. Dann hab ich sie geküsst und nachdem wir uns dann wieder gelöst hatten, ist sie aufgesprungen und losgelaufen.", murmelte ich und setzte mich auf. Noch bevor Julian antworten konnte, klopfte es an der Tür. Ich seufzte wieder und stand auf, um die Tür zu öffnen. "Was gibt's?", fragte ich und riss mit einem Ruck die Tür auf. "Ich wollte dich und Julian zum Abendessen abholen.", sagte André, der vor der Tür stand. Ich drehte mich zu Julian um und warf ihm einen Blick zu, der heißen sollte, dass er kommen solle. Er verstand meinen Blick und verließ mit mir zusammen das Zimmer. Nach dem ich die Tür geschlossen hatte, stapfte ich den beiden hinterher.

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