Als ich wieder zu mir kam, sah ich nur noch Erik, dessen Kopf über mir ruhte. Er atmete kurz stoßweise aus. Er war wohl erleichtert, dass ich wieder da war. "Hey. Wie geht es dir?", fragte Erik sanft. "Gut.", antwortete ich ihm und setzte mich vorsichtig auf. "Herr Hendricks hat den Sporttag an dieser Stelle unterbrochen. Der Rest des Kurses soll erstmal pausieren.", erzählte er mir, "Kannst du aufstehen? Ich wollte dir übrigens vorhin sagen, dass du Nasenbuten hast. Aber du musstest ja noch ein Tor schießen. Als du gelegen hast, hat es kurz aufgehört, aber deine Nase fängt gerade wieder an zu bluten. Also, wenn du nicht willst, dass du dich nachhher in einer roten Pfütze wieder findest, dann sollten wir uns schleunigst auf den Weg zum nächstgelegenen Waschbecken machen." Ich hatte Nasenbluten? Ach, das ist doch scheiße! Warum passiert sowas eigentlich immer nur mir? Ich stand ganz vorsichtig auf. Als ich stand schossen mir Schmerzen durch den Kopf. Jetzt hatte ich auch noch Kopfschmerzen. Na super! Erik legte einen Arm um mich und ich navigierte ihn, so gut es ging, zu den Waschräumen der Sporthalle. Wir kamen ins Gespräch. "Und ich habe wirklich noch ein Tor geschossen? Daran kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern.", erklärte ich Erik. "Woran kannst du dich dann noch erinnern?" "Mir hat jemand ins Gesicht geschossen. Das weiß ich. Wer es war? Das weiß ich wiederrum nicht mehr. Ab da ist irgendwie alles weg. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich aufgewacht bin. Wer hat mich eigentlich angeschossen?" , fragte ich ihn. Er schaute mich mit großen Augen an. Mittlerweile waren wir im Mädchenwaschraum angekommen. Ich hatte mich über das Waschbecken gebeugt und beobachtete, wie rote Blutstropfen aus meiner Nase in das weiße Porzellanbecken fielen. Erik strich mir immer wieder Haarstränen, die sich aus meinem Zopf gelöst hatten, hinter meine Ohren. Wir standen noch eine Weile im Waschraum, bis meine Nase aufgehört hatte zu bluten. Ich wusch mir noch einmal das Gesicht, um auch die letzten Reste des Bluts daraus zu entfernen. Ich drehte mich um. Ich stand nun mit dem Rücken am Waschbecken und hatte Erik direkt vor mir. Ich zog ihn ein Stück näher zu mir heran. Unsere Köpfe waren nur noch ein kleines Stück von einander entfernt. "Du hast mir immer noch nicht meine Frage beantwortet. Wer hat mich denn nun angeschossen?", fragte ich plötzlich. Erik schaute mich vollkommen verdattert an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Ich fing an zu grinsen und auch er musste schmunzeln. "Ich fürchte, dass dir die Antwort nicht gefallen wird.", setzte Erik seufztend an, "Es war Vanessa." Mir entglitten die Gesichtszüge. "Was?! Die? Nicht im Ernst, oder?" Sofort kehrten die Kopfschmerzen zurück. Ich sollte mich wahrscheinlich nicht so aufregen. Erik zog mich in eine Umarmung. "Reg dich nicht so auf. Was passiert ist, ist passiert. Es konnte ja keiner ahnen, dass sie den Ball nicht richtig trifft." Da der letzte Teil nur so von Sarkasmus triefte, fingen wir beide schlagartig an zu lachen. Erneut verstärkten sich die Kopfschmerzen und ich verzog das Gesicht. Erik strich mir über die Wange. "Komm, lass uns zurückgehen. Einige der anderen machen sich bestimmt schon Sorgen."
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Sprachlos...
FanfictionAlex und Nora sind beste Freundinnen und führen eigentlich ein ganz normales Leben. Die beiden 17-jährigen besuchen gerade die 11. Klasse eines Gymnasiums in Köln. Doch Alex hat ein Geheimnis, das kaum jemand kennt. Noch nicht einmal ihre beste Fr...