Zwischen Herz und Verstand

Part 24

Ich gehe gerade aus der Haustür, da sehe ich jemanden in unserer Auffahrt. Als er mich entdeckt, grinst er bis zu den Ohren.
Mit schnellen Schritten gehe ich auf ihn zu und bleibe dann vor ihm stehen.

"Guten Morgen, Tori.", begrüßte er mich und zog mich gleichzeitig in eine Umarmung, die ich, da es so schnell und spontan war, nicht wirklich erwiderte.

"Guten Morgen, Anton.",sage ich kurz darauf.
"Was machst du hier?", fragend blickte ich ihn an.

"Hast du denn gar nicht auf dein Handy geschaut? Ich komme, um dich abzuholen.", er hebt eine Augenbraue und sieht mich an.

Verlegen holte ich mein Handy aus meiner Tasche und warf einen Blick auf den Bildschirm. Tatsächlich, er hatte mir vor einer viertel Stunde geschrieben und mir mitgeteilt, dass er mich abholen kommt.

"Oh ups..", stotterte ich. "Mein Handy war auf lautlos."
"Schon gut. Dann hol mal deinen Helm, damit mir los können. ", weist er mich an.
"Sagtest du Helm?" ängstlich blicke ich zu ihm auf.
"Ja. Den Helm, den ich dir gestern gab.", Anton schüttelte den Kopf über meine Verplantheit, die ich heute an den Tag lege.
"Du willst mich damit zur Arbeit fahren?!", immer noch starr stehe ich vor ihm.
"Wolltest du mein Motorrad etwa schieben?", lacht er mich aus.
Ich rühre mich immer noch nicht, weshalb Anton mir einen kleinen Schubs gibt. "Mein Baby ist zwar schnell, aber wenn du noch länger hier Wurzeln schlägst, kommen wir trotzdem zu spät zur Arbeit."

Wir kamen noch rechtzeitig am Café an. Zu verdanken taten wir dies Anton seinem rasanten Tempo. Ich wollte ihn zu recht weisen, doch er kam mit dem Argument, dass wir ja nicht so schnell hätten fahren müssen, wenn ich eher aus dem Potte gekommen wäre. Unverschämtheit. Was kann ich dafür, dass er mich so überrascht hat. Er hatte mich komplett aus dem Konzept gebracht.

Als wir ankamen, war Luke auch schon da. Wie gesagt, er muss die Woche zu keinem Kurs und arbeitet deshalb. Er hätte sich genau so gut frei nehmen können, doch er meint, das wollte er nicht.

Es ist relativ leer im Café. Anton ist in der Küche beschäftigt, während Luke und ich uns um die Gäste kümmern.
Zwischen durch haben wir immer mal Zeit für ein Gespräch.
Gerade als die große Welle an Kunden befriedigt worden ist, kam Luke zu mir. Ich stehe hinter dem Tresen. Er hingegen, hat sich vor mir auf einen der Barhocker gesetzt.

"Tori? Ich wollte dich mal was fragen..", sprach er zu mir und suchte ganz gezielt Augenkontakt. Ist er etwa nervös? Nein, unmöglich.

"Klar...was gibt es denn?", fragte ich ihn mit ängstlicher Stimme. Er denkt doch nicht etwa, dass ich was angestellt habe? Oder vielleicht doch. Unsicher halte ich dem Blickkontakt stand.

"Würdest du vielleicht mal mit mir ausgehen?", in seiner Frage klang keine Unsicherheit mehr mit. Er ist sich total im Klaren, wonach er mich gerade gefragt hat. Die Nervosität ist wie weggeblasen.

Was antworte ich ihm jetzt? 'Natürlich sagst du zu!' Und mal wieder ist da diese Stimme, die sich einmischt. Ich weiß ja nicht. Ist das denn eine gute Idee? 'Na und ob! Der Typ hat eindeutig Interesse an dir.' Sagtest du nicht, er wäre zu alt? 'Das Alter ist total unwichtig. Er sieht gut aus. Worauf wartest du? Sag ihm endlich zu!'.

"Ehm..", druckse ich herum. "Ja, Warum nicht?!", es klang zwar mehr nach einer Frage als nach einer Antwort, dennoch sah Luke das als ein Ja.

"Sehr schön!" Heute Abend um 19.00? Ich hol dich ab. Zieh dir was schickes an, ich lade dich zum Essen ein.", sagt er, lächelt mir zu und verschwindet dann Richtung Küche.

Habe ich gerade wirklich zu einem Date zu gesagt? 'Süße, das hast du.'
Während ich mit meiner Besserwisserin diskutierte, sah ich Anton an der Küchentür stehen. Wie lange steht er da schon? Ob er das Gespräch zwischen mir und Luke eben mitbekommen hat? 'Schau dir sein Gesicht an. Ich würde sagen Ja.' Ausnahmsweise hat sie recht. Anton seinem Gesicht zu Folge, hat er das Gespräch von mir und seinem Bruder mit gehört und weiß von der Einladung. Warum aber schaut er so grimmig? 'Ihm gefällt das nicht.' Ach. Was für ein Problem sollte er damit denn haben? 'Er will nicht, dass du mit Luke aus gehst.' Weil? fragte ich sie. 'Weil er selber was von dir möchte.' ich lachte darauf nur.

"Was?!", fragte ich Anton, welcher immer noch in der selben Position steht.
"Nichts.", antwortet er meiner Meinung nach etwas zu grimmig. Bevor ich jedoch weiter nach harken kann, ist er schon wieder verschwunden.

___

Es ist soweit, ich kann in den Feierabend gehen. Ich nahm meine Schürze ab und legte sie unter den Tresen ins Regal.

"Soll ich dich fix fahren?", bot Luke mir an.
"Ich laufe, alles gut. Außerdem musst du doch arbeiten.", lehne ich sein Angebot ab.
"Ich könnte dich schnell rum fahren, wäre kein Problem.", lächelte er mich an.
Bevor ich jedoch antworten konnte, kam Anton dazu.
"Ich fahr dich.", dabei drückte er mir den Helm in die Hand, den ich unter dem Tresen vergessen habe. Dabei entgeht mir nicht der wütende Blick, den er seinem Bruder zu wirft, welcher ebenfalls nicht sehr erfreut schaut.

"Das Date heute Abend steht doch noch oder?", ruft Luke mir hinter her. Ich drehe mich um und bejahe es.
"Ich freu mich drauf.", ruft er noch ein letztes mal.
Doch ich habe ein ungutes Gefühl dabei. So richtig wohl fühle ich mich nicht, wenn ich daran denke, dass ich heute eine Verabredung mit Luke habe.
Anstatt was zu erwidern, winke ich nur zum Abschied.
Anton sitzt schon auf seinem Motorrad. Ich setzte mir den Helm auf und im selben Moment, indem ich hinter ihm saß, gab er Gas. Mir war es gerade noch so möglich mich fest zuhalten. Eine Sekunde eher und ich hätte auf dem Boden gelegen.
Keine Ahnung, was mit Anton los ist. 'Da ist jemand eifersüchtig.' kommentiert mein zweites Ich.

Nach 5 Minuten sind wir auch schon bei mir. Ich stieg ab und sofort braust Anton davon. Eigenartig, denke ich.

Lieben Dank an :

chanti_k_ , icebel, Mahoshi, whxtswrong , sabse_01

<3

Ich bekomm durch euch viel feedback und das wieder rum macht mich glücklich und motiviert mich :***

Was sagt ihr TeamLuke oder TeamAnton?