Part 38

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"Na warte!", rufe ich Anton zu und sprinte ihm hinterher. Mit einem eleganten Kopfsprung landet er im Wasser. Ich springe ihm hinterher, aber weniger elegant. Ein Glück hat er mich nicht gesehen.
Was los ist? Nachdem wir bei mir waren, sind wir noch zu ihm rangefahren, um seine Sachen zu holen. Anschließend sind wir an den See gefahren. Nicht zum Öffentlichen, sondern dem versteckten Örtchen. Wie selbstständige fuhr Anton dort hin. Statt dem eigentlichen Weg, hatte er eins, zwei Abweichungen, die er aufgrund seiner Maschine nahm. Ich glaube ich sollte ihn noch einmal drauf ansprechen. Es kann nicht sein, dass wenn er nur einmal dort war, er den Weg so gut kennt. Schließlich ist es nicht ganz einfach da hinzufinden.

Und eben fing er an mich mit Weintrauben, die ich mitgenommen habe, abzuwerfen.
Eine Weile bespritzten wir uns mit Wasser. Jetzt treiben wir auf der Wasseroberfläche, mit dem Bauch nach oben. Die Sonne glitzert auf dem See. Obwohl die Sonne das Wasser gewärmt hat, ist es immer noch frisch genug um uns eine Abkühlung zu verpassen.
Als es uns zu viel wird, klettern wir die kleine Leiter am Steg hoch. Anton voraus.
Anstatt zu unseren Handtüchern zu gehen, bleibt Anton am Rand des Steges sitzen. Ich setzte mich dazu.
Weil ich so klein bin, baumeln meine Beine in der Luft. Anton seine Füße sind hingegen im Wasser.

"Es ist schön hier.", stellt Anton fest und spricht meinen Gedanken aus.

"Ja, es ist einfach herrlich hier." Ich genieße die Ruhe. Weit weg von all dem Stadtlärm. Nur die Vögel zwitschern.

"Ich habe gelogen..", kommt es plötzlich von Anton. Dabei sieht er auf den See.

"Was meinst du?", ich lasse meinen Blick zu ihm wandern. Findet er es hier doch nicht schön? Ist es ihm zu öde? Immerhin hat er ja nur Aktion in seinem Leben.

"Ich war an diesem Ort schon.", er hebt seinen Kopf und schaut mir in die Augen.

"Ich weiß. Letzte Woche. Du bist mir gefolgt.", erkläre ich ihm. Verwirrt warum er das anspricht.

"Nein. Vorher schon.", sagt er und wendet seinen Blick ab.

"Wie meinst..", will ich ihn fragen, doch er beginnt zu erzählen: "Liz hat mich mal mit her genommen.."

"Sie hat was?", ich bin geschockt. Und ich habe gedacht, dass ich unsere Vereinbarung gebrochen habe. Dabei hat sie. Sie hat ihm diesen Ort gezeigt. Obwohl wir uns geschworen hatten niemanden von dem Platz zu erzählen, geschweige denn mit her zu nehmen. Naja aber du sitzt jetzt hier mit ihm. Willkommen Stimme. Wie habe ich dich vermisst. Falls du es nicht mitbekommen hast, sie hat ihm den Ort gezeigt. Wer weiß wie oft sie zusammen schon hier waren, geschweige denn, was sie getan haben. Schließlich waren sie hier ungestört. Er kannte ihn also schon. Ich habe nichts falsches gemacht. Verteidige ich mich. Die Vorstellung der beiden. Sie zusammen hier und am rummachen...Grrr..bitte nicht.

"Es ist schon eine Zeit her. Sie meinte, sie müsse mir was zeigen.", beginnt er zu erzählen.

"Aber.." Nein, das kann nicht sein. Das ist unmöglich. Sie hat nicht..

"Ich durfte dir gegenüber nichts sagen.", ich wende meinen Blick nach vorne. Wie konnte sie nur. Es war unser Ort. Niemand anderes sollte davon wissen. Nur wir beide.
"Gefahr bestand ja zudem Zeitpunkt nicht.. Ich meine, wir haben ja nicht einmal miteinander geredet.", versucht er mit allen Mitteln sich zu rechtfertigen.
"Ich habe auch keinem meiner Freunde was davon erzählt..Ich hätte es machen können, konnte es aber irgendwie nicht.."

"Sie..", ich bin sprachlos. Weiß nicht was ich sagen soll.

"Ich weiß von eurem Schwur.. Es tut mir leid.", erst als er das sagt, wende ich meinen Blick vom Wasser und schaue zu ihm. Und ich sehe ihm an- er spricht die Wahrheit. Es tut ihm tatsächlich leid.

"Schon ok. Du kannst nichts dafür.", lehne ich ab. Dann tritt Stille ein. Ich spüre wie Anton mich von der Seite mustert. Sage aber nichts.

____

"Wir waren nicht oft hier." Keine Ahnung was er damit bezwecken will.
"Liz ist ..sie ist nunmal Sie..", er ist unsicher. Ringt mit sich. Das spüre ich.

"Liz hat den Ort verändert." erklärt er. Das stimmt. Wenn Lizzy einen Raum betritt, dann liegen alle Augenpaare auf sie. Die Zeit scheint wie zugefroren zu sein. Keiner rührt sich. Ihre Blicke liegen auf Lizzy. Die Jungen himmeln sie an, die Mädchen schauen neidvoll. So war es und wird es immer sein. Die Menschen sid neidisch und vergöttern sie.

"Nein! Neeiiin..das meinte ich nicht." an meinem Blick muss er heraus gefunden haben, woran ich denke.

"Dieser Ort ist friedlich, harmonisch, ruhig. Hat eine gewisse Magie. Das passt nicht zu Liz.", was er sagt habe ich auch immer gedacht. Doch hinter seinen Worten steckt noch etwas anderes.

"Siehst du den Fleck hier?", dabei zeige ich auf ein Holzteil.

"Ist das Nagellack?", fragend blickt er mich an.

"Ja." Und dann lachen wir beide los.

Zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt