2. Eine verspätete Erklärung

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Sie machte die Tür erst nur einen Spalt auf, sodass ich nicht sehen konnte, wer es war. Aber meine Frage nach dem Jemand an der Tür konnte ich mir nun sparen, denn die Tür wurde mit einem Schwung aufgestoßen und ein blonder junger Mann umarmte Alex stürmisch. " Schwesterherz! Lang nicht mehr gesehen. Ich freu mich so!", sagte dieser. Alex erwiderte die Umarmung. Das war also ihr Bruder. Ich wusste das sie einen hatte, aber ich hatte ihn vorher noch nie gesehen. Wir waren jetzt seit der 5. Klasse befreundet, doch ich konnte ihren Bruder bis jetzt noch nicht kennenlernen, da er damals auf irgendein Internat ging und jetzt in Leverkusen wohnt. Nach der Umarmung kam er auf mich zu. Dieses Gesicht kam mir sehr bekannt vor und als er seinen Namen erwähnte fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Er streckte mit die Hand hin. "Hi, ich bin Christoph, Alex' Bruder, aber das weißt du ja sicher schon!" Ich nahm sie und stotterte "Ähm .. Äh ja. Ich bin Nora, ihre beste Freundin." Er lächelte. Ich fand das ganze allerdings nicht so lustig. Als ich sie damals immer gefragt hatte, ob sie mit den Fußballspieler Kramer verwandt sei oder etwas mit ihn zu tun hätte, hatte sie immer verneint und jetzt das! "Alex, kann ich dich mal kurz alleine sprechen?" "Ja klar!", sagte sie zu mir mit einem entschuldigendem Bilck. Ich war auf ihre Erklärung gespannt. Ich bin doch ihre beste Freundin und sie erzählt mir die ganzen Jahre nichts davon, obwohl ich auch mehrfach nachgefragt hatte. Zu Christoph sagte sie noch schnell: "Wir sind gleich wieder da. Geh doch so lange ins Wohnzimmer, wenn du Durst hast nimm dir was! Du weißt ja wo alles ist."

Dann gingen wir nach oben in ihr Zimmer. "Sag mal warum hast du mir das nicht erzählt?", blaffte ich sie an. "Weil ich nicht wollte, dass das irgendjemand weiß! Das hat mir in der ganzen Zeit auch ziemlich viel Stress erspart.", sagte sie etwas niedergeschlagen. "Vertraust du mir nicht oder was?" "Doch, deswegen habe ich ja jetzt reinen Tisch gemacht. Ich wusste ja, dass er heute vorbei kommt! Ich dachte es wäre jetzt an der Zeit um mich allgemein als seine Schwester "zu outen"!" "Ach na schön! Nach fast 7 Jahren unserer Freundschaft, dachtest du es wäre an der Zeit?" "Ja das dachte ich. Können wir bitte später weiter darüber diskutieren? Chris ist doch noch im Wohnzimmer. Was soll der denn von uns denken, wenn wir uns so streiten? Wir haben uns doch so lang nicht mehr gesehen!" "Ja von mir aus, aber denk nicht das die Sache damit erledigt ist. Ich bin immer noch sauer auf dich!"

Wir gingen wieder runter, wo ein gut gelaunter, Wassertrinkender Christoph auf der Couch saß. "Was gab es denn so Wichtiges zu besprechen?", wollte er neugierig wissen. Alex und ich grinsten kurz , wobei mein Lächeln gleich wieder verschwand. Ich war ja schließlich immernoch leicht sauer auf Alex. Wir erwiderten trotzdem im Chor: "Ach nichts!"

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