Part 13

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Nachdem Luke sich vorgestellt hat, erklärte er zusätzlich, dass ihm das Café gehört. Diese Aussage hat mich verwirrt. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das Café einer Frau gehört. Meine Verwirrung muss er bemerkt haben, denn er gab mir eine Erklärung. Das Café gehörte ursprünglich seiner Tante. Da diese aber vor kurzem Schwanger wurde und mit ihrem Mann, wenn das Kind da ist, auszuwandern vorhat, hat sie das Café ihrem Neffen über schrieben. Seit ein paar Monaten, ist das Café somit in seinem Besitz.
Komisch finde ich nur, dass ich ihn noch nie hier gesehen habe.

Er fragte mich, wie ich es hier finde. Ich sagte ihm, dass es mir gefällt und ich mich wohl fühle. Diese Antwort erfreut ihn.
Außerdem fragt er, wie ich so mit Anton zu recht komme. Ich sagte, dass wir miteinander klar kommen. Nicht mehr, nicht weniger.
Daraufhin lacht er nur und erklärt, dass Anton sehr eigen sein kann. Aber wenn er einen erstmal in seine Nähe gelassen hat, bleibt das so. Jetzt bin ich die jenige, die lacht. Bevor ich jedoch Luke sagen kann, warum ich lache, stößt Anton zu uns.

"Hey Luke!", ruft Anton fröhlich und die beiden machen diesen Jungs/Männer Handschlag. Anscheinend hatte seine heutige muffige Laune wirklich was mit mir zu tun, denn jetzt ist er ganz anders drauf.
"Na Bruderherz, alles gut?", antwortet Luke. Die beiden fangen ein Gespräch an. Ich stehe daneben und bin sichtlich durcheinander. 1. Luke gehört das Café. Somit ist er 2. mein Chef und 3. er ist der Bruder von Anton. Ein Glück habe ich nichts falsches gesagt.
Die Zwei sind immer noch in einem Gespräch vertieft. Um meinen Kreislauf wieder in den Schwung zu bringen, hole ich mir ein Glas voll Cola. Ich trank meine Cola in einem Zug leer und schnappte mir dann einen Lappen, um damit die Theke zu wischen. Ich werde jedoch in meinem Vorhaben unterbrochen.
"Setzt dich doch mal hin Tori!", weist mich Luke zurecht. Ich tue was er von mir verlangt.
"Du bist, wie ich sehe, eine von den ganz fleißigen.", stellt Luke anerkennend fest.
"Naja", druckste ich herum. "Ich versuchte, meine Arbeit zu machen.", sagte ich. "Diese Einstellung gefällt mir.", antwortet Luke und lächelt mich dabei an. Zum Vorschein kommen zwei gerade Reihen, strahlend weißer Zähne. Dieser Kerl, könnte bei einer Zahnpastawerbung mit machen.

"Anton, sag doch Nächstens gleich, dass Tori so gut aussieht. Dann hätte ich sofort zugestimmt!", wendet er sich an seinen Bruder. Auf seine Aussage erröte ich. Schließlich war das gerade ein Kompliment und mit Komplimenten konnte ich nicht umgehen. Als mir aber bewusst wird, was Luke noch gesagt hat, drehte ich mich zu Anton. Dieser wendet sich aber sofort ab, als er sieht, dass ich zu ihm schaue.
Anton sagt nichts, daher ergreift Luke das Wort. "Du musst wissen, ich wollte hier nicht noch einen einstellen. Es gab schon so viele Probleme mit neuen Leuten." Ich schaue ihn interessiert an, damit er weiter redet.
"Mein kleiner Bruder aber..."
"Luke lass es.", unterbricht ihn Anton scharf.
Luke lässt sich aber nicht stören und fährt fort. "Mein kleiner Bruder hatte so gebettelt, da konnte ich nicht anders, als ja zu sagen."
"Was heißt hier gebettelt?", mischt sich Anton ein. "Ja, gebettelt. Soll ich Victoria deine Worte noch einmal vormachen? Ich erinnere mich noch genauestens an deinen Wortlaut..", provoziert Luke seinen Bruder.
"Du übertreibst!", sagte Anton.
"Ich glaube ja nicht.", lacht Luke.
"Ich wollte lediglich weniger Arbeit haben und da kommt eine zweite Kraft günstig.", redete er sich raus.
"Jaja...", neckte Luke ihn weiter. Ich lasse meinen Blick zwischen den beiden hin und her wandern. Während Luke sein grinsen nicht verstecken kann, wirkt Anton eher so, als versuchte er Luke zum schweigen zu bringen.
Kann es sein, dass Anton sich für mich eingesetzt hat? Ich meine sein Bruder hat betteln gesagt und ich glaube nicht nur, damit er ihn aufziehen kann. Es wäre aber auch logisch, dass Anton einfach noch Jemanden zur Unterstützung gebraucht hatte.
Aber warum sollte er dann ausgerechnet mich vorschlagen? Er kann mich doch nicht mal leiden. Ich muss ihn nicht verstehen.

"Tori, macht mehr zusätzliche Arbeit, als das sie mich entlastet.", wechselt Anton das Thema und lenkt so von sich ab.
Tori. Wie intensiv er meinen Namen sagt, beziehungsweise meinen Spitznamen. Bisher hatte er mich immer nur mit meinem vollen Namen angesprochen. Den Kürzel Tori aus seinem Mund zu hören, ist ungewohnt. Ungewohnt aber dennoch fühlt es sich gut an. Es hinterlässt ein wohligen Schauer.

Zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt