Part 15

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Seufzend schließe ich die Haustür und bleibe noch eine paar Minuten dran gelehnt. Ich muss schon sagen, Luke gefällt mir. Er strahlt so eine gewisse Reife aus, im Vergleich zu Anton oder sonst einer von unserer Schule. Erde an Victoria, der ist ja auch schon 25. 22, verbessere ich meine innere Stimme. Über 20 und damit zu alt für dich. Klugscheißerin denke ich mir. Die paar Jahre, was macht das schon für einen Unterschied. Der Mann ist intelligent und dazu sieht er noch gut aus. Außerdem sind Jungs doch mindestens 3 Jahre zurück. Geistig gesehen. Die Klugscheißerin hat dagegen nichts einzuwenden, wie es scheint.

"Wer war denn das eben?", fragt mich meine Mutter neugierig. Erschrocken fahre ich zusammen, blicke sie an und sehe sie grinsen. Oh oh , ich ahne schlimmes..

"Das war Luke, der Bruder von Anton und mein Chef.", gebe ich ihr zur Erklärung.

"Sehen wohl alle so gut aus in der Familie.", grinst sie breiter. Augen verdrehend, ging ich in die Küche.

"Was habt ihr denn noch so lange gemacht? Schließlich hattest du doch schon vor Stunden Feierabend..", stellt sie mir die Frage und folgt mir in die Küche.

"Zuerst haben wir noch den Laden sauber gemacht und dann kam Luke mit einem neuen Kaffeeautomaten. Wir haben ihm geholfen, den anzuschließen.", erklärte ich ihr. Sie scheint mir aber nicht ganz zu glauben. Sie denkt bestimmt, da lief was zwischen euch. Lacht sich meine innere Stimme ins Fäustchen.

"Aha..", sagt Mum nur. Ich ignoriere sie, gehe zum Wasserkocher, setze Wasser für Tee auf und schmiere mir in der Zwischenzeit ein Brot.

"Er ist ein Gentleman, dass er dich nach Hause gebracht hat.", sprach sie weiter. "Mhm ja." sage ich nur desinteressiert. Sie muss wohl bemerkt haben, dass ich keine Lust auf ein weiteres Gespräch habe, denn sie macht sich auf den Weg raus aus der Küche. "Beim nächsten mal schreibst du aber, wenn es später wird. Okey Schätzchen?", sagt sie, bevor sie aus der Küche verschwindet.

"Ja", antworte ich ihr, bin mir aber nicht sicher, ob sie das auch gehört hat.

Mit meiner Tasse Tee und dem Marmeladenbrot gehe ich nach oben in mein Zimmer. Dort legte ich mich auf mein Bett und schalte meinen Laptop an. Sofort ertönt ein *Plopp*, welches mir eine neue Skypenachricht mitteilt. Ich esse mein Brot zu ende und öffne dann Skype.

>Heute Abend skypen? :* < steht dort geschrieben. Anstatt zu antworten rufe ich an.

L: Torilori!!! kreischt meine Bf durchs Mikrofon.

T: Hey Lizzy! sage ich zurück.

L: Ich habe dich so vermisst! Du kannst dir nicht vorstellen, wie öde es hier ist. Meine Eltern bestehen darauf, dass wir als Familie was unternehmen. Und du wie du weißt, ist das nicht gerade unsere Stärke. ^^ sie verlangen sogar von mir, dass ich mit ihnen Rad fahre. Ich und Fahrrad fahren! schnaubt sie empört. Ihr solltet wissen, dass in ihrer Familie jeder für sich alleine ist, normalerweise, Das bedeutet, ihre Eltern haben mit ihrer Firma zu tun und Lizzy kann machen, was sie will. Das sie jetzt einen auf Familie machen, ist ungewöhnlich. Ich wette, da steckt was hinter. Und zu der Sache mit dem Fahrrad fahren: Lizzy ist verwöhnt. Zuhause hat sie einen Chuffeur. Ja wirklich.. Außer in ihrem Heimeigenen Fitnessstudio oder dem Training mit ihrem Personaltrainer, macht sie kein Sport.

T: Was ist denn mit deinen Eltern los? frage ich.

L: Ich weiß es nicht. Was ich aber definitiv weiß ist, dass ich das nicht noch eine Woche mit mache. Ich musste mein Handy und Laptop abgeben und habe ihn heute erst wieder bekommen.

T: Dann mal viel Erfolg. wünsche ich ihr. Sie hingegen hört mir aber nicht zu, denn sie ist mit ihrem Handy beschäftigt.

T: Ich habe die Woche gearbeitet. teile ich ihr mit, nachdem ich endlich wieder ihre Aufmerksamkeit habe.

L: Klingt ja auch nicht besser. sagt sie nur.

T: Doch es macht Spaß. Ich arbeite im Cafe 'Schleckermäulchen' . erzählte ich ihr.

L: Ist das nicht das Cafe, indem Anton arbeitet? fragt sie mich. Er hat gar nichts davon erzählt.

T: Ja, Anton und ich sind Kollegen. sage ich weniger euphorisch.

L: Wenn er mit Mädchen flirtet, schreibst du mir sofort. Okey? erteilt sie mir den Auftrag.

L: Ich muss jetzt offline. Anton und ich wollen gleich telefonieren. Tschau Süße :* und schon ist sie weg.

T: Tschüss. sage ich zum schwarzen Bildschirm. War ja klar, wenn es um Anton geht, ist sie voll bei der Sache. Aber wie es mir geht, interessiert sie nicht.

Ich surfe noch eine Weile durch das Internet, bis ich meinen Computer ausmache und mich Schlaffertig mache. Bilder von Luke und Anton gingen mir durch den Kopf, bis ich endlich einschlief.

Zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt