Part 41

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"Hi", sage ich zurück und lasse mich in eine Umarmung ziehen.

"Du auf einer Party?" Zwei Augen schauen mich verblüfft an.

"Ich kann es auch nicht glauben..", sage ich lachend.

"Dir ist bewusst, wessen Party das ist oder?", staunen steht in ihrem Gesicht geschrieben.

"Ja und wo wir bei dem Thema sind, hast du Anton gesehen?", dabei suche ich mit meinen Augen den Raum ab.

"Ich glaube er ist in Küche.", antwortet sie mir.

"Läuft da was?" Clara wackelt mit den Augenbrauen. Ich sehe zu, dass ich wegkomme. Clara und ich waren mal gute Freundinnen, aber das ist schon länger her. Sie ist eine kleine abgedrehte. Ihr größtes Hobby: Haare färben. Es gibt keine Farbe, die sie noch nicht hatte. Derzeitig trägt sie rosa. In ihrer Nase hat sie ein Piercing und auf dem Handgelenk eine Rose tätowiert. Liz sagt immer, sie habe einen an der Klatsche und sollte mal zum Psychodoc. Ich hingegen bewundere Clara. Sie tut und sagt, was ihr in den Sinn kommt. Aber immer bedacht darauf, für ihre Freunde da zu sein.
Kopfschüttelnd gehe ich in die Küche.

In der Küche stehen jede Menge leere rote Becher- High School Klischee. Außerdem jede Art von Alkohol und leere Essenkartons. Mitten auf der Küchenplatte steht ein Bierfass.
Ich will gerade wieder rausgehen, weil ich Anton nicht sehe, da kommt er durch die Tür. Er trägt eine enge schwarze Hose, ein einfaches weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt. Nichts besonderes, trotzdem sieht er verdammt gut aus.

"Genug gestarrt?", grinsend schaut er mich an.

"Ich hab nicht gestarrt.", verteidige ich mich.

"Und wie du das hast!", lacht Anton und kommt auf mich zu.

"Nicht wahr!"

"Geb es zu Kleine." seit den vergangen Tagen nennt er mich Kleine. Er macht sich dauernd lustig über meine Größe. Ich bin gut 1 1/2 Köpfe kleiner als er.

"Du sollst mich nicht so nennen!", nuschel ich gegen seine Brust.

"Schön das du da bist.", er lässt mich wieder los. Wir stehen uns aber immer noch sehr nahe.

"Willst du was trinken?", fragend blickt er mich an und schafft zwischen uns Platz.

"Gerne.", dankend nahm ich den Becher an, den Anton mir hin hielt. Ich trinke einen Schluck und bekomme sofort das husten.

"Zu stark?", er klopft mir auf den Rücken.

"Ich trinke lieber Cola.", sage ich nachdem ich mich beruhigt habe.

Anton reicht mir einen Becher mit Cola. Wir bleiben vorerst in der Küche und unterhalten uns. Hier hören wir zwar auch Musik, aber nur gedämpft. Ich sitze auf einer sauberen Fläche auf der Kücheninsel und lache über einen Witz von Anton, da kommen zwei Jungs reingestürmt und zerren Anton mit sich mit.
Wie bestellt und nicht abgeholt sitze ich nun alleine in der Küche.
Weil ich nicht zurück in die Meute will, nehme ich mein Handy aus meiner kleinen Tasche und surfe auf Instagram. Zwischenzeitlich kam immer wieder mal jemand rein. Entweder wurde ich ignoriert oder von irgendwelchen besoffenen Typen angemacht.
Ich beschloss, dass ich nun lange genug da war. Mittlerweile ist es schon kurz vor Mitternacht. So lange zu bleiben hatte ich gar nicht vorgehabt.
Im Haus befindet sich Anton nicht, weshalb ich nach Draußen gehe. Wenn ich dachte, dass das Haus riesig ist, dann bin ich jetzt geflashed. Eine große Terrasse erstreckt sich, gefolgt von einem Pool und einer riesigen Rasenfläche, von der man heute nicht viel sieht. Über all stehen Menschen; Tanzen, trinken, machen miteinander rum. Wasserbälle fliegen durch die Gegend und im Pool sind weitere Gummielufttiere. Stellt euch mal vor, es gibt sogar Weiber die anscheinend ihre Bikinioberteile vergessen haben und ihren BH nicht nass machen wollten.
Ich wende meinen Blick vom Pool und halte weiter Ausschau. Ich entdecke Anton an der Terrassentür und winke ihm. Auch er erkennt mich und kommt auf mich zu. Das war das Letzte was ich gesehen haben, denn kurz darauf werde ich angerempelt und falle nach hinten. Statt auf einen harten Boden, landete ich im Pool. Ich weiß nicht was besser ist.
Hustend komme ich an die Oberfläche und greife nach der Hand, die mir entgegen gestreckt ist.

"Sag doch nächstens gleich, dass du baden willst, dann wäre ich mitgekommen.", ich komme triefend nass neben Anton zum stehen und funkel ihn böse an.

"Haha, ganz witzig." Noch ein Grund mehr nach Hause zu wollen.

"Hey, jetzt lach doch mal!", Anton versucht mich zum lachen zu bringen, doch meine Laune ist im Keller.

"Ich werde los.", teilte ich ihm mit und ging los. Anton macht mir aber einen Strich durch die Rechnung, indem er mich am Handgelenk festhielt und zurück zieht.

"Du kannst nicht so nach Hause gehen!", bestimmt er.

"Ich bin mit Fahrrad da."

"Noch schlimmer. Du kommst jetzt mit!", bestimmt er und zieht mich ins Haus. Ich folge ihm die Treppe hoch. Im Flur gibt es dutzende Türen. Die letzte Tür rechts ist seine Tür. Er holt aus seiner Hosentasche einen Schlüssel, schließt auf und schiebt mich hinein.
Sein Zimmer ist nicht groß, aber auch nicht klein. Er hat einen weißen Dielenboden und weiße Wände. Ausnahme ist die rechte Wand. Dort ist eine Weltkarte in grau/blau gezeichnet. Darunter steht ein großes Bett. Gegenüber von der Tür sind zwei große Fenster, durch die man das Geschehen im Garten sieht.
Links befindet sich ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch. Richtig neidisch bin ich auf das große Bücherregal das sich an der Türseite befindet. Wer das Zimmer betritt sieht es nicht. Erst wenn man drinnen ist und sich dreht.
Während ich sein Zimmer unter die Lupe genommen habe, gab er mir was von sich zum anziehen.

"Daa..nke.", sage ich schüchtern und nehme T-Shirt, Socken, die kurze Sporthose und die Boxershorts in die Hand.

"Obwohl dein jetziges Outfit gefällt mir auch." In seinem Gesicht bildet sich ein dreckiges Grinsen und seine Augen glänzen.
Nichts ahnend schaue ich an mir herunter. Auf dem ersten Blick entdecke ich nichts besonderes, doch als ich bei meinem vom Wasser klebrigen Top hängen bleibe, muss ich schlucken. Der schwarze spitzen BH, der vorher verborgen war, zeichnet sich nun vollständig ab. Wie kann ich auch so dämlich sein und keinen weißen oder Hautfarbenden anziehen?! Reflex artig verschränkte ich meine Arme davor. Beschämt sehe ich auf den Boden.

"Das muss dir doch nicht peinlich sein.", spricht Anton zu mir. Ich kann mir sein Gesicht dabei gut vorstellen.

"Wo ist das Bad?", ich nutze die Chance das Thema zu wechseln.

"Hier gleich rechts.", er deutet auf eine Tür an der linken Wand, die ich vorher gar nicht bemerkt hatte.
Schnellen Schrittes ging ich ins Bad.
Bevor ich jedoch die Tür schloss, rief Anton mir zu. "Du kannst bei mir schlafen. Also nur wenn du willst...natürlich."

"Ich weiß nicht recht..", unsicher blicke ich ihm entgegen.

"Es ist spät, zudem bist du durch gefroren und deine Kleider sind nass."
Ich weiß immer noch nicht so recht, was ich antworten soll. Auf der einen Seite bin ich wirklich zu müde um noch zu fahren. Andererseits ist es mir unangenehm bei ihm zu schlafen.

"Geh duschen oder von mir aus auch in die Wanne und dann leg dich schlafen. Du siehst müde aus.", liebevoll sah er mich an und ging dann aus dem Raum.
Ich entschied mich für eine warme Dusche. Aufgewärmt zog ich mir die Boxer und das T-Shirt an. Meine Unterwäsche legte ich so lange auf die Heizung. Im Vergleich zu meinem Slip, trocknete mein BH nicht so schnell, weshalb ich mich ohne BH ins Bed legte.

Zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt