Part 11

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Ein nerviges Klingeln reißt mich aus meinen Träumen. Verschlafen versuche ich heraus zu finden, wo das Geräusch herkommt. Als ich den Übeltäter entdeckte, stöhnte ich frustriert auf. Es ist mein Wecker, der mich daran erinnert, jetzt aufstehen zu müssen. Mühsam rappelte ich mich auf und schlenderte ins Bad. Eine Dusche ist das Einzige, was mich jetzt wach bekommen würde. Also ziehe ich mich aus und lasse dann das kalte Wasser auf mich prasseln. Erschrocken das es so kalt ist, quickte ich auf. Ich verteilte das Shampoo auf meinem Körper und in meinen Haaren. Als Nächstes spülte ich alles aus und öffnete dann die Tür. In einem Handtuch eingewickelt, flitzte ich in mein Zimmer. Und Tatsächlich; nach dem Duschgang bin ich wach. Beziehungsweise wacher als vorher.

Ich entschied mich für eine schwarze kurze High Waist shorts und dazu eine weiße Bluse, die ich vorne in die Hose stecke. Dazu trage ich schwarz weiße Nike Free Run. Meine Haare stecke mir genau wie gestern, nach Hinten.

Da ich so lange beim duschen gebraucht habe, bleibt mir keine Zeit um zu frühstücken. Ich packe mir nur noch schnell einen Apfel ein und gehe dann aus dem Haus.

Im Cafe ist heute nicht viel los, Vereinzelt sitzen ein paar Leute an ihren Tischen und schlürfen ihren Kaffee, während sie die Zeitung lesen oder am Laptop Berichte schreiben oder Recherchen machen.
Liegt wohl daran, dass die Woche zu Ende geht. Heute ist Donnerstag. Die Leute geben nochmal Vollgas, damit sie morgen früh Feierabend machen können und verdient in ihr Wochenende starten können.
Ergebnis: Sowohl Anton als auch ich stehen am Tresen und beobachten die Gäste. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen: Menschen beobachten.
Gegen Mittag macht sich dann mein Magen bemerkbar. Immerhin habe ich außer einem Apfel noch nicht weiter was gegessen und Zeit für ein Lunchpaket zu machen, hatte ich auch nicht. Ich versuchte meinen Magen zu ignorieren. Dieser hat aber seinen eigenen Kopf und macht mit einem lauten Knurren deutlich, dass ich was zu mir nehmen soll.
Da ich am Tresen stehe, fülle ich mir ein Glas mit Leitungswasser und trinke es in kleinen Schlucken leer.
5 Minuten später fängt mein Magen aber wieder an zu knurren.
Ich wollte gerade mein Glas wieder füllen, als Anton das Wort ergriff.
"Ich bezweifel, dass dein Magen Ruhe gibt, wenn du ihn nur mit Wasser füllst."
Anstatt auf ihn zu hören, leerte ich das Glas, indem ich während seines Vortrages Wasser hinein gemacht hatte, in einem Zug. Kopfschüttelnd ging Anton zu einem alten Mann, der winkt und somit signalisiert, dass er gerne was bestellen würde.

Seitdem Anton die Bestellung des Herren aufgenommen, fertig gemacht und raus gebracht hat, habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Fragend schaue ich mich indem Lokal um. Keine Spur von ihm. Vielleicht musste er mal für kleine Jungs oder er macht gerade Pause. Alles ist möglich.
Ich habe gerade die neuen Bestellungen an die entsprechenden Gäste gebracht, als ich Anton am Tresen sitzen sehe.

"Wo warst du?", fragte ich ihn.
"Ich habe uns Sandwiches zubereitet." teilt er mir mit und zeigt dabei auf den Teller vor ihm, der mit Sandwiches befüllt ist. Daraufhin schaue ich ihn fragend an.
"Dein Magen knurrt in einer Tour, außerdem habe ich selber Hunger." erklärt er mir.
Als ich immer noch keine Anstalten mache mich hin zusetzen, drückt Anton mich an den Schulter runter, sodass ich auf einen Barhocker Platz nehme. Er nimmt sich ein Sandwich und schiebt den Teller dann zu mir. Zögerlich nahm ich mir eines der goldbraun gebackenen Sandwiches. "Mhm Danke!", sagte ich verlegen und beiße von dem eben mir genommenen Sandwich ab.
"Keine Ursache.", sagt er nur und isst weiter.

"Na los, bedien dich ruhig!", fordert mich Anton lachend auf. Er muss meinen gierigen Blick, den ich auf den vollen Teller geworfen haben, gesehen haben. Ich schnappe mir wie er es verlangt hat, noch ein Sandwich. Dieses mal esse ich langsamer und schlinge nicht so. Ein paar Manieren habe ich dann doch, welche ich zeigen kann.
Anton schiebt sich gerade sein drittes in den Mund, als ich mein zweites aufgegessen habe.
Zufrieden und mit vollem Magen sitze ich am Tresen und mag mich nicht bewegen.
"Hat es dir geschmeckt?", fragt mich Anton.
"Ja, danke- sehr gut.", bedankte ich mich.
"Ich hoffe, dein Magen gibt jetzt Ruhe.", lacht er mich aus.
"Wird er.", vergewisserte ich ihm. "War ja nicht auszuhalten. Es hat sich angehört, als lebe ein Monster in dir.", fügt er hinzu.
"Das ist frei und sitzt neben mir.", grinste ich ihn an.
"Da bin ich einmal nett zu dir und jetzt kommst du mir so..", er versucht Ernst zu bleiben, scheitert aber kläglich. Um sein Lachen nicht zu zeigen, nimmt er sich den Teller und bringt ihn in die Küche. Ich sehe trotzdem wie er grinst.
Gestärkt gehen wir an die Arbeit.

Zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt