13. Unangenehme Situation

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POV. Alex

Als Erik und ich ein komisches Geräusch vernommen hatten, lösten wir uns voneinander. Wir drehten uns um und schauten in den Wald, der sich hinter uns befand. Ich sah nur eine Person im blauen Oberteil, die sich von uns entfernte. Leider war die Person schon so weit weg, dass man nicht mehr erkennen konnte, wer es war. Ich drehte mich wieder zu Erik und unsere Blicke trafen sich. Ich merkte, wie mein Gesicht errötete. Ich zog meine Beine aus dem Wasser und stand auf. Ich streifte meine Hände an meiner Hose ab und schnappte mir dann meine Schuhe. Zwischen uns herrschte eine peinliche Stille. So komisch ist es noch nie zwischen uns gewesen. Erik und ich hatten immer rumgealbert und alle möglichen Dummheiten gemacht, natürlich immer mit Julian zusammen. Wir drei waren unzertrennlich. Hatte unser Kuss eben alles kaputt gemacht, was wir uns aufgebaut hatten? Ich musste mir erstmal darüber klar werden. In der Zeit, in der ich in Gedanken versunken war, war Erik auch aufgestanden und stand dicht vor mir. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und legte sie mir hinters Ohr. Ich ergriff als erstes von uns beiden das Wort und unterbrach damit das peinliche Schweigen. "Ich... ich muss jetzt los. Tut mir leid!", sagte ich. Dann machte ich auf dem Absatz kehrt und ging mit schnellen Schritten den Weg zurück, den wir gekommen waren. Ich dreht mich noch einmal um und sah, dass Erik noch genau so da stand, wie ich ihn eben hatte stehen lassen. Als ich wieder beim Mannschaftshotel angekommen war, verschnellerte ich meine Schritte nochmals. Ich hatte keine Lust jetzt noch auf Chris zutreffen. Ich wollte mich nicht seinem Verhör unterziehen und ihm seine ganzen Fragen beantworten. Ich wollte ihm vor allem die eine Frage nicht beantworten. Was sollte ich ihm denn auf die Frage antworten, was ich denn hier mache? Mal wieder voll in Gedanken rannte ich in jemanden hinein. "Alex! Nicht so stürmisch. Wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken?", fragte Marco, in den ich reingerannt war. "Äh, auf jeden Fall nicht hier!", antwortete ich knapp und begann meine Schuhe anzuziehen. Er lachte und fragte: "Was machst du eigentlich hier?" "Ich wollte eigentlich Christoph besuchen, hat sich dann aber etwas anderes ergeben. " "Aha. Und was war das?", hakte er weiter nach. "Sei nicht immer so neugierig, Reus! Ich erzähl dir das ein anderes Mal. Ich muss jetzt los." "Alles klar. Bis demnächst.", meinte er und zog mich in eine kurze Umarmung. Nachdem ich Marco dann endlich abgeschüttelt hatte, lief ich zur S-Bahnhaltestelle, an der ich auch ausgestiegen war und wartete kurz auf die nächste Bahn und stieg dann ein. Ich ließ mich seufzend auf einen freien Sitz fallen. Meine Güte, war das heute alles unangenehm gewesen.




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