5. Die Sache mit der Aufregung

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Die Tage waren echt schnell vergangen, fiel mir gerade auf. Alex und ich saßen gemeinsam im langweiligen AWT-Unterricht. Ich hatte so das Gefühl, dass unser Lehrer sich selbst ziemlich gerne reden hört. Ich finde es zwar schön, dass er uns erzählt, was er in der Stunde vorhat. Schön und gut. Allerdings braucht niemand, wirklich niemand dafür eine Dreiviertel Stunde! Außer natürlich er. Deshalb war es auch kein Wunder, dass alle auf ihren Blöcken herumkritzelten, unterm Tisch am Handy spielten oder sich unterhielten. Während er vorne über irgendein Urlaubsziel mit Sehenswürdigkeiten erzählte, das wir uns unbedingt mal anschauen sollten, wenn wir jemals da wären, stupste ich Alex an, die wahrscheinlich gerade träumte und einfach nur so tat, als würde sie aufpassen, und fragte: "Duu? Heute ist doch Mittwoch, oder?" "Jap. Warum fragst du? War heute irgendwas Besonderes?", fragte sie volkommen verwirrt. Sie schien wohl vergessen zu haben, dass wir heute zum Training eingeladen waren. Ich antwortete ihr also: "Ja klar. Hast du etwa vergessen, dass wir heute zum Training von deinem Bruder eingeladen sind? Ich kann seit dem Wochenende an nichts anderes mehr denken! Ich bin so aufgeregt. Ich glaube, ich bekomme da nachher kein Wort heraus. Ich weiß auch noch gar nicht, was ich anziehen soll. Oh, und was ist, wenn sie mich nicht mögen oder..." Ich merkte gar nicht, dass ich so brabbelte, bis Alex es schaffte mich zu unterbrechen. "Moment. Stopp mal. Es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest", sagte sie sachlich, "Die sind alle furchtbar nett." Ich riss meine Augen weit auf: "Du kennst die?!" Alex nickte. Da blieb ich erstmal für eine ganze Weile still. Ich fand es zwar schon ganz schön krass, dass Alex' Bruder in der Nationalmannschaft Fußball spielt, aber das sie die anderen Spieler auch noch kannte, dass fand ich unfassbar. Als wir den AWT- Unterricht beendet hatten, stürmte ich als erstes aus dem Raum und zog Alex hinter mir her. "Man Nora, nicht so schnell!" "Alex, wir müssen uns beeilen!" "Wieso denn? Wir haben noch genug Zeit." "Aber ich muss mich ja noch umziehen und du weißt wie lange das bei mir dauern kann!", sagte ich während wir schon mit unseren Fahrräder den Schulhof verließen. "Mensch Nora, du musst nicht so aufgeregt sein! Außerdem ist es doch nicht wichtig was du an hast, sondern wie du rüber kommst. Du bist doch sonst nicht so." "Ja ich weiß, aber.." "Nichts aber!" Mittlerweile waren wir bei mir angekommen und gingen i mnein Zimmer. Während ich immer wieder Klamotten aus meinem Schrank zog und auf den Boden warf, machte es sich Alex auf meinem Sofa bequem. Nach einer Weile sagte sie:" Nora, wir müssten dann jetzt los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen. Du bist schön genug!" "Ja, ich bin ja schon fertig!" Wir machten uns auf dem Weg zur S-Bahn und fuhren zum vereinbarten Treffpunkt.

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