18. Ein verwirrendes Gesprächsende

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"Ach scheiße!", murmelte ich. "Alex? Alles ok?", fragte eine mir all zu bekannte Stimme. Marco half mir hoch. Ich war wohl halb gegen ihn gerannt und dann über seine Füße gestolpert. Er sah mich an und ich sah ihn an. "Oh Gott, Alex. Du hast ja geweint! Was ist denn los?" "Das ist kein Thema, das man auf dem Flur besprechen sollte. Außerdem ist das eine lange Geschichte.", sagte ich mit verheulter Stimme. "Dann komm doch erstmal rein. Ich hab Zeit und bin ein echt guter Zuhörer.", meinte er und schob mich durch seine Zimmertür. Ich ging weiter ins Zimmer und setzte mich dann auf sein Bett. Ich fing an zu erzählen und Marco hörte mir geduldig zu. "Ach, alles ist Scheiße! Ich.. Erik...Nein wir. Erik und ich, wir haben uns gestern geküsst. Danach war es irgendwie komisch. Es ist jetzt irgendwie komisch zwischen uns. Meine beste Freundin, also Nora, hat mich heute angesprochen, warum ich so komisch drauf bin, aber ich habe ihr nichts erzählt. Jedoch hat Julian sie wohl gefragt, ob sie von dem Kuss wüsste. Aber sie wusste ja nichts. Erik hat gestern wohl Julian erzählt das wir uns geküsst haben und Christoph hat uns bei der ganzen Sache auch noch heimlich beobachtet. Jetzt ist Nora wütend auf mich, weil ich ihr nichts erzählt habe. Ich hatte ihr auch schon nicht erzählt, das Christoph mein Bruder ist. Auf jeden Fall redet sie jetzt nicht mehr mit mir. Dann bin ich nach der Schule gleich hier her gefahren, um mit Julian zureden. Das hat aber nichts gebracht. Es ist jetzt eigentlich schlimmer als vorher. Wir haben uns nämlich auch gestritten, aber das Schlimmste kommt erst noch. Wütend wie ich war, bin ich dann ebend zu Christoph und wollte ihn zur Rede stellen, aber das hätte ich mal lieber nicht tun sollen. Ich hab da was gesagt, dass er mir nicht so schnell verzeihen wird und ich werde es auch nicht so schnell aus meinem Kopf streichen können. Ich hab gesagt, dass ich kein Aufpasser brauch, schon gar nicht ihn, weil er ja nie da war!", plapperte ich die ganze Geschichte, hoffentlich verständlich für Marco. "Oh, das ist mies. Es tut mir total leid, wie das für dich gelaufen ist. Ich hoffe das wird schnell wieder. Du solltest dir jetzt erstmal ein bisschen Zeit nehmen, um über alles nachzudenken. Über dich und Erik, über Nora und dich und Julian und dich, aber vor allem über Christoph und dich. Dann solltest du als erstes zu Christoph gehen und dich entschuldigen, aber lass dir Zeit für das Ganze.", sagte er. "Danke fürs zuhören und für deinen Rat, aber ich muss jetzt los.", meinte ich und stand auf. Marco hielt mich allerdings am Handgelenk fest und zog mich zu sich zurück in eine Umarmung, die ich erwiderte. Als wir uns lösten, blieben unsere Gesichter kurz vor einander stehen. Ich wollte gehen, aber Marco drehte seinen Kopf und bewegte ihn nach vorne, sodass seine Lippen meinen gefährlich nahe kamen. "Spinnst du? Ich hab dir gerade alle meine Probleme erzählt und du nutzt die Situation einfach aus?", sagte ich und stieß ihn weg. Als ich Marcos Zimmertür hinter mir zu machte, atmete ich erstmal tief durch und lief dann den Flur zurück. Kurz bevor ich an Eriks Zimmer vorbei ging, öffnete sich seine Tür und er trat in den Flur. Als er mich sah, wechselte sein fröhlicher Gesichtsausdruck in einen besorgten. "Was ist denn los? Warum hast du geweint?", fragte er und machte einen Schritt auf mich zu. "Ach, du hast mir gerade noch gefehlt. Frag doch deine ach so tollen Teamkollegen Christoph und Julian. Dann weißt du Bescheid." sagte ich und rauschte dann ab.





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