Part 23

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Ich schaue auf den Helm in meiner Hand und fragte mich, was er wohl gemeint hat mit 'ich brauche ihn noch' oder auch 'der gehört fürs erste dir'. Ob er damit meint.. Nein. Nein, das wird er nicht. Und wenn doch?! Die einzig vernünftige Antwort wäre, er hat vor öfter mit mir zu fahren. Das kann er mir nicht antun.
Die Fahrt eben war nicht schlecht. Dennoch bekomme ich Angstzustände, wenn ich sein Monster von Maschine nur schon sehe. 'Dann schau das nächste mal doch wieder in seine Augen.' Was? Wieso? 'Ein Blick in seine Augen und schon saßt du auf dem Teil.' Das hatte rein gar nichts mit seinen Augen zu tun. Versuchte ich mich zu verteidigen. 'Jaja, erzähl das deiner Mutter , aber nicht mir.' spottet mein Zweites Ich. Seit der Sache mit Anton, verfolgt die mich auf Schritt und tritt und muss immer das letzte Wort haben.
Eine Gänsehaut bildete sich an meinen Armen und ich merkte, dass ich noch in unserer Auffahrt stand. Mit dem Helm in der Hand und den Gedanke an Anton ging ich ins Haus.

"Wer war denn der hübsche junge Mann?", ich bemerkte meine Mum erst, als sie das Wort ergriff. Sie steht über beide Ohren grinsend an der Küchenschwelle. Wie es scheint, hat sie das Geschehen durch das Küchenfenster aus beobachtet.

"Wen meinst du?", stelle ich mich dumm.
"Dein Gentleman, der dich nach Hause gefahren hat.", dabei wackelt sie mit ihren Augenbrauen.
"Das war nur Anton.", antwortete ich ihr kurz und knapp.
"Wo wart ihr denn? Du warst doch schon mal zu Hause oder?", fragt sie. Also neugierig ist sie ja nicht.
"Er hat mich mit dem Motorrad mitgenommen.", erklärte ich ihr. Ich lüge sie weder an, noch ging ich weiter ins Detail. Ich finde, dass das an Informationen reicht.

"Gut sieht er aus.", ich habe das Gefühl, sie will mich von ihm überzeugen.
"Ja geht.", sage ich.
"Ich will ja nicht neugierig klingen, aber läuft da was zwischen euch?", sie blickt mich so wissen an.
"Nein da ist nichts.", verneinte ich. Als wenn ich was von jemanden wie ihm wollen würde.
"Hat er etwa eine Freundin?", fragt sie mich weiter aus.
"Ja unzwar Lizzy.", sage ich und sehe, wie ihr Lachen verschwindet. Wie es scheint, war das nicht die Antwort, die sie hören wollte, bzw. sich erhofft hatte. Ich drehe mich von ihr weg und kann mir ein schadenfrohes grinsen nicht verkneifen. Tja Mum..

"Was noch nicht ist, kann ja noch werden.", höre ich sie leise vor sich reden, während ich mich von ihr entfernte.

In meinem Zimmer angekommen, ließ ich mich auf mein Bett plumpsen. Ich will nichts von Anton, aber was ist mit einer Freundschaft? Oder sind wir vielleicht sogar schon sowas wie Freunde? Wenn nicht, sind wir auf dem besten Weg dahin. Die Idee von meiner Mutter ist aber absurd. Ich und auf ihn stehen? Das ich nicht lache. Das ist genauso absurd, wie als wenn ein Elefant fliegen könnte. Wir sind Freunde, oder immerhin kurz davor. Wer hätte das erwartet. Ich zu mindestens nicht. Vor einigen Wochen, wollte ich mich nicht mal in seiner Nähe aufhalten und jetzt arbeiten wir gemeinsam. Sogar nach der Arbeit unternehmen wir was zusammen. Obwohl, so recht freiwillig war das ja auch nicht. Zumindestens nicht von meiner Seite aus. Ich wurde quasi gezwungen mitzufahren.

Zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt