17. Schlechte Emotionen

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POV. Alex

Wütend auf Nora, wütend auf Julian und wütend auf mich selbst stapfte ich zu meinem Fahrrad und fuhr los. Ich war einfach wütend. Warum müssen sich plötzlich alle Leute in mein Leben einmischen? Ich war echt froh, dass mein Physikkurs heute ausgefallen ist. Ich entschied mich spontan dazu Julian einen Besuch abzustatten. Ich fuhr mit dem Rad ca. eine halbe Stunde durch Köln. Von der Schule aus, durch die Stadt und dann noch etwas weiter raus aus Köln, da sich das Mannschaftshotel etwas abgelegen befindet. Als ich angekommen war, stellte ich mein Fahrrad unten auf dem Hof ab. Dann ging ich zum Eingang und lief bis in den 3. Stock. Dort ging ich an den  Zimmer 12 und 13 vorbei und klopfte dann bei Zimmer 14. Keine 3 Sekunden später öffnete mir ein nur mit einem Handtuch bekleideter Julian die Tür. Anscheinend habe ich ihn gerade nach dem Training abgepasst. "Hey, was machst du denn hier?", fragte er mich überrascht und bat mich rein. Als die Tür hinter mir zu ging, platzte es aus mir heraus. "Was fällt dir ein einfach Nora zu erzählen, dass Erik und ich uns geküsst haben? Spinnst du! Ich dachte wir wären Freunde. Woher weißt du das überhaupt?" ".. Ich ehm... dachte, dass Mädchen sich immer alles erzählen. Ich wusste ja nicht, dass Nora das nicht wusste. Außerdem hat Erik mir das gestern erzählt, sowas erzählt man sich nämlich unter besten Kumpels und Christoph hat euch wohl gesehen und das dann heute Morgen alles André berichtet und ich habe es zufälligerweise mitbekommen.", erklärte er mir sachlich. Innerlich rastete ich gerade aus. Ich riss die Tür auf, stürmte auf den Flur und knallte die Tür wieder zu. Ich lief den Flur bis zum Ende, wo sich Christophs Zimmer befand. Jetzt wollte ich ihn zur Rede stellen. Ich wollte gerade klopfen, da ging auch schon die Tür auf und ein verdutzter Christoph sah mich an. "Was willst du denn hier?", fragte er. "Du brauchst gar nicht so dumm zu fragen, du weißt doch was passiert ist!", entgegnete ich. "Ja, ich will auch mit dir reden. Was fällt dir eigentlich ein, diesen Bastard von Erik zu küssen?" Ich schnappte nach Luft. Ist das sein Ernst? "Das ist immer noch meine Sache, wen ich küsse und wen nicht. Ich bin alt genug, um sowas alleine zu entscheiden. Ich brauche keinen Aufpasser...Schon gar nicht dich, du warst ja nie da.", schrie ich fast. Fuck! Was habe ich da gerade gesagt. Christophs Gesicht wurde traurig und ich konnte in seinen Augen sehen, dass das was ich gerade gesagt habe ihn wirklich verletzt hat. Tränen bahnten sich den Weg meine Wagen hinunter. "Ich glaube es ist besser, wenn du jetzt gehst!", sagt Chris trocken und knallte mir die Tür vor der Nase zu. "Aber... Chris! Es tut mir leid. Ich wollte das nicht sagen.", brüllte ich durch die geschlossene Tür, in der Hoffnung, dass er mich hörte. Ich heulte mittlerweile so richtig und nachdem sich nichts rührte, rannte ich den Flur zurück. Allerdings stolperte ich schon nach ein paar Metern und landete hart auf dem Boden.






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