Part 48

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"Ich wusste, dass ich dich hier finde.", ich brauchte mich nicht umdrehen um zu wissen, dass Anton gekommen ist. Ohne ein weiteres Wort lässt er sich neben mir nieder. Seine Schulter berührt leicht die meine und sofort ist alle Kälte von mir gewichen. Eine Gänsehaut überkommt mich und mein Herz spielt verrückt. Ich würde glatt sagen, Anton kann meinen Herzschlag hören. So unbeschreiblich hämmert mein Herz. Wie immer, wenn Anton auch nur in meiner Nähe ist. Er muss mich nicht einmal berühren. Einzig und allein ein Blick, sogar ein Wort nur und mein Herz schlägt in einem unnormalen Tempo und mein Magen spielt verrückt. Die Welt um mich herum steht still und ich nehme nur noch ihn war. Wie sehr ich mir wünsche, dass er mich anschaut. Das er mich berührt. Er soll mich halten als würde ich, wenn er mich loslässt,verschwinden. In Luft auflösen. Jedes mal wenn er geht, platzt die Seifenblase. Ein kleiner Stich und alles ist vorbei. Und danach fühlt es sich an, als wäre nie etwas gewesen. Nur ein Traum. Eine Einbildung. Doch tief im Inneren weiß ich, da ist was. Zwischen ihm und mir gibt es eine Verbindung. Egal wie sehr ich mich dagegen sträube, ich kann es nicht ändern. Widerstand ist zwecklos. Gegen die Liebe ist jede Wehr umsonst.
Ich habe versucht mich von ihm fern zu halten. Auf Abstand zu gehen. Aber was hat es gebracht- er ist mir gefolgt.
Dabei habe ich den gesamten Tag über getan als wäre alles gut. Habe ganz normal mit ihm gesprochen. So wie immer.

"Was machst du hier?" Mein Blick bleibt weiterhin auf das Wasser gerichtet. Ich weiß, dass wenn ich ihn anschauen, ich mich verliere.

"Ich habe dich gesucht." Ich spüre seinen Blick auf mir. Zusammen reißen, denke ich. Wenn ich jetzt schwach werde, dann war es das.

"Verdammt, Tori!", er klingt verzweifelt. Kein Wunder.

"Was ist los? Denkst du ich bin blöd? Du bist mir heute aus dem Weg gegangen. Ich möchte wissen Wieso?", er nimmt meine Hände, die auf meinem Schoß lagen, in seine. Ich bin gezwungen mich zu ihm zu drehen. Mein Gesicht ist auf unsere Hände gerichtet. Wenn er wüsste, wie sehr ich mich danach sehne, ihm zu sagen, was mit mir los ist. Wie ich fühle.

"Bitte.", fleht er mich an und zwingt mich ihn anzusehen. In seinen Augen zeichnet sich Trauer ab. Ich kann nicht anders als schwer zu schlucken. Er wirkt so verletzt und zerbrechlich.

"Warum?", ich bin mir nicht sicher, ob er mich gehört hat. Meine Stimme ist nicht mehr als ein flüstern.

"Ich habe mir Sorgen gemacht!", während meine Stimme ein Flüstern war, brüllt er förmlich. Ich sehe ihm nach. Er sitzt nicht mehr neben mir, sondern steht einige Meter hinter mir.
"Es ist alles gut.", ich glaube nicht, dass er mir glaubt. Schließlich glaub ich mir nicht einmal selber.

"Ja klar Tori. Das sehe ich.", sein Sarkasmus ist nicht zu überhören.

"Es ist wirklich alles gut. Mir geht es nicht besonders. Ich glaube ich werde krank." Ich hoffe meine Worten klingen einigermaßen Glaubwürdig.

"Du lügst. Ich merk das." und weg ist er. Ich dreh mich um. Wo er eben noch stand, ist niemand. Das Einzige was ich sehe, ist ein Schatten, der im Wald verschwinden. Und schon war ich wieder allein.
Warum ich ihm nicht die Wahrheit gesagt habe? Was bringt das schon. Es ist besser, wenn er nichts von meinen Gefühlen erfährt. Noch besser wäre es, wenn ich mich von ihm fern halte. So schwer das auch sein wird. Aber das eben zeigt doch, dass nichts mehr normal zwischen uns ist. Das es nicht so werden kann, wie es einmal war. Und das, wissen wir beide.

Zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt